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Zwei Lebensereignisse sind uns Menschen gewiss: Die Geburt und der Tod. Dazwischen liegt das Leben.

Während dieser Zeit dient die Sprache vorwiegend als Verständigungsmittel untereinander, miteinander. Worte austauschen, reden, sprechen, plaudern, erzählen, unterhalten, plappern, mitteilen; etwas sagen. Die ersten verständlichen Worte des Nachwuchses bleiben für Eltern oft unvergessen. Egal, ob da ein jungfräuliches „Mama“ oder „Papa“ aus dem süßen kleinen Mund erklingt.

Aber wie ist das mit den letzten Worten eines Menschen? Welche Bedeutung haben sie für Angehörige? Oder gar den Rest der Welt. Bleiben diese ebenso in Erinnerung? Eine Unzahl an finaler Sager finden sich in der Geschichte. Berühmte weise Worte. Jetzt habe ich mich gefragt: Sind das tatsächlich die Worte vor dem allerletzten Atemzug? Saß da jedes Mal jemand am Totenbett und hat diese aufgeschrieben? Wie kommt es zu der Vielzahl an überlieferten Zitaten?

Seit Jahrtausenden werden die letzten Worte, welche der Mensch im Angesicht seines Todes hinterlässt von verschiedenen Völkern als wertvolles Gut angesehen. Kluge Worte, welche das Wesentliche eines Menschen ausmachten.

Als

Letzte Worte

gelten:

1. Vor dem natürlichen Tod: Weil sich der Tod meist längere Zeit ankündigt, können die letzten Worte wohldurchdacht sein. Auch eher zufällige letzte Worte sind möglich.2. Vor dem plötzlichen Tod: Tritt das Ende sehr plötzlich ein, bleibt keine Zeit zu ausgefeilten Monologen. Bei Mord oder Herzinfarkt kann man oft nur zufällige letzte Worte beobachten.3. Vor der Hinrichtung: Stehen Verurteilte vor dem Galgen, der Guillotine oder dem Erschießungskommando, kann man mit gut überlegten letzten Worten rechnen. Dies kann die Beteuerung der Unschuld, eine Bekräftigung der eigenen Auffassung, Galgenhumor oder auch ein Fluch, Drohung oder Warnung an die Richtenden sein.

Im weiteren Sinne versteht man auch Folgendes unter letzten Worten:

1. Abschiedsbriefe: Zum Suizid wird häufig ein Abschiedsbrief hinterlassen, in dem auch Motive geschildert sein können.2. Letzte überlieferte Worte: Sind keine letzten Worte im engeren Sinne bekannt, werden mitunter andere Überbleibsel zitiert, zum Beispiel die letzte Eintragung im Tagebuch, letzte Briefe von Soldaten nach Hause oder von Widerstandskämpfern aus dem Gefängnis letzte Aufzeichnungen von Forschungsreisenden , Grabinschriften oder Testamente („letzter Wille";) Von eigener Hand schriftlich fixierte Worte haben den Vorteil, dass sie verifizierbar sind. Man muss nur das Schriftstück prüfen und beweisen, dass es authentisch und das letzte ist. Bei mündlich überlieferten letzten Worten ist dagegen schwerer zu entscheiden, ob die Überlieferung zuverlässig ist.

Eine besonders schöne Tradition pflegen die Menschen in Japan. Sterbende schreiben selbst verfasste Todesgedichte.Der große Haiku-Dichter Basho verließ 1694 diese Welt mit den Worten:

Auf einer Reise, krank:Meine Träume irrenüber vertrocknete Felder.

Jesus Christus: „Es ist vollbracht."Immanuel Kant: „Es ist gut."James Joyce: „Versteht es niemand?"Charles Foster Kane: „Rosebud."Gustav Mahler: „Mozart!Friedrich Schiller: „ Immer besser, immer heiterer."

"Ein Mann, der etwas auf sich hält, sollte seine letzten Worte beizeiten auf einen Zettel schreiben und dazu die Meinung seiner Freunde einholen. Er sollte sich damit keinesfalls erst in seiner letzten Stunde befassen und darauf vertrauen, dass eine geistvolle Eingebung ihn just dann in die Lage versetzt, etwas Brillantes von sich zu geben und mit Größe in die Ewigkeit einzugehen." - Mark Twain, The Last Words Of Great Men, in: The Curious Republic of Gondour and Other Whimsical Sketches, 1869

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