Blog-Bild: Selbstporträt by Bluesanne
Das Porträt (frz.portrait zu lat. portrahere „hervorziehen“), im strengen Sprachgebrauch die „nach der Natur“ geschaffene, die Individualität im äußeren Erscheinungsbild zum Vorschein bringende Darstellung einer bestimmten Person, im Gegensatz zum Bildnis. Sein mit dem Ahnenkult verbundener Beginn liegt in der römischen Kunst vor allem als Büste, ein Pendant in der Malerei ist das spätägyptische Mumienporträt. Während im Mittelalter die Porträtkunst zum Erliegen kam, gewann sie in der Renaissance zentrale Bedeutung. Obwohl sie als Auftragsarbeit auch in den folgenden Jahrhunderten oft in Gefahr war, sich der Selbstwahrnehmung der Modelle zu unterwerfen, gehören bis weit ins 20. Jahrhundert Porträts zu den herausragenden Werken der bedeutendsten Künstler. Dies gilt erst recht für das Selbstporträt. (Textquelle: Sachlexikon Kunst/Reclam)
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Soweit, ein wenig zur Geschichte der Porträt-Malerei. Diese wird wohl in Zeiten von Digitalkamera und Mobiltelefonen nur noch äußerst selten angewendet. Der Aufwand und die dafür notwendige Zeit sind groß. Abgesehen davon, wer hat schon einen Künstler seines Vertrauens an der Hand? Falls doch, wo hängt man sich dann das Werk hin, ohne gleich von Besuchern, als eitel zu gelten? Vielleicht noch am ehesten ein Bild, dass ein Straßenkünstler im Urlaub angefertigt hat.
Ich empfinde so ein gemaltes Bild eines Menschen, für mehr als nur ein altmodisches Selfie produziert mit Farbe. Vielmehr hat es etwas Edles, was Vornehmes und Lebendiges. Auch wenn meist scheinbar keinerlei Bewegung zu sehen ist, hat es was Bewegendes, so ein schön gemaltes Porträt.
Die Motive auf meinen Bildern, sind meist abstrakt, naiv, surreal oder einfach kunterbunte Farbmischungen. Selten wage ich mich an realistische Darstellungen. Und obwohl ich schon mehr als fünfhundert Bilder gemalt habe, finden sich darunter kaum Porträts.
Aber heute habe ich wieder den Mut gehabt, ein Gesicht in Angriff zu nehmen. Nun hatte ich diese Person nicht persönlich bei mir sitzen, deshalb verwendete ich ein Foto als Vorlage. Gleichzeitig aber auch meine Erinnerungen an das einmalige Aufeinander Treffen mit ihr. Eine große Herausforderung. Ein Wagnis.
Viele Ängste verfolgen mich im Alltag, im Kopf, in meiner Seele. Doch beim Malen sind diese alle wie weg geblasen. Völlig frei und voller Ehrgeiz machte ich mich an die Arbeit. Jetzt, wo das Bild trocken ist, es vor mir liegt verspüre ich ein Gefühl von Zufriedenheit und Wohlbehagen. Das Malen, vorwiegend mit den Fingern hat enorm viel Freude bereitet. Das Experimentieren mit diversen Einzelheiten und Details waren anstrengend, aber dennoch voller angenehmer Anspannung. Wird es gelingen?
Nun, macht Euch selbst ein Bild davon.
Hier ist das Ergebnis:
Bin gespannt, ob Ihr die hübsche Dame erkennt!
Falls ja - freue ich mich ganz besonders.
Wenn nicht, dann muss ich wohl doch noch ein wenig üben!
©Bluesanne bedankt sich fürs Lesen!