Warum lassen sich Katzen so gern streicheln?
Sie legen sich genussvoll vor uns auf den Rücken und lassen sich gnadenlos verwöhnen. Strecken alle Viere von sich und geben sich hingebungsvoll der menschlichen Massage hin.
Sie tun es, weil sie uns Menschen als „Mutterkatzen“ betrachten. Katzenkinder werden von ihrer Mutter in den ersten Lebenstagen immer wieder abgeleckt, und das Streicheln der menschlichen Hand erzeugt auf dem Fell fast das gleiche Gefühl wie das Lecken der Katzenzunge. Jedes Haar der Katze, auf dem Bauch hat sie pro Quadratmillimeter etwa 200, auf dem Rücken die Hälfte, sitzt in einer Vertiefung und ist von sensorischen Nervenzellen umgeben. Um genau zu sein: die feinen Unterwollenhaare sitzen zu mehreren in einem Follikel, so nennt man die Haarschatullen der Haut. Zwischen den Haaren befinden sich auf der blanken Haut weitere Tastkörperchen, kleine Hügel, etwa 7 bis 25 pro Quadratzentimeter. Ein Dutzend verschiedener Nervenarten lassen sie Tastreize wie Berühren, Anfassen, Stupsen, Streicheln, Streifen, Tätscheln, Kraulen, Krabbeln, Kratzen, Kitzeln, Schaben, Kämmen oder Bürsten unterscheiden. Ein einfaches zartes Streicheln muss bei einer Katze eine Fülle und Folge von Empfindungen auslösen.
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Für junge Katzen bedeutet die Mutter: jemand, der sie füttert, säubert und beschützt. Weil nun wir Menschen das gleiche für ihre vierbeinigen Lieblinge tun, selbst wenn deren Jugendzeit schon weit zurückliegt, werden domestizierte Katzen nie ganz erwachsen. Sie mögen zwar völlig ausgewachsen sein und ihre sexuelle Reife erlangt haben, aber in der Beziehung zu ihren menschlichen Besitzern bleiben sie, auch in ihrer eigenen Vorstellungswelt, Katzenkinder. Aus diesem Grund behalten Katzen – auch ältere Tiere – die Angewohnheit bei, mütterliche Zuneigung von uns als Gastgeber zu erbetteln, indem sie sich an uns schmiegen und uns lange anstarren, in der pseudomütterlichen Hand, die wie eine riesige Zunge wieder anfangen soll, ihr Fell zu streicheln oder darin zu spielen. Eine sehr charakteristische Körperreaktion, die sie zeigen, wenn sie gestreichelt werden, ist das steile Aufrichten des Schwanzes, so als ob sie ihre Mutter begrüßen wollten. Das ist eine typische Reaktion bei jungen Katzen, während die leibliche Mutter sich um sie kümmert, und es stellt zugleich eine Einladung an sie dar, ihre Analregion zu inspizieren. Beim Streicheln entspannt sich die Katze, denn die Muskelspannung lässt nach. Der Herzschlag verlangsamt sich, die Verdauungsbewegungen des Darmes werden in Gang gesetzt.
Was auch immer wissenschaftlich betrachtet, das Streicheln für die Katze so wunderbar angenehm macht, sie bereiten nicht nur sich damit ein wohltuendes Vergnügen. Auch wir Menschen lieben sie ebenso.
Ausgiebige Streicheleinheiten.
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(Text/Infoquellen: Knaurs Großes Katzenbuch (Die wunderbare Welt der Seidenpfoten) – Ulrich Klever +Warum machen Katzen einen Buckel? – Desmond Morris)