Immer wieder hört man, dass zu viele Prostata-Untersuchungen Krebs auslösen können, doch da kann ich alle beruhigen: Das stimmt nicht! Was passieren kann, ist eine „Überdiagnostik“. Das bedeutet, dass man Tumore entdeckt, die dem Patienten wahrscheinlich auch ohne Therapie nicht schaden würden. Werden die trotzdem therapiert, kann man von einer „Übertherapie“ sprechen – man schießt also mit Kanonen auf Spatzen. Weil jeder chirurgische Eingriff und jede Strahlentherapie Nebenwirkungen und Komplikationen haben können, droht in so einem Fall auch ein Schaden für den Patienten.
Trotzdem ist und bleibt Vorsorge eine der wichtigsten Säulen der Krebstherapie. Denn je früher ein Tumor erkannt und charakterisiert wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Mit modernen Methoden können wir die Aggressivität von Tumoren bestimmen und die Therapie entsprechend anpassen. Ältere Patienten mit sehr kleinen und wenig aggressiven Tumoren, können im Sinne einer „aktiven Beobachtung“ konservativ behandelt werden – eine „Übertherapie“ wird so vermieden. Jüngere Patienten mit aggressiven Tumoren können rechtzeitig operiert oder bestrahlt werden.
Deshalb sollte man sowohl Art und Häufigkeit der Vorsorgeuntersuchung, als auch eine eventuell notwendige Therapie genau mit dem Urologen abstimmen. Faustregel: Bei Prostataerkrankungen in der Familie empfiehlt sich eine jährliche Untersuchung ab 40 bis 45, sonst ab 50 Jahren.
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