Wien: Wer Erholung will, muss zahlen und hat keine Erholung

Ab März ist Schluss mit lustig im tiefroten Wien. Wie den Bewohnern Wiens und Umgebung bereits bestens bekannt ist, gilt ab März praktisch in ganz Wien die Kurzparkzone. Auch dort, wo keine Parkplatznot herrscht. Die meisten Bewohner der Außenbezirke sind dagegen, aber was kümmert es die rot-pinken Stadtpolitiker, was die Mehrheit will. Das hat die Grüninnen damals im Bobo-Bezirk Währing nicht gekümmert, die Rotinnen kümmert es erst recht nicht. Gut, die Währinger Bobos waren damals so naiv zu glauben, sie könnten einfach so mir nichts, dir nichts weiterhin gratis im Bezirk parken, wenn sie eine Grünin zur Bezirksvorsteherin machen. Wer so wählt, der hat es nicht anders verdient. Geliefert wie bestellt, würde ich sagen.

Spätestens im Sommer wird auch der rotbegeisterte Wiener große Augen machen. Wer unter der Woche nach einem harten Arbeitstag oder an einem Urlaubstag mit dem Auto ins Gänsehäufel will um einen Sprung ins kühle Nass zu wagen, darf bezahlen. Da der folgsame Wiener, der sich bereits als "Maske auf!"-Blockwart während des Corona-Regimes schon einen Namen gemacht hat und heute noch als Maulwindelschaf sogar im Freien seinen Gehorsamsfetzen freiwillig trägt, wird selbstverständlich auch die Kurzparkzonenregel peinlichst genau befolgen. Nichts anderes würde ich von ihm erwarten. Denn nicht nur, dass die Maximalparkdauer zwei Stunden beträgt, nach zwei Stunden ist der Wagen selbstverständlich umzuparken, da man jemand anderem die Möglichkeit geben muss, einen Parkplatz zu bekommen. Nachdem er seinen morgendlich ergatterten Parkplatz direkt vor der Kassa von Gesetzes wegen leider aufgeben musste um nach einer gefühlten Stunde Parkplatzsuche in Kaisermühlen und dem Fußmarsch zurück zum Bad, darf er den anderen Badegästen in der Schlange an der Kassa dann auch noch erklären, wieso er sich denn vordrängt um wieder ins Bad zu kommen. Heasd Oida wos is! Stöö di hintn au, du Troutl!

heute.at https://www.heute.at/s/video-zeigt-riesige-schlange-vor-wiener-gaensehaeufel-100094157

Da im Sommer sicherlich immer noch die Corona-Regeln in Wien, als einzige Stadt auf der Welt, gelten werden, wird es lustig. Wenn die Covid-"Bäderampel" nämlich rot anzeigt, hat er nicht nur seine 4,40€ für die zwei Stunden Parkzeitverlängerung um sonst bezahlt, er darf sich gleich auch verabschieden und bei drückender Hitze von schwülen 35 Grad wieder zurück zu seinem neuen Parkplatz, eine halbe Stunde entfernt, schleppen um, daheim angekommen, dort weiterzubrüten. An einem ganzen Badetag müsste man das Spiel nur zwei bis drei oder gar vier Mal wiederholen. So ein Badetag kostet dann schon mal 10-20€ pro Badegast mehr. Das freut den roten Adipositas-King. Endlich wieder frisches Steuergeld, das man verludern kann.

Wieso kommt er denn überhaupt mit dem Auto? Der soll doch öffentlich oder mit dem Fahrrad kommen! In Wien braucht man doch sowieso kein Auto! Der Wiener weiß schließlich, was andere Wiener zu brauchen haben. Meist kommen solche Meldungen aus grünen Biotopen wie Mariahilf oder Neubau oder aus dem Gemeindebau-Milieu. Wer allerdings auf eine öffentliche Maulwindelfahrt mit verschwitzten und stark transpirierenden Fahrgästen steht, kann sicherlich auch auf das Auto verzichten. Warum nicht.

Ein weiteres Beispiel wird da schon interessanter. Wer eine größere Runde laufen gehen will, beispielsweise im Naherholungsgebiet Lobau, darf sich nicht nur körperliche, sondern auch auf organisatorische Herausforderungen einstellen. Nachdem er mit seinem Auto auf dem "völlig überfüllten" Parkplatz Saltenstraße endlich einen Parkplatz gefunden hat, geht's mal ans Aufwärmen und Dehnen. Wie man anhand des Fotos erkennt, ist eine Kurzparkzone in dieser Gegend auf jeden Fall richtig und wichtig.

Google Maps https://www.google.at/maps/place/Parkplatz+Saltenstra%C3%9Fe/@48.2008866,16.4953805,17z/data=!4m14!1m8!3m7!1s0x476d005996707f0b:0x6f695e4aafbd617e!2sParkplatz+Saltenstra%C3%9Fe!8m2!3d48.2008582!4d16.4

Jedenfalls ist der Hobbysportler bei einer 15-20km-Runde inkl. Aufwärmen und Dehnen schon mal zwei Stunden oder mehr unterwegs. Da bin ich schon sehr gespannt, wie das Umparken des Wagen nach den vorgeschriebenen zwei Stunden funktionieren wird.

Also entweder die übliche große Runde schneller laufen, viele kleine Runden laufen, beispielsweise ein paar Hundert Mal um den Parkplatz, um zwischendurch den Wagen umparken zu können oder mit dem Bus kommen. Selbstverständlich kann im Falle einer öffentlichen Anreise Wechselkleidung und etwaige Ausrüstung dann nicht einfach im Kofferraum gelassen werden, sondern muss stets am Mann getragen werden. Falls man es mit seinem Kampfanzug 2 oder 3 dann zu Fuß lebend über diese Straße schafft, an dessen Ende sich die Bushaltestelle befindet, kann's dann auch schon losgehen mit der Laufrunde.

Google Maps https://www.google.at/maps/@48.2033214,16.4957177,3a,84.8y,289.32h,82.43t/data=!3m7!1e1!3m5!1s4j8qp-WZyLiCFXOJDvNUDw!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fpanoid%3D4j

Wer sich übrigens selbst ein Bild der neuen Kurzparkzonenlösung machen will, kann das hier tun: https://www.wien.gv.at/stadtplan/grafik.aspx?bookmark=t1fkxLrMsUUMN-c1GvrGQRu5RpllVnwA-b&lang=de&bmadr=

5
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

pirandello

pirandello bewertete diesen Eintrag 07.03.2022 00:29:36

Iris123

Iris123 bewertete diesen Eintrag 27.02.2022 10:36:37

Michlmayr

Michlmayr bewertete diesen Eintrag 27.02.2022 09:23:29

invalidenturm

invalidenturm bewertete diesen Eintrag 27.02.2022 05:23:28

Tourix

Tourix bewertete diesen Eintrag 27.02.2022 01:25:30

3 Kommentare

Mehr von Bösmenschen