Anforderungen und Kriterien an die Medien sind ein ebensolches Mysterium, die viele Glaubenssätze der christlichen und anderer Religionen. Wir können daran glauben, was erklärt wird, aber es muß niemand daran glauben. Es betrifft auch die Qualität der Medien und des Journalismus. Es gibt sehr wohl eine Minderheit an sehr guten Journalisten, die sich ehrlich bemühen ihre Arbeit optimalst zu machen. Aber in unserer Zeit sind die Richtlinien für diese Qualität nicht mit den Erfordernissen vereinbar. Der Gewinn, der Profit weist die Arbeit in die Schranken. Nachvollziehbar und zum Teil auch verständlich, denn die Unternehmen müßen schließlich von der Arbeit und deren Produkten leben können.
Nur hat sich hier eine Situation eingestellt, die eine Zweiteilung der Medien herbeigeführt hat. So sind auf der einen Seite die öffentlich-rechtlichen Medien, die über allgemeine Gebühren finanziert werden, auf der anderen Seite die privaten Medien, die sich selbst erhalten müßen. Dazwischen gibt es Journalistenausbildung, bei welcher das Handwerk erlernt werden kann, wie auch Medienstudien, bei der gelernt werden kann, wie Medienprodukte entstehen. Soweit ist noch Alles in Ordnung, denn diese Ausbildungen brauchen die Macher der Medien, ob öffentlich-rechtlich oder privat. Aber was nützen den gut ausgebildeten Journalisten ihre Ausbildung, wenn die Wirklichkeit anders aussieht. Betrachte ich diesen Gedanken in Bezug auf das Mediensterben, vor allem bei den Printmedien, wie auch die zunehmende Medienkonzentration, dann stellen sich Fragen, die ich hier nicht aufschreibe, weil ich mit größter anzunehmender Wahrscheinlichkeit keine Antwort bekommen werde.
Besonderes Interesse habe ich daran, in Erfahrung zu bringen, was eigentlich Produktionen im Durchschnitt kosten. Aber sicherlich würde dies dann auch eine oftmalige Überhonorierung diverser Protagonisten an den Tag bringen, was ich so nur noch in einem geringen Ausmaß glauben würde. Denn die Persönlichkeiten, die die Medienlandschaft markant prägen, immer mehr schrumpft. Dies mag durchaus einem Jugendwahn der Macher entspringen, die selbst der Pensionierung und dem Friedhof näher sind und daher über die Wünsche der Jugend bestens bescheid wissen, aber die Alten nicht beachten. Und gerade die Oldtimer könnten sehr wohl ein vielfaches Mehr machen, als es die Jungen können. Das Alter hat die Erfahrung, die Jugend die Energie. Die Kombination würde es machen. Würde, aber es ist die Wirklichkeit, die die Würde zum würde macht.
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Es geht mir derart gegen meine Würde, wenn ich daran denke, daß die vielen Möglichkeiten, wenn es optimal läuft, dann angehört werden, nicht beachtet werden. Die Argumente vergeße ich schon deswegen, weil ich mich nicht darüber ärgern will, was angeführt wird, es nicht zu machen. Aber mit dieser persönlichen Situation muß ich so oder so fertig werden. Vorwiegend liegt es mit der größten anzunehmenden Sicherheit daran, daß das Denken aus den vielfältigsten Gründen unterbleibt. Ob von außen, weil es sonst den Interessen in die Quere kommt, wie auch von innen, weil es meistens den Verantwortlichen vielleicht schaden würde. Eigentlich ist es völlig gleichgültig, das Ergebbnis ist das Gleiche. Es geht nichts weiter.
Setze ich aber das in Bezug, über was berichtet wird, zu dem, was notwendig wäre, daß es zu Lösungen kommt, dann finde ich auf meine eigenen Fragen genauso wenig Antworten, wie diejenigen, denen ich sie stellen würde oder sollte. Wie die Verantwortlichen denken, sieht man am Verhalten beim Musikantenstadl. Wenn Andy Borg dafür zu alt ist, warum sind dann die Nachfolger vom Alter her richtig? Gerade hier ist es nicht eine Frage des Alters des oder der Moderatoren, sondern eine Frage des Geschmacks der Zuschauer. Es steht mir nicht zu über den Geschmack ein Urteil zu fällen, über die Vorgangsweise jedoch erlaube ich mir dennoch meine Gedanken zu machen. Zudem, wären die Verantwortlichen in jenem Alter, in dem die neuen Moderatoren sind, dann wäre es noch nachvollziehbar und irgendwie verständlich für diese Entscheidung. Doch grundsätzlich gegen den Willen der Zuschauer zu entscheiden, ich weiß nicht, welche Geisteshaltung eigentlich hier vertreten wird.
Doch dies ist nur ein Stein des Puzzles. Es betrifft genaugenommen alle Bereiche unseres Lebens, über die großzügig hinweggegangen wird. Nur die Vorstellungen der Zuschauer haben anscheinend keine Bedeutung für die Macher. Warum auch? Schließlich wissen nur diese Macher, was die Zuschauer sehen wollen und was ihnen gezeigt werden darf. Es mag nun sein, daß ich mich auf dem Irrweg bin, doch kann ich mich so irren? Ist es letztendlich nicht auch eine Altersdiskriminierung ganz offiziell? Nun, es gleicht die Phantasielosigkeit, um den Begriff Geistlosigkeit zu vermeiden, sicherlich nicht aus, wenn daran laboriert wird, daß mit Kriterien gearbeitet wird, die weder das Format, noch die Sendungen auffrischt. Aber es ist nicht meine Entscheidung, zum Glück.
Doch sich nur mit dem zu beschäftigen, was aktuell gesendet wird, wäre zu einfach, weil das allgemein zugänglich und ersichtlich ist. Doch das Viele, was nicht zum Zug kommt, darüber sich Gedanken zu machen wäre die eigentliche Aufgabe. Da die Medien nicht neu erfunden werden können, können sie nur entsprechend gestaltet werden. Nicht offensichtlich nach außen, sondern nach innen mit inhaltlichen Neuausrichtungen. Können die Medien glaubwürdig sein und bleiben, wenn sie von sich selbst sagen, sie suchen die Wahrheit und dabei bewußt oder unbewußt sich in die falsche Richtung bewegt oder bewegt werden. Nun, ich erlaube mir nicht dies zur Wahrheit zu erheben, jedoch läßt es sich nach meiner Logik nur so erklären, daß aus den Möglichkeiten kaum bis nichts gemacht wird.
Wie können wir für die Freiheit und Demokratie, für die positive Entwicklung und die Lösung der Probleme beitragen? Diese Fragen zu beantworten halte ich persönlich für dringlicher, als sich über so vieles Andere sich Gedanken zu machen. Wenn die Medien sich als die vierte Macht sehen, dann wäre es geboten, daß sie sich, so widersinnig es sein mag, von den wirtschaftlichen Interessen frei machen und dafür bereit sein, sich nach bestem Wissen und Gewissen Ideen, Impulsen und Initiativen zuzuwenden. Auch wenn dies wieder nur ein Teil des Puzzles ist. Doch dazu sollten die Anforderungen und Kriterien neu überdacht werden, wie sich die Medien selbst sehen.
Nun, wer von den Medienmachern einmal sich selbst gegenüber ehrlich ist, müßte sich eingestehen, daß es nicht die Sensationen, die Schlagzeilen sind, die auf Dauer den Medien gut tun, sondern neben dem Kerngeschäft der Berichterstattung, die Förderung von Aktivitäten und Projekten, welche für die Freiheit und Demokratie, für die positive Entwicklung und die Lösung der Probleme sich eignen, die besten Mittel wären, daß die Medien mehr sind und mehr können, als nur ein Bereich, der allzu oft die Glaubwürdigkeit opfert. Es sei mir nachgesehen, aber ich denke, solange sich die Medien in der Gewohnheit und dem Üblichen verharren, solange dürften sich die Medien immer weniger darüber auslaßen, wenn Andere Fehler machen.
Alterdbedingt kann es mir eigentlich völlig gleichgültig sein, aber mit anzusehen, wie Vieles nicht gemacht wird, das tut mir zwar weh, aber es ist halt so, wie es ist. Daher können die Zuschauer nur noch darauf warten, bis sich wieder kreative Köpfe die Medienlandschaft erobern. Hoffen wir doch, daß außer Comedy sich mehr dahin ergeben wird, an dem sich die Zuschauer so oder so beteiligen und mitwirken können. Warum? Das werden wir dann sehen, wenn es soweit ist.