Mit dem Rückzug von Stefan Raab aus der deutschen Fernsehlandschaft wird Eines deutlich. Gutes Programm, auch wenn wir darüber streiten können, machen immer noch einzelne Personen und nie Redaktionen und sontige Figuren der diversen Sender. Das Problem ist und bleibt, daß die Sender zwar sich wichtiger nehmende Funktionäre darüber entscheiden, was gemacht wird, obwohl diese kaum wirklich dafür sorgen, daß Fernsehen dadurch interessant wird, daß experimentiert wird, weil gerade diese Funktionäre glauben zu wissen, was die Zuschauer sehen wollen und was die Zuschauer sehen dürfen. Warum daher nicht diese Funktionäre dann selbst das Programm machen, bleibt ein ebensolches Geheimnis, wie der Versuch Gott zu verstehen und zu begreifen. So bleibt es eine Glaubensfrage, was Fernsehen heute noch sein soll, wenn auf der einen Seite von demokratischer Notwendigkeit geredet wird, auf der anderen Seite gleichzeitig Zensur praktiziert wird, weil sich der Zugang zu den öffentlich-rechtlichen Sendern sehr einschränkt. Davon können viele ehemalige Mitarbeiter berichten.
Doch Stefan Raab ist nicht der Einzige, obwohl er sicherlich der Innovativste der jüngeren Generation von Fernsehmachern war und sicher auch weiter wäre. So ist bereits Thomas Gottschalk aus dem Geschehen geschieden und Günther Jauch zieht sich auch immer mehr zurück. Bei Markus Lanz wurde deutlich, daß die Geist- und Phantasielosigkeit Sendungen entwickeln zu laßen, der Maßstab sein muß. Statt sich dies einzugestehen, wird halt einfach die Sendung abgesetzt. So war es auch beim Musikantenstadl. Zuerst wurde der Erfinder Karl Moik abgsetzt, weil Funktuonäre sich wie Götter anmaßten zu wissen, was die Zuschaer wollten und jetzt entledigen sie die Sender von Andy Borg. Obwohl diese Beiden für dieses Format die richtigen Besetzungen waren. Und mit dem Musikantenstadl erreichen die Sender eine bestimmte Klientel, weil es eine Frage des Geschmacks ist und nicht eine Frage des Alters.
Könnten die Zuschauer ebenso umgekehrt sich der Funktionäre entledigen, weil sie zu alt für ihre Arbeit sind, dann hätten selbst die besten Fernsehmacher keine Chancen. Doch die Überalterung in den Sendern ist selbst nicht das Problem, wenn diejenigen, die Ideen haben uneingeschränkt sich diesen zuwenden könnten und die Funktionäre nur dafür sorgen würden, daß die Protagonisten diese Ideen so umsetzen können, wie sie es sich vorstellen. Doch hier scheitern die Enthusiasten an der Wirklichkeit. Die Funktionäre wollen schon mit der ersten Sendung Qouten und Marktanteile schwarz auf weis vor sich auf dem Schreibtisch haben. Und somit dürfen die Zuschauer vergeßen, daß selbst mit den geringsten Mitteln erfolgreiche Sendungen gemacht werden können. Denn jede neue Idee braucht mindestens ein Jahr, damit sich die Zuschauer daran gewöhnen können. Und Erfolg kann niemand kaufen, weil Erfolg immer nur das Ergebnis für eine Sache ist und nicht ein Produkt.
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Natürlich stehen hinter dieser Einstellung durchaus andere Interessen. Bei den Privatsendern habe ich volles Verständnis, wenn die Sender nicht auf die Qualität achten, weil sie schließlich damit Geld verdienen müßen und größtmögliche Profite erwirtschaften sollen. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern durch die Zwangsgebühren finanziert, werden mehr oder weniger nur politische Interessen bewahrt. Wie beim ZDF zu sehen war, als der Sender sich vom Chefredakteur trennen mußte, weil dieser der SPD zuzurechnen war und der damalige hessische Ministerpräsident der CDU. Was sonst noch den Eigentümern vorenthalten wurde, kann ich mir hier ersparen zu erörtern. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß diese Art im Einvernehmen mit den Eigentümern erfolgte. Denn die Eigentümer von Zwangsfinanzierten Sendern sind die Gebührenzahler.
Aber es war. Entwicklung wäre, wenn daraus gelernt worden wäre. Während die Personalpolitik selbst mit der Qualität nichts zu tun hat, außer es werden diejenigen aus den Positionen entfernt, die für die bestmöglichste Qualität sorgen. Doch nur Personen, die jemandem nicht genehm sind, führt noch lange nicht zu einem guten Programm. Nun, generell kann auf das ZDF trotzdem gesagt werden, das Programm ist noch akzeptabel, aber es könnte weit besser werden, wie bei allen anderen Sendern auch. So denke ich mir, daß es durchaus Personen in den Sendern gibt, die gewillt wären vielmehr zu machen, bereit wären Experimente einzugehen. Aber gegen Gesetze und Vorschriften, gegen unbelehrbare Entscheidungsträger und noch Vieles mehr, kommen selbst die Besten nicht an.
Sicher mag das Argument der Finanzen durchaus gerechtfertigt sein, aber was braucht man wirklich für Aufnahmen? Eine Kamera, ein Scheinwerfer und ein Mikrofon. Das ist die technische Seite. Die andere Seite ist, es braucht Protagonisten, die entsprechende Texte vortragen. Wenn diese Texte dann noch Ideen beinhalten, die auch zum Mitwirken der Zuschauer auffordern, dann kann daraus Etwas entstehen, was nicht planbar ist. Geht es gut, entwickelt sich die Sendung, geht es schief, dann ist nur Wenig verloren. Es geht hier vielmehr um das experimentieren und abzuwarten, wie die Reaktionen sind. Also Etwas wachsen laßen und nicht planen. Es soll nichts perfekt sein, nicht die Sender haben die Zuschauer verwöhnen und damit zu betäuben, im Gegenteil, die Zuschauer dazu bringen, sich zu beteiligen, akitv zu werden.
Natürlich wird dies sehr Viele stören und entsprechenden Widerstand hervorrufen. Doch dann ist es sehr wohl der richtige Weg. Mir kommt es bei uns so vor, wie in der ehemaligen DDR. Offiziell war das System für Frieden und Freiheit, aber diejenigen, die außerhalb der offiziellen Demonstrationen für Frieden und Freiheit dies tun, dann waren die wirklichen Friedensbewegten in der DDR Staatsfeinde. Und so ist es im Prinzip auch mit unseren Sender, ganz besonders die öffentlich-rechtlichen Anstalten. Aber das ist nur meine persönliche Ansicht. Und wenn ich daran denken, wieviel es gibt, über das berichtet werden kann und was damit gemacht werden könnte, also Aktivitäten und Initiativen auftreiben und berichten und so eine Plattform schaffen, daß Interessenten zusammengeführt werden können. Nur ist das ein Grundgedanke, der sich nicht als eine allgemeingültige Maxime festlegen läßt. Nur ein Denkimpuls.
Nun, die bekannten Gesichter des Fernsehens ziehen sich zurück. Die Frage ist, wer kommt nach? Potential ist vorhanden, aber Gedanken und Ideen, da ist ein dringender Nachholbedarf. Das Interesse der Verantwortlichen der Sender müßen diese schon selbst aufbringen. Dann wünsche ich noch schöne Stunden vor dem Fernseher.