Die Diskussionen, besonders im Fernsehen, und es gibt fast nur noch politische Diskussionen über immer die gleichen Themen und mit mehr oder weniger den gleichen Personen, geht mir schon so etwas auf den Geist, es ist nicht zu beschreiben. Warum wohl? Die Probleme sind sattsam bekannt und auch die dazugehörenden Aussagen aller möglichen und unmöglichen Denkrichtungen und Weltanschauungen. Nur kommen die Betroffenen kaum wirklich zu Wort, schon gar nicht Vorstellungen, die einen Lösungsansatz ergeben könnten.
Ich sehe dies von Positionen aus, die sich nicht mit den bekannten Meinungen vereinbaren laßen, weil ich nicht nach Weltanschauungen oder Ideologien aus denke, sondern vom Ganzen mir die Probleme betrachte. Es ist eine Orientierung, die auch für die Allgemeinheit von Bedeutung sein würde, wäre der Wille gegeben Probleme wirklich zu lösen zu wollen. Das heißt, daß ich mich bemühe die Ursachen für die Lösungen heranzuziehen und nicht die Auswirkungen zu lösen.
Dies trifft besonders auf die Asyl- und Flüchtlingsfrage zu. Doch im Allgemeinen gilt dies auf Alles. So ist es für mich beschämend, den Asylanten und Flüchtlingen vorzuwerfen, daß sie zu uns kommen, ohne gleichzeitig sich Gedanken darüber zu machen, wie wir vor Ort Zustände erreichen können, daß die Flucht aus wirtschafltichen Gründen nicht mehr gegeben ist. Aber hier komme ich den Interessen in die Quere, die von der Politik allgemein vertreten werden.
Doch genauso fällt hierunter die Tatsache, daß mit diesen Menschen selbst Politik gemacht wird. Die Gutmenschen sind für einen Zuzug, die bösen Anderen dagegen, nur ist niemand dafür, daß wir, wie gesagt, vor Ort bereits entsprechende Maßnahmen und Programme zu setzen. Daß wir eine solche Vorgangsweise nicht durchführen können, liegt wieder daran, daß wir in einem faulenden System leben. Den Schein zu wahren, statt das Sein zuzugeben. Aber das ist eine andere Sache. Jedenfalls gibt es sehr wohl sehr gute Beispiele, wie sich Flüchtlinge gerne beschäftigen wollen. Sie helfen mit bei kleineren und mittleren Katastrophen beim Aufräumen oder betätigen sich bei der Gartenarbeit und so weiter.
Währenddessen ist bei unserer Politik es viel wichtiger, Fragen der Versicherungen, der Steuern und all der Fragen nachzugehen, unter denen wir Einheimischen schon zu leiden haben. Mindesttarife und andere Fragen verhindern fast Alles. Nein, Wenige mögen sich der sogenannten Integration entziehen, doch warum diejenigen sich nicht beschäftigen dürfen, die damit auch ihre eigene Würde erhalten wollen, darüber denkt die Politik mit Sicherheit nicht nach. Dabei liegt es nicht daran, daß es keine Ideen gäbe, wie wir zu Arbeit und Beschäftigung kommen könnten, es liegt daran, daß selbst aus den Problemen wieder nur Politik gemacht wird.
Alles, was die Menschen nicht machen dürfen, weil es ihnen verboten wird, treibt Viele zu illegalen Beschäftigungen. Damit aber schaffen wir uns selbst wieder nur den Nährboden für das, was wir angeblich nicht haben wollen. Die Rechtfertigung für den Extremismus. Nen, nicht die Flüchtlinge und Asylanten stellen das Problem für sich dar, sondern wir selbst sind das Problem. Und dazu sollten nur unsere eigenen Politiker genauer betrachten. Nicht nach Parteizugehörigkeit, sondern nach deren charakterlichen Eigenschaften. Zudem ist hier zu berücksichtigen, wie reden und agieren diese Personen unter vier Augen und wie in der Öffentlichkeit und vor der Presse.
Die Schuld an der Misere tragen wir. Die Schuld liegt bei uns und tief in der Vergangenheit. Unsere Einstellung ist doch so, lieber klagen und jammern, als sich das System herzunehmen und zu ändern. Und wenn, wie in der Steiermark, sich zwei Politiker zusammentun und sogar von zwei Parteien sind und endlich mal wirklich ein Reform durchziehen und nicht von Wahl zu Wahl davon reden, dann wird der Dank des Wählers unter Garantie ausbleiben. Aber das hängt wieder davon ab, wie die Menschen selbst denken, welche Informationen ihnen gegeben wurden und wie grundsätzlich vorgegangen wird.
Mein persönlicher Zweifel, ob wir Alle, also in der Gesamtheit, reif für die Demokratie sind, ist durchaus berechtigt. Doch den größeren Zweifel hege ich an den Parteien und Politikern, ob diese wirklch die Fähigkeit haben, sich demokratischer Politik anzunehmen und das zu tun, wozu sie durch die Wahlen legitimiert sind. Denn weder die ideologischen und weltanschaulichen Vorstellungen haben mit der Demokratie vereinbare Gemeinsamkeiten, noch das Verhalten derer, die zwar von Demokratie und Menschenrechte schreien. Beide weisen durch das Verhalten nur darauf hin, daß das Endziel ein totalitäres System sein wird.
Es ist unsere Schuld, daß wir in einem Zustand sind, von den Wählern angefangen bis hin zu den Gewähtlen. Den Wählern kann nur der geringste Vorwurf dazu gemacht werden, weil die Stimmbürger an den Schein der Wahlwerbung glauben und den Gewählten muß die Hauptschuld zuerkannt werden, weil diese die Stimmbürger derart mißachten und sich fast ausschließlich mit sich selbst beschäftigen. Wer dabei auf der Strecke bleibt, danach fragt letztendlich niemand. Solange sich die Betroffenen nicht rühren.
Und so geht es halt einfach weiter mit den Diskusiionen, die den Anschein erwecken sollen, wie tüchtig und wichtig doch die Politik und Politiker sind. Zustande gebracht haben sie dabei nur Dinge, die keinerlei grundsätzliche, substantielle und existenzielle Bedeutung aufweisen. Oder hat die Bildungsmisere schon viel früher eingesetzt und somit das mentale und psychische Niveau derart gesenkt, daß nur noch die in die Politik geschoben werden, die sonst mehr Schäden in der Privatwirtschaft anrichten würden?
Solange aber nur Gesetze und Vorschriften produziert werden und dies noch als Leistung ausgewiesen wird, dürfen wir weiter an die eigene Brust schlagen und beten: "Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!"