Ursache und Wirkung oder die Kritik an den Marionetten

Kritik ist immer die Reaktion auf einen Zustand. Dies trifft im ganz Besonderen auf die Medien, hier vor allem auf die elektronischen Medien zu. Und wer Kritik übt hat seinen Grund dazu. Daß jedoch Kritik, wie Alles,genauso mißbraucht werden kann und wird, ist eine bekannte Tatsache. Jedoch wenn Kritik berechtigt ist, dann hilft es den Kritisierten nichts, diese Kritik zu ignorieren. Vor allem dann nicht, wenn diese Kritik aus den Reihen kommt, die wissen, von was sie reden.

Wir wissen, daß nach dem Krieg beim Aufbau unseres Landes sich die damaligen Politiker das Land, das heißt die wichtigen Einrichtungen nach dem Proporzsystem aufgeteilt haben. Dies mag für die damalige Zeit sicherlich seine Gründe gehabt haben, weil die Erinnerung an die Ursachen und die Auswirkungen des Geschehenen noch allzu lebendig waren. Daß jedoch damit der Demokratie kein guter Dienst erwiesen wurde, können wir erst im Nachhinein feststellen und davon reden. Aber es zeigt auch uns heute, ziehen wir die entsprechenden Schlüße, dann kann ich zumindest für meinen Teil feststellen und als Erkenntnis gewinnen, daß zwar die Politiker für sich eine Entwicklung unseres Landes begründet haben, aber seit damals anscheinend Etwas wesentliches dabei vergeßen. Das Volk an sich.

Dieser Umstand ist sicherlich darauf zurückzuführen, daß zwar den Menschen von Demokratie gepredigt werden kann, aber das Volk als Träger der Demokratie an der Entwicklung und Reifung nicht beteiligt wurde und wird. Gut, ich kann mich natürlich wie so oft auf einem Irrweg befinden, aber sehr weit von der Wirklichkeit kann ich doch nicht sein, wenn ich immer öfters Kritiker an den Medien feststelle, die inhaltlich meinen Gedanken entgegenkommen. Doch welchen Sinn macht Kritik, wenn diese ein Umdenken bei den Kritisierten erfordern würde? Keinen, weil die Macher Probleme bekommen könnten, aber nicht müßten. Den Machern mag ab einer bestimmten Ebene der Glaube zu eigen geworden sein, daß die Medien ohne sie nicht funktionieren würden.

Da muß ich an die Donaumonarchie denken. Als Kaiser Franz Joseph in jungen Jahren zum Kaiser gekrönt wurde, hatte er eine gute Mannschaft als Berater um sich. Der schwere Fehler war, daß diese Berater mit dem Kaiser alt geworden sind und mit zunehmendem Alter die mentale Beweglichkeit abgenommen hat. So würden sich viele Dinge erklären laßen. Und genau nach diesem Muster wir bis heute auch das Fernsehen gestaltet. Alte entscheiden über Jugendprogramme, sie entfernen Moderatoren, weil sie angeblich zu alt sind und so weiter. Nun, es mag dies ein systemimmanentes Problem sein, bei uns ist es die Auswirkung des Proporzes. Daß damit kein freies und unabhängiges Programm gemacht werden kann, nimmt die Masse der Zwangsgebührenzahler billigend in Kauf.

Bei dem europäischen Devotismus gegenüber den USA und Alles, was von den USA kommt, wird mit Hurra aufgenommen. Daß in der Zwischenzeit bei uns die Ablehnung gegenüber den USA steigt, hat sehr viele Ursachen, die hier keine Bedeutung haben. Jedoch muß ich zugeben, als bekennender Ablehner der USA, ich dennoch meinen Hochachtung vor vielen Dingen zollen, die in den USA möglich waren und sind. Wir in unseren Ländern sind in der Euphorie für die USA grundsätzlich nur ein bißchen begeistert, wie wir immer ein bißchen tot, ein bißchen schwanger sind, so, daß wir immer sofort die Fahne nach dem Wind drehen können.

Für meine Kritik an den elektronischen Medien kann und muß ich die USA heranziehen. Ich weiß nicht mehr wann ich einen ausführlicheren Bericht über die Medien in den USA gesehen habe, es war vor allem über Sender und Sendungen in New York, aber hier wurden Verhältnisse gezeigt, die beii uns sich sehr Viele wünschen würden. Besonders ist mir hier aufgefallen, daß es die sogenannten Freien Kanäle gibt, die sogar durch ein Urteil eines Gerichtes bestätigt wurde. Die öffentlichen Betreiber von Kabelsendern sind verpflichtet auch privaten Personen Sendezeit zur Verfügung stellen. Soweit, so gut. Daß unter der Meinungsfreiheit in den USA auch den Erben der nationalsozialistischen Ideologie Platz eingeräumt werden muß, mögen wir uns nicht vorstellen wollen. Daß jedoch kein Protest in den USA deswegen erhoben wurde und wird, zumindest ist mir dahingehend nichts bekannt, ist für mich unerklärlich, weil wir hier sofort ins Gefängnis wandern und womöglich noch Entschädigung zahlen müßten.

Diese Tatsache, ich muß jedoch hier einräumen, ich weiß nicht, wie sich in den USA die Medienlandschaft seit damals verändert haben könnte, wäre für die Demokratie bei uns sicherlich ein Punkt, damit die Demokratie nicht von der Politik demontiert werden kann, wie es derzeit der Zustand zeigt. So ist es bei den öffentlich-rechtlichen Sendern eigentlich die Grundvoraussetzung, wenn zum Einen diese Sender aus Gebühren finanziert werden, zum Anderen die Sender Allen dadurch gehören, daß auch für Miinderheiten Programm gemacht wird, oder Minderheiten zugelaßen werden, die ihr eigenes Programm machen könnten.

Die sogenannten Quoten sind für die Privatsender von Bedeutung, weil diese sich ihre Existenz erarbeiten müßen und sich durch ein entsprechendes Programm ihre Zuschauer finden sollen. So ist es verständlich, daß die Privatsender nach anderen Regeln und Gesetzen handeln müßen und daher nachvollziehbar nur das an Programm aufnehmen, was für sie erfolgreich erscheint. Durch diesen Unterschied zwischen den öffentlich-rechtlichen Anstalten und den Privaten wären sehr wohl Möglichkeiten gegeben, die nur daran scheitern, daß gerade bei den öffentlich-rechtlichen Sendern weit mehr an Experimenten machbar wären, die auch verkauft werden können, wenn das Interesse entsprechend vorhanden ist.

Ich denke mir, wenn die Macher aller vorhandenen Sender, ob die großen öffentlich-rechtlichen, die großen privaten Sender, aber genauso die vielen kleinen privaten Sender, die eigentlich vorwiegend lokale und regionale Bedeutung haben, sich auch für Produktionen unabhängig vom Programm, pofilieren würden, also Programmideen produzieren, die dann verkauft werden können und sollen, dann denke ich mir, es könnte immer noch ein vielfältiges Angebot geben. Doch mehr als vorproduziertes Programm wären vielmehr Livesendungen gefragt. Viele Ideen können nur live umgesetzt werden, aber das würde hier zu weit führen es ausführlich zu beschreiben.

Die Ideen für diverse Programme ergeben sich aus dem täglichen Leben. Die Medien als Gegengewicht zu den Zuständen, zur Politik, wäre für die Freiheit und Demokratie von jener Bedeutung, mit der die Politik nicht mehr zurecht kommt. Ich bin ein Skeptiker, wenn es darum geht, daß bei aktuellen Ereignissen große Spendenaufrufe gemacht werden. Aber wenn nur bei aktuellen Ereignissen an die Zuschauer gedacht wird, dann stimmt bei den Machern irgendetwas nicht. Daher denke ich, es ist sogar eine Pflicht für die Macher und somit sind Gedanken und Ideen gefragt und gefordert. Wenn daher live gesendet wird, dann sollen den Zuschauern auch die Gelegenheit geben werden, sich aktiv an der Sendung zu beteiligen und nicht nur als Spendenquelle zu betrachten.

Sicher wird es nicht daran scheitern, daß etwas keine geeigneten Moderatoren vorhanden wären, sondern nur am fehlenden Willen der Macher. Warum sich nicht mehrere Sender für diverse Ideen zusammenschließen, kann ich sicherlich nicht beantworten. Aber es kann nicht am Konkurrenzdenken liegen, da mit zunehmenden Sendern sich die Gedanken und Ideen deswegen nicht auch vergrößern, wäre es angebracht, über sich selbst einmal Gedanken zu machen. Solange die einzigen Innovationen im Bereich des Fernsehens die sätndigen Wiederholungen, wie auch das Kopieren von Formatideen sind, ist es bei den Zuschauern des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bereits Betrug für die Gebühren und die Privaten füllen damit die Zeit. Nun, ich gebe zu, ich rede leicht davon und kann kritisieren, aber es ändert nichts daran, daß die Macher entweder zu alt für die Funktionen erscheinen oder der Nachwuchs sich nicht durchsetzen kann.

Vor allem denke ich, daß es sehr wohl für die Sender eine Aufgabe wäre, sich einmal dort umzusehen, wo die Menschen aktiv sind, bei den vielen Vereinen. Das heißt, auf diese Art und Weise könnten den Vereinen geholfen werden und zugleich auch neue Möglichkeiten eröffnet werden, die sonst nie oder nur unter den größten Schwierigkeiten sich ergeben würden. Als Beispiel soll hier die Feuerwehren angeführt werden. Diese brauchen für ihre Arbeit nicht nur entsprechende Mittel, sondern auch das Interesse von eventuellem Nachwuchs. Aber das trifft auf die meisten Vereine zu. Doch auch das Zusammenführen von Vereinen und daraus Veranstaltungen zu machen, die für das Fernsehen frisches Programm ergeben und den Beteiligten ebenso einen Nutzen bringen könnten.

So könnte ich nun weiter meine Kritik ausführen. Doch wenn diese Gedanken keine Anstöße ergeben, dann habe ich mir wenigstens Luft gemacht und warte bis ich wieder kritisieren kann. Die Wahrscheinlichkeit, daß Macher Interesse daran haben würden, was sie machen könnten, sollten und würden, ist so gering, daß ich also weiter mit Genuß beim kritisieren bleibe.

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