Mensch kaputt.
Heizsysteme im Blickfeld von Wirtschaftlichkeit, Umwelt und Gesundheit.
Entwicklung der Heizsysteme.
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Bis zum Beginn der Industrialisierung vor 120 Jahren und der Entdeckung neuer Energiestoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas war die Strahlungswärme des Holzfeuers oder des Stein-/Tonofens das einzige Heizmedium, mit dem sich die Menschen in der kalten Jahreszeit erwärmen konnten. Die Entdeckung neuer Energiequellen ermöglichte
schließlich die Entwicklung und den Ausbau der Industrie. Fabrik- und Büroräume wurden gebaut; die Menschen verbrachten nunmehr den größten Teil ihrer Zeit im Sommer wie im Winter in geschlossenen Räumen. Die Beheizung großer Räume sowie mehrerer Stockwerke brachte es mit sich, daß neue Heizsysteme dafür entwickelt werden mußten. Der Betrieb von Einzelfeuerstätten war zu sehr arbeitsaufwendig und die Deckung des Wärmebedarfs sollte aus Kostengründen nur während der Arbeitszeit erfolgen. Die Entwicklung zu Zentralheizungen hin war also vorgezeichnet. Das Heizmedium Strahlungswärme wurde daher zusehends von den Heizmedien Wasser und
Luft verdrängt. Die unerschöpflich sprudelnden Energiequellen von Erdöl und Erdgas verdrängten schließlich auch den Brennstoff Holz bei den Hausheizungen. Der Anteil der Holzfeuerstätten ging stetig zurück mit Ausnahme der offenen Holz-Feuerstätten (offene Kamine), deren Anteil vorwiegend aus Prestigebedürfnissen sogar zunahm. Da allerdings der Wirkungsgrad der offenen Kamine niedrig ist, nahm auch der Schadstoffausstoß durch schlechte Verbrennung wegen fehlender heißer Reaktionsflächen zu und eine Verschwendung des Brennstoffes Holz war die Folge. Mit der Einführung neuer Heizmedien wie Luft und Wasser wurde auch der Übergang von der
Strahlungwärme zur Konvektionswärme vollzogen. Konvektionswärme bedeutet vor allem Erwärmung der Luft mit dem Vorteil, daß die Raumluft schnell an den heißen Heizkörpern erwärmt wird und den Wärmebedarf relativ schnell und kurzfristig decken kann. Da sich im Ofenhandwerk niemand über die Lebensfunktion der Strahlungswärme Gedanken machte, geriet das Prinzip der Strahlungswärme immer mehr in Vergessenheit, so daß schließlich dem Heizungsbauer das Feld überlassen worden ist. Es ist daher nicht verwunderlich, daß sich selbst Meisterbetriebe bis vor einigen Jahren unter Grundöfen und Strahlungswärme nichts mehr vorstellen konnten.
Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit.
Die Wirtschaftlichkeit der Heizsysteme wurde bisher vor allem daran gemessen, daß der Bedienungsaufwand möglichst gering sein sollte. Die bedienungsaufwendigen Einzelfeuerstätten wurden daher zunehmend durch bedienungsfreundliche Zentralheizungen ersetzt. Das preiswerte Heizöl beschleunigte die Abkehr vom Brennstoff Holz. Das Lagerproblem von Holz erübrigte sich ebenfalls. Nur während der Teuerungsphase des Heizöls sowie der sich abzeichnenden Ölknappheit war wieder eine Hinwendung zu Holzfeuerstätten festzustellen.
Auffallend ist, daß gerade jenes Heizsystem begünstigt wird, das mit den billigsten Energiepreisen aufwarten kann. In letzter Zeit hat unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit auch die Wirtschaftlichkeit einen neuen Akzent erhalten. So wird der Energieausbeute des Brennstoffes durch Verbesserung des Wirkungsgrades erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet, denn die Verringerung von Schadstoffausstößen belastet weniger die Umwelt.
So ist die Schadstoffbelastung der Umwelt durch Grundöfen äußerst gering, da Holz keine Giftstoffe enthält und die katalysatorisch wirkenden heißen Reaktionsflächen im Feuerraum einen optimalen
Verbrennungsprozeß gewährleisten, so daß durch den Schornstein nur während der Abbrandphase heiße kohlendioxidhaltige Rauchgase entweichen können. Während der Speicherzeit wird hingegen die Umwelt mit keinen Rauchgasen belastet. Bei offenen Kaminen und Kaminöfen ist ein ständiges Nachheizen erforderlich, um den Raum warm halten zu können. Wegen fehlender Speichermasse ist eine langanhaltende Wärmeabgabe nicht möglich. Während der Betriebszeit entweicht ständig Kohlenmonoxid und Kohlendioxid aus dem Schornstein. Kohlenmonoxid entsteht allerdings durch eine schlechte
Verbrennung bei ungenügender Luftzufuhr, Verwendung von feuchtem Holz und bei fehlenden heißen Reaktionsflächen im Feuerraum. So ist es nicht verwunderlich, daß in einem Schweizer Bergdorf, wo die Häuser dicht aneinander gereiht sind und mit herkömmlichen Grundöfen beheizt werden, sich niemand über stinkende Rauchgase beklagt, weil es keine gibt. Aber z.B. im neuen Villenviertel von
Starnberg, wo Warmluftöfen eingebaut worden sind, kann man die Kinder auf der Straße husten hören, wenn der Wind die Rauchgase auf die Straße bläst. Daher kann man auch verstehen, daß viele Leute
die Einzelfeuerstätten verteufeln. In manchen Stadtteilen wurde sogar die Inbetriebnahme von offenen Kaminen auf einen Tag im Monat beschränkt. Wenn hier Ofensetzer Öfen setzen, deren Rauchgase
ständig in Nachbars Wohnzimmer wehen, ist es verständlich, daß Verbote von Einzelfeuerstätten gefordert werden. In bezug auf Umweltverträglichkeit bietet der Grundofen beste Zuverlässigkeit. Durch die optimale Verbrennung entstehen kaum zu messende Schadstoffbelastungen. Durch den geringen Holzverbrauch und die gesundheitsfördernde Strahlungswärme wäre der Verbraucher sicherlich dazu bereit, einen wesentlich höheren Preis für das Brennholz zu zahlen. Damit würde es sich für viele Waldbesitzer wieder lohnen, Brennholz zu sammeln und zu verkaufen, denn bislang verrottet das Astholz im Wald. Viele brachliegende Acker würden außerdem mit Bäumen bepflanzt, weil sich eine Holzbewirtschaftung lohnte und zudem würden die Bäume das Kohlendioxid aus der Luft binden und somit zu einer Reduzierung des Kohlendioxidgehaltes in der Luft beitragen. Eine Maßnahme gegen den aufkommenden Klimaschock. Mit dem sauberen Verbrennen des Erdgases, wie deren Lobby behauptet, ist es auch nicht weit her. Es sind zwar keine Schwefeldioxide festzustellen, aber nach einer Untersuchung
des Institutes für Umwelttechnologie in Bremen wurden in Kondensaten von Brennwertkesseln hohe Schwermetallkonzentrationen gefunden, wie z.B. Nickel, Blei, Cadmium, Chrom, Arsen usw. Auf 1
m3 Erdgas ergibt sich folgende Schadstoffemission: Eisen 1,25 mg; Mangan 0,023 mg; Zink 18,22 mg; Nickel 0,6446 mg; Blei 0,258 mg; Cadmium 0,045 mg; Chrom (4-wertig) 0,155 mg und Arsen 0,357 mg.
Die Verbrennungsrückstände aus Erdgas dürften für die tätigen Menschen zu Gesundheitsschäden führen. Entsorgungsprobleme werden in Zukunft zu erwarten sein. In den Abwinden von zwei erdgasbetriebenen Heizwerken in den USA wurden erhebliche Schäden in der Natur festgestellt. Seriöse Fachleute gehen davon aus, daß eine Reinigung von Naturgas von dieser Schwermetallast unwirtschaftlich ist und zur Reduzierung von Umweltbelastungen erhebliche Kostensteigerungen beim Erdgas zu erwarten sind.
Vernachlässigung gesundheitlicher Aspekte.
Über Jahrtausende hinweg war die Strahlungswärme des Holzfeuers bzw. die des Stein- oder Tonofens das einzige Wärmemedium, womit sich die Menschen vor Kälte schützen konnten. Das Holzfeuer
strahlte jedoch mit den Wärmestrahlen auch eine ganze Menge von Elektronen aus, die die Atmungsluft mit negativen lonen anreicherte. Nach medizinischen Erkenntnissen ist die Einatmung von negativ ionisiertem Sauerstoff zur Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden insofern bedeutungsvoll, da der eingeatmete
Sauerstoff die Elektronen zu den Zellen transportiert und diesen einen bestimmten Ladungszustand verleibt. Bei nicht ausreichender Elektronenzufuhr wird die Neubildung von Zellen verhindert bzw. das
Zellwachstum wird unterbunden und dies führt zu allererst zu Befindlichkeitsstörungen und dann schließlich zu chronischen
Krankheiten. Nach der Entdeckung neuer Energiestoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas vollzog sich eine Änderung bei den Heizsystemen. Im Heizungssektor wurde das Heizmedium Strahlungswärme immer
mehr durch die Heizmedien Luft und Wasser verdrängt. Mit den Zentralheizungssystemen, die nach dem Prinzip der Konvektionswärme arbeiten, geriet das Heizmedium Strahlungswärme immer mehr in Vergessenheit. Da die Ofensetzer von der Lebensfunktion der Strahlungswärme wenig Ahnung hatten (bei den Vorfahren reichte allerdings handwerkliches Können aus, denn damals gab es keine Alternativheizsysteme), konnte das Konvektionswärmesystem vom Heizungsbauer mit Erfolg ausgebaut werden. Manche Ofensetzer gerieten dadurch in Existenzschwierigkeiten und mußten sich dem neuen Trend anpassen, um überleben zu können. Obwohl die Umwandlung fossiler Brennstoffe in mechanische Energie erst den technischen Fortschritt ermöglichte und somit vielen Menschen Arbeitsplätze brachte, hat dies im Heizungssektor zu keinem
Fortschritt bei der Erhaltung der Gesundheit des Menschen geführt. Im Gegenteileinmal abgesehen vom Schutz vor Erfrierung - hat das Konvektionswärmesystem in vielerlei Hinsicht die Zivilisationskrankheiten gefördert und letztendlich das Gesundheitswesen aufgebläht und zur Vollbeschäftigung in diesem Sektor beigetragen. In der Natur können wir beobachten, daß
z.B. die Strahlungswärme der Sonne auf Tier, Pflanze und Mensch eine wichtige biologische Funktion ausübt. Die Pflanzen bauen unter Einwirkung der Wärmestrahlen der Sonne aus Kohlendioxid, Wasser und Mineralien hochmolekulare Stoffe auf, die dem Menschen als Nahrung dienen. Der menschliche Körper baut unter Einwirkung der Strahlungswärme z.B. das Vitamin D und viele Hormone selbst auf. Die infraroten Strahlen regen die Moleküle der Eiweißverbindungen an und wirken somit auf die Enzymtätigkeit ein. Die Enzyme, die sogenannten Biokatalysatoren, steuern den Stoffwechsel und beschleunigen die biochemische Reaktion des Organismus.
Wie bedeutsam Strahlungswärme in der Landwirtschaft ist, können wir daran sehen, daß Weinbauer ihre Reben dort pflanzen, wo die Strahlungswärme am stärksten ist. Die Hausfrau legt ihren Garten an der Sonnenseite und nicht in der Schattenseite des Hauses an, denn sie weiß, daß Gemüse und Früchte dann besser schmecken und mehr Vitamine aufweisen. Auch die Tiere legen sich zuweilen in die Sonne und lassen sich von der Strahlungswärme verwöhnen. Der Mensch sehnt sich auch nach Strahlungswärme, die er heutzutage fast nur im Urlaubsland für kurze Zeit genießen kann und in dieser kurzen Zeit möchte er alles nachholen. Das Ergebnis ist dann der Sonnenbrand, weil der Körper auf einmal zu stark belastet wird. Nachdem in den
letzten Jahrzehnten die Arbeitsplätze immer mehr in geschlossene Räume verlegt