Viele Menschen stellen sich die Tiervermittlung ausschließlich schön vor. Das stimmt fast immer auch. Ich möchte heute eine Story aus unseren Anfangstagen erzählen, die uns sehr viel gelehrt hat!
AnimalCareAustria
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Ich möchte heute von Tunja erzählen. Sie war eine aufgeweckte, tolle junge und hübsche Hündin. Hier ein Auszug aus der damaligen Anzeige: „Tunja ist eine ca. zwei Jahre alte, bereits kastrierte Mischlingshündin. Ihre ursprünglichen Besitzer wollten Sie nicht mehr haben und warfen den wehrlosen Hund einfach in einen kalten See. Zum Glück konnte sie von Spaziergängern rechtzeitig gerettet werden. […]Ihr neues Zuhause sollte in einer ländlichen Gegend angesiedelt sein. Sie sollte in Haus und Garten wohnen, wobei der Garten ausbruchsicher sein muss, mit einer Zaunhöhe von 1,5 m. Tunja jagt Kleintiere, sie braucht Beschäftigung und sollte mit ihrer neuen Familie unbedingt eine Hundeschule besuchen. Wir empfehlen Tunja für sportliche Menschen, die viel mit ihr unternehmen.“ Es war also für alle möglichen neuen Hundehalter klar ersichtlich, dass Tunja aufgeweckt war und viel Bewegung braucht – aber keine Probleme macht.
Tunja war in Ungarn im Tierheim. Es wurde in Österreich ein Platz für sie gefunden. Leider hat es zwischen dem neuen Frauchen und Tunja nicht gepasst. Sie wollte wohl den perfekten Hund haben, den es aber bekanntlich nicht gibt. Sie war unglücklich, dass Tunja beispielsweise auf den Küchentisch geklettert ist. Unser Angebot, ihr zu helfen und sie zu erziehen, hat sie nicht wahrgenommen. Für uns war das absurd. Somit musste Tunja zurück ins Tierheim kommen. Doch sie war fröhlich wie zuvor. Wieder fand sich eine nette Frau. Doch nach wenigen Wochen musste Tunja wieder zurück ins Tierheim, es hatte wieder nicht geklappt, weil auch diese Dame mit Tunja überfordert war und nicht so oft Gassi gehen wollte. Doch die zwei gescheiterten Vermittlungen hatten Spuren hinterlassen. Sie war nicht mehr dieselbe, sie roch für die anderen Tiere anders, hatte wohl nach zwei gescheiterten Adoptionen ein angeknackstes Selbstbewusstsein. Kurz nach ihrer zweiten Rückkehr wurde Tunja tot gebissen gefunden.
Aus der Geschichte rund um Tunja haben wir viel gelernt. Es gibt jetzt viel mehr Pflegeplätze bei erfahrenen Familien und Hundetrainern. Statistisch steht diese traurige Geschichte in keinem Zusammenhang mit den geretteten Tieren. Aber es tut mir nach wie vor weh und ich denke jeden Tag an sie. Tunja, es tut mir leid!