Diese Geschichte rührte mich zu tränen

Vor vielen, vielen Jahren, bevor es Animal Care Austria gab, habe ich schon ehrenamtlich für eine Tierschutz-NGO gearbeitet. Es gab einen Moment, an dem ich wusste: Ich will selber etwas schaffen!

Wir hatten damals eine Privatperson, die gerettete Hunde bei sich aufnahm. Jeden Samstag organisierte ich Freiwillige, die hin fuhren und mit den Hunden Gassi gingen. Viel individuelle Zeit hatten wir für die geretteten Seelen einzeln leider nicht, aber es hat sie geprägt, denke ich. Eines Tages war es dann so, dass eine Hündin namens Luna, mit dem ich eher zufällig schon öfters bei dieser Pflegestelle war, ausgebüchst ist. Er verschwand quasi im Westen Wiens.

(c) Animal Care Austria

Die arme Seele wurde immer wieder gesehen, aber konnte kaum eingefangen werden. Es kann bei geretteten Tieren, die auf einer Zwischenstelle in Österreich sind, sein, dass sie ängstlich oder scheu sind, unsicher sind. Somit irrte Luna durch Wien und man erzählte sich, dass sie vor Menschen weg lief, wenn sie versucht haben, sie zu fangen. Einmal hat sie angeblich aus Angst oder Unsicherheit heraus auch in die Richtung einer helfenden Hand, die ihr unbekannt war, geschnappt.

Umgekehrt kann sich ein Hund auch in einer wohlhabenden Stadt gut ernähren, denn zu essen kann man hier als Vierbeiner schnell etwas finden. Dennoch gelang es irgendwann, dass der Hund sich in einen Garten verirrte und die Besitzerin geistesgegenwärtig das Tor schloss. Nachdem wir schon drei Tage lang nach der Hündin gesucht hatten, war es eine super Nachricht zu erfahren, dass man Luna quasi eingefangen hatte.

Ich kam also mit anderen Helfern hin und der arme Knopf war etwas verstört. Gerettet vor dem sicheren Tod, wochenlang auf sich alleine gestellt und dann – aus seiner Sicht – wieder eingesperrt. Ich kam zu dem Garten hin, zu einem Hund, der durch die Angst leicht verstört war. Ich kannte ihn kaum, war zuvor nur immer mal wieder 15 Minuten mit ihm Gassi gewesen.

Ich sagte also kurz seinen Namen und – ja, er wedelte, kam auf mich zu, ließ sich anleinen.

Noch heute bin ich zu Tränen gerührt, wenn ich diese Geschichte erzähle. Was hatten diese 15 Minuten im Leben des Hundes verändert, wie konnte er sich mich merken, nur wegen diesem Nichts an Zeit in der Woche?

Wenig später gründete ich voll Überzeugung Animal Care Austria.

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Julian Tumasewitsch Baranyan

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fischundfleisch

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