Ich möchte heute die Geschichte von Aida, Nikita und Fox erzählen. Aida ist eine junge Spanierin, Nikita und Fox sind zu Beginn der Geschichte Welpen.

(c) ACA

Aida war gerade wegen der Arbeit in der Türkei und war wandern. In einem Bergdorf fand sie zwei Welpen, Nikita und Fox, und nahm diese mit zu sich. Eigentlich wollte sie sie bei sich halten. Zu diesem Zweck versuchte sie extra, ein Haus mit Garten zu mieten. Doch das funktionierte nicht, da ihr niemand ein Haus vermieten wollte, wenn sie Hunde hätte. Also hielt sie sich bei sich.

Leider war sie in einer Nachbarschaft zuhause, die Hunden gegenüber nicht offen war. Ja, die Tiere wurden beim Spazierengehen sogar mit Steinen beworfen! Allen Widerständen zum Trotz ließ Aida die Tiere halb versteckt bei ihrer Wohnung leben, ließ sie chippen, impfen, kastrieren und trainierte sie. Nikita und Fox wohnten in Verschlägen, die Aida ihnen gebaut hatte, in der Nähe der Wohnung. In den kalten Winterboxen erbettelte sie vom Vermieter, dass sie in Hundeboxen mit Bettdecken im Hof schlafen durften. Mehr erlaubte der Wohnungseigentümer nicht, mehr ging nicht.

Schweren Herzens musste sich Aida dann entscheiden, die Tiere gehen zu lassen und fasste den Beschluss, sie ins Ausland zu vermitteln. Sie wandte sich an Animal Care Austria, um Nikita und Fox gemeinsam unterzubringen. Wir mussten Aida aber sagen, dass es wohl schwierig werden würde, da die Vermittlung zweier Hunde schwierig und langwierig werden könnte. Im August stellten wir das Vermittlungsgesuch online und nach wenigen Wochen hatte sich ein Pärchen aus der Steiermark gefunden. Sie leben auf einem Bauernhof und haben ein großes Herz!

Doch wer denkt, dass die Geschichte hier zu Ende ist, der hat die Rechnung ohne die Bürokratie gemacht. Bei Hunden aus der Türkei handelt es sich aus österreichischer Perspektive nämlich um ein Drittland. Sprich: Aida musste von Pontius zu Pilatus laufen, damit Fox und Nikita nach Österreich kommen dürfen. Das beginnt bei dem bürokratischen Aufwand und erstreckt sich über die (verständliche) Tollwutimpfung, die Titerbestimmung bis hin zu einer dreimonatigen Quarantäne. Das lange Warten auf den Transfer in die Steiermark war natürlich nervenaufreibend. Schließlich wurde Aida ständig angefeindet und sie musste befürchten, dass die Behörden ihr die Hunde abnimmt oder – schlimmer! - irgendjemand sie aus Hass vergiftet.

Doch Anfang Dezember war es soweit: Nikita und Fox landeten in Wien-Schwechat und konnten ihre neue Herrchen und Frauchen beschnuppern und sich an sie gewöhnen – freilich kam ihre Retterin Aida auch mit. Und die neuen Besitzer halten Aida am Laufenden und irgendwann werden sich die Hunde und ihre Retterin wiedersehen.

Diese Weihnachtsgeschichte, diese Aufopferung einer einzelnen Person, zeigt, worum es im Tierschutz geht.

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Sachenmacher

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fischundfleisch

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