Die Geschichte, die ich euch heute von Greisha erzählen möchte, liegt schon einige Zeit zurück und ich denke nicht, dass er noch am Leben ist. Aber er hat mein Leben verändert.
Noch bevor ich Animal Care Austria gegründet habe, war ich jeden Samstag in Ungarn, um in einem Tierheim zu helfen. Eines Tages kam ein neuer Hund in die Station; er war riesig, ein Kaukase-Kangal. Ein wunderschöner, riesiger Hund. Ich war neu und musste ihn fotografieren. Der Mitarbeiter kam also mit dem Hund an der Leine, und der Hund war ruhig, souverän und toll. Weil er mich so faszinierte und ich nur einen halben Meter entfernt war, gab ich meine Hand an sein Ohr, so wie es viele Hunde mögen. Er ließ es für ein paar Sekunden zu, dann schnappte er und biss mich. Er hat sofort von mir abgelassen, ich habe auch nicht geblutet – es tat dennoch zwei Wochen lang weh. Ich weiß aber: Wenn er gewollt hätte, hätte ich eine Hand weniger. Vermutlich wollte der Kaukase-Kangal mir anzeigen, dass er das nicht möchte.
Ich habe mir verboten, Angst vor ihm zu haben. Er hatte ja recht. Man kennt sich nicht, also macht man so etwas auch nicht. Also habe ich mich in den nächsten Wochen vor sein Gehege gesetzt, ließ mich beschnuppern, ihm viele Leckerlis gegeben. Nach mehreren Wochen hat man gesehen, dass er sich freut, wenn ich komme und ich durfte ihn streicheln. Nun erlaubte er es. Dann war die Zeit gekommen, zu ihm hineinzugehen und mit ihm zu spazieren. Alle anderen rieten mir davon ab, weil Greisha riesig war. Doch es klappte. Es war für uns beide sehr schön. Es war ja alles neu, er war zuvor kaum spazieren gewesen.
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Es dauerte aber leider sehr lange, bis Greisha adoptiert werden konnte. Schließlich war er riesig und die Menschen haben eben sehr viel Respekt oder auch Angst vor so großen Hunden. Schließlich fanden wir in der Nähe von Hannover einen Platz, nachdem ich wochen- und monatelang nach möglichen Halterinnen und Haltern gesucht hatte. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, ihn ewig in einem Zwinger zu wissen. Nach langer Zeit meldete sich endlich eine Tierärztin eben aus Hannover, die Greisha aufnehmen würde.
Mit einer Bekannten bin ich dann innerhalb eines Tages dort hin und wieder zurück gefahren. Verlassen wollte er mich nicht. Ich hatte gelernt, auf ihn zu hören. Aber dort hatte er sicherlich ein wunderschönes Leben und zwischendrin hat er mir unglaublich viel beigebracht.