Kohlengruben, Wahlversprechen, Umweltmisere und Respekt

Mein Vater war ein Bergarbeiter. Es war eine harte Arbeit und er war dankbar, dass er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 im Alter von 65 Jahren in den Kohlengruben weiterarbeiten konnte. Er war sich dessen bewusst, dass die Kohlevorräte in der früher kohlereichen Gegend des Mittleren Westens der USA, wo wir lebten, immer weniger wurden, und dass er das Glück hatte, dort bis zuletzt arbeiten zu können. Andere Minen in der Gegend sperrten allmählich zu und einige Jahre später geschah das auch bei der Kohlengrube, wo mein Vater 45 Jahre lang gearbeitet hatte.

Ich schreibe in der Regel über Fragen des Tierschutzes und eine vegane Lebensweise, also warum sollte ich jetzt über zugesperrte Kohlengruben schreiben? Das Ergebnis der letzten US-Wahlen hat auch mich erschreckt und wachgerüttelt. Abgesehen davon, dass meine Einstellung unter anderem zum Thema Menschenrechte eine total andere ist als die des gewählten Präsidenten, stört es mich auch gewaltig, dass sich der künftige US-Präsident weigert, die globale Klimaerwärmung zur Kenntnis zu nehmen, dass er nicht bereit ist, weltweit führenden Wissenschaftlern zu glauben und dass er der Meinung ist, dass die globale Erwärmung bloß eine Medienkampagne ist. Die Tatsache, dass er sich nach der Wahl in seinen Aussagen etwas gemäßigt hat, macht die Sache auch nicht einfacher, denn wo ist er nun glaubwürdig? Gesprochene und geschriebene Worte bleiben bestehen und können viel Übles hervorbringen.

Die Kohlenminen aus meiner Jugend sind erschöpft, andere können nicht lukrativ bearbeitet werden und würden weiterhin der Umwelt schaden. Diese Jobs kommen nicht wieder zurück, trotz der Versprechungen des gewählten Präsidenten. Was sind außerdem – siehe oben – seine Versprechen wert? Welche hält er, welche nicht? Die alten Industrien in großen Teilen der USA werden wohl nicht mehr in Schwung gebracht werden können. Das ist für die Menschen dort natürlich katastrophal. Man hat wohl zulange nicht auf sie gehört. Und bekam dafür die Rechnung präsentiert, die doch einige warnende Stimmen schon vorhergesagt hatten.

Die Zeiten ändern sich, ebenso die Arbeitsplätze. Hoffentlich werden sich saubere Energielösungen finden und durchsetzen. Hoffentlich wird die Massentierhaltung (auch ein wichtiger Faktor zur globalen Erwärmung, ganz zu schweigen von den schrecklichen Leiden der Tiere) in der jetzigen Form irgendwann der Vergangenheit angehören. Es stimmt ja auch sonst vieles nicht in unserer Gesellschaft. Hoffnung ist gut, tun ist aber besser!

Wir sollen menschlicher handeln, alle Lebewesen respektieren, mehr auf einander hören, keinen Hass verbreiten, keinen Hader herbeireden. Jeder soll da bei sich selber anfangen und nicht gleich auf Facebook Schimpftiraden absondern… Und das gilt nicht nur für die USA!

In dieser postelektoralen Misere in den USA müssen wir versuchen, uns auf jene Werte zu besinnen, die in unserer Welt zum allgemeinen Wohlstand beigetragen haben und danach zu leben. Versuchen wir auch, die sozialen Medien auch dazu zu nutzen, das Leben lebenswerter zu machen. Ich predige an dieser Stelle immer die Liebe zu den Tieren; jetzt geht es zumindest um den Respekt für den Mitmenschen!

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Gerhard Novak

Gerhard Novak bewertete diesen Eintrag 17.11.2016 01:43:17

robby

robby bewertete diesen Eintrag 16.11.2016 07:23:15

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