Vor einigen Wochen bekamen unsere Kollegen in Pereg in Ungarn einen Anruf von der Polizei. Jemand hatte auf einen Hund geschossen!

(c) Animal Care Austria

„Es ist ein frei herumlaufender Hund, in unvorstellbar schlechtem Zustand“, sagten die Beamten unseren Partnern vor Ort. Stark verletzt, abgemagert, kaum noch am Leben war die Hündin, die von der Polizei bis zum Eintreffen des Tierheimleiters wartete. In der Ortschaft Pereg leben fast alle Menschen unterhalb der Armutsgrenze – da fällt es schwer, ein Herz und das Kleingeld für Tiere zu haben. Aber auf ein Tier schießen? Die Hündin hatte offenen Bruch am linken Hinterbein, unzählige Knochensplitter wurden festgestellt, der Bauch war schwer verletzt. Das blutige, sichtlich schon abgestorbene Unterbein wurde nur noch von der Haut gehalten. Bei der ausführlichen Untersuchung sind auf den Röntgenaufnahmen nebst des Knochenbruchs, auch Geschossreste im Oberschenkel, sowie in ihrem Unterbauch sichtbar geworden. Ihr Bein hat stark gerochen.

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Amputation des linken Hinterlaufs, Operation am Bauch – oder Einschläfern! Zu diesem Schluss kamen die Tierärzte in der Nähe unseres Animal Care Austria-Tierheims im zehn Kilometer von Pereg entfernten Kiskunlacháza. Eine schwierige Entscheidung, denn so komplexe Operationen kosten sehr viel Geld. Unser Mitarbeiter brachte es aber nicht übers Herz, sie einschläfern zu lassen und entschied sich für die Operationen.

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Dem nicht genug, die Hündin, die jetzt Perla heißt, war dermaßen geschwächt, dass sie drei Tage lang gepflegt werden musste, bevor der Eingriff möglich war. Ausgiebige Wundreinigung, mehrere Infusionen und eine lange Liste an entzündungshemmenden und fiebersenkenden Medikamenten waren vonnöten. Tierhalter können sich da schon ausrechnen, wie teuer das war. Wer sich mit Spenden beteiligen will, kann das über die Website von Animal Care Austria gerne tun!

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Am Montag, den 5. Dezember, wurde Perla erfolgreich operiert. Die Operation hat die auf den Röntgenaufnahmen sichtbaren Einschüsse durch Kleinwaffen bzw. Flinten bestätigt. Mehrere Einschusswunden und unzählige Schrotkugeln wurden aus ihrem Körper entfernt. Nach Aussage des leitenden Arztes wurde sie sehr wahrscheinlich von Menschen als Zielscheibe benutzt, und der Zeitpunkt der Einschüsse dürfte schon mehrere Wochen in der Vergangenheit liegen.

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Aber die tapfere Perla hat sich toll geschlagen. Die Misshandlungen konnten so weit einmal geheilt werden. Und sie ist so lieb! Sie ist extrem gutartig, ein zärtliches Hündchen, und trotz der schlimmen Erfahrungen mit schlechten Menschen anderen gegenüber herzlich und zutraulich. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen, die vor Ort tolle Arbeit geleistet haben, bedanken. Durch ihren täglichen Einsatz für die Tiere ist Tierschutz in diesem sehr armen Teil Ungarns bekannter geworden. Es ist eine Kette von Vertrauen und (Tier-)Liebe – von hier in Österreich zu den Menschen in Ungarn und letztlich den Tieren.

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Spinnchen

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MartinMartin

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