Gerade lese ich, dass Elternvertreter-Innen sich gegen gegenderte Schulbücher stark machen. Die Schüler-Innen würden den zu lernenden Stoff nicht mehr verstehen, weil die Sätze so kompliziert sind.
Da stellt sich für mich die Frage, was Gleichberechtigung der Geschlechter bedeutet, wo sie anfängt und wo sie aufhört!
Spätestens seit der Bundeshymne ist die Diskussion über unsere Sprache müßig geworden. Wir wissen ganz genau, dass unsere Heimat auch großer Töchter ist. Aber anstatt sich dahinterzuklemmen, dass diese wirklich gleiche Chancen im Beruf haben, anstatt Bildung zu fördern, wird Zeit und Geld in so einen Schwachsinn investiert!Ich bin Frau und ganz klar gegen den Genderwahnsinn. Ich finde weder die Frauenquote gut, da auf einem Posten nicht das beste Geschlecht, sondern der beste Kopf sitzen sollte –ganz neutral gesehen- noch bin ich für die Veränderung unserer Sprache in solcher Art und Weise. Das alles hat absolut nichts mit Respekt zu tun. Respekt entsteht im täglichen Miteinander, in der Umsetzung von Gleichheit, im gegenseitigen Ernstnehmen. Solange Frauen Kinder kriegen, wird die Mehrheit von ihnen leider im Berufsleben benachteiligt sein. Da ändert auch eine Männerkarenz nichts daran, abgesehen davon dass gar nicht einmal alle Frauen einen präsenten Vater zu ihrem Kind haben. Bringt die geschlechtergerechte Sprache Gleichheit? Bringt sie mehr Frauen ins Baugewerbe oder mehr Männer in den Kindergarten? Wohl eher nicht!Bewirkt sie, dass weniger Männer in Zukunft selbstgefällig ihre Kolleginnen belächeln? Wohl eher auch nicht! Schon gar nicht erhöht sie Aufstiegschancen.
Wenn ich mir solche Diskussionen gebe, tendiere ich fast zu dem Resumee, dass diese sogar die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft schwächen anstatt zu stärken. Es ist ein Ausdruck von „Ich will, aber ich kann nicht“, ein forciertes Gleichstellen am Papier, damit alle zufrieden sind und politisch engagierte Emanzen aufhören zu raunzen, überspitzt gesagt.
Was sind die nächsten Ideen? Vielleicht schreiben wir demnächst geschlechtsneutral, im Neutrum, oder wir geben die Schulbücher in weiblicher und männlicher Schriftform aus, damit sie zu lesen sind?In erster Linie sollte einmal der Inhalt eines Textes verständlich sein, um Wissen zu vermitteln. Bildung und Erziehung sind nämlich die Schlüsselpunkte zur Gleichstellung. Wird Gleichberechtigung vorgelebt, wird diese irgendwann sein!