Unlängst komme ich auf meinem Heimweg an der nahe gelegenen Hundezone vorbei, die bereits seit ein paar Jahren besteht. Nach dem Bau einer Garage unter dem Beserlpark haben unsere schlauen Bezirkspolitiker entschieden, dass der Kinderspielplatz zugunsten dieses Auslaufgeheges etwas kleiner ausfallen sollte. An sich nichts Verwerfliches, soll es doch auch einen Ort geben, wo die Vierbeiner herumtollen können, wenn es schon soviele davon in unserer Stadt gibt. Jetzt könnte man darüber diskutieren, ob Kleinwohnungen den richtigen Lebensraum für Tiere darstellen, die Bewegung und Natur bräuchten. Dabei käme sicherlich der Einwand, dass alte Menschen sehr durch ein Haustier profitieren, was nicht ganz von der Hand zu weisen ist, und wirklich schlecht geht es den meisten Hunderln ja auch wirklich nicht mit Gourmet-Menüs und den täglichen Streicheleinheiten ihrer Besitzer. Nachdem ich allerdings einige schlechte Erfahrungen mit Frauerln oder Herrerln gemacht habe, die sich permanent und teilweise sehr provokant über Regeln des friedlichen Zusammenlebens in unserer Gesellschaft hinwegsetzen, bin ich zugegebener Weise etwas voreingenommen. Ich spreche natürlich über eine kleine Gruppe, die quasi die Fliege in der Suppe darstellt. Die Suppe ist trotzdem verdorben! So habe ich meine Vorurteile gegenüber bestimmter Hunderassen und einer gewissen Clientelle von Hundebesitzern. Sehe ich diese dann noch bestätigt, kämpft aufkommender Ärger auf meiner linken Schulter gegen mein Harmoniebedürfnis auf der rechten. Trotzdem kann ich nicht immer wegsehen, nur um einen Streit zu vermeiden.
So konnte ich z.B. nicht daran vorbeimarschieren, als vor Jahren eine Hundebesitzerin ihren Wauwau sein Geschäft mitten auf dem Fußgängerweg verrichten ließ. Daneben als zierende Wegbegrenzung im gefühlten Zehnzentimeterabstand die Schilder „Nimm ein Sackerl für mein Gackerl!“Provokant stand die Dame mittleren Alters daneben, während ihr Liebling sein Würsterl legte und sah mich mit herausforderndem Blick an, als ich die Szenerie passierte. Das veranlasste mich letztendlich dazu, meinen Mund nicht mehr zu halten und sie zuerst höflich aufmerksam zu machen, dass dies wohl nicht unbedingt notwendig sei. Die Dame, keineswegs einem Clientelle angehörend, sondern durchwegs gebildet wirkend, wurde daraufhin ziemlich streitsüchtig. Sie zahle immerhin Hundesteuer. Darauf ich, dass es ja auch jedem frei stehe, sich ein Haustier zu nehmen, es kein MUSS sei. Darauf sie, dass meine Kinder ja viel mehr die Umwelt verschmutzen, da sie in die Windeln scheißen. Darauf ich, dass meine Kinder immerhin einmal die Pensionen sichern. Daraufhin kippte die Stimmung total und ich war kurz davor, die Polizei zu rufen, weil ich mir ihre Beschimpfungen nicht gefallen lassen wollte. Schon damals fragte ich mich: Wo ist die Gackerlpolizei?
Jetzt gehe ich vor einiger Zeit tagsüber an besagter Hundezone in meiner Wohngegend vorbei und sehe wie schon so oft ein Würstelmeer auf dem kargen, sandigen Boden, der schon aus allgemein optischer Sicht kein Paradies darstellt und wahrscheinlich auch aus animalischer Perspektive nicht als besonders erquickend wahrgenommen wird. Daneben steht ein Parkwächter, der gerade ein Strafmandat ausstellt wegen der Kurzparkzone. In solchen Momenten darf ich mich schon fragen, warum ein abgelaufener Parkschein ein Kapitalverbrechen darstellt, das Beschmutzen der Stadt aber insgeheim geduldet wird, denn ich persönlich habe noch nie den Gackerlwächter gesehen. Wie die meisten Bürger kenne ich die Werbung zu gut. Von den Schildern mit dem Dackelblickdackel „Sind dir soundsoviel Euro Wurst?“ bis zur Schneekugel mit dem braunen Würsterlinhalt. Die Kampagne muss ein Schweinegeld gekostet haben. Nur, worin liegt die Sinnhaftigkeit, wenn die angedrohten Strafen sowieso nicht erfolgen. Hat man Angst vor aggressiven Hundebesitzern mit Kampfhunden? Sind Autofahrer einfach die besseren Melkkühe?Im Moment ist es kühl, sodass die Kacke nicht zu dampfen beginnt. Im Sommer gesellt sich zu der Verunreinigung noch ein bestialischer Gestank, sodass ich mich frage, wie das die Menschen, die in aller Seelenruhe daneben stehen, während ihr Vierbeiner von Zaun zu Zaun rennt, überhaupt aushalten können. Der Sackerlständer, der von der Gemeinde Wien immerhin kostenlos zur Verfügung gestellt wird, bleibt gefüllt. Kaum jemand bedient sich daran und ab einem gewissen Grad der Verschmutzung fragt sich der Gassigänger auch schon einmal nach der Sinnhaftigkeit, genau das eine Exemplar aus dem Meer zu fischen und zu entsorgen. In meinen Augen hat die ganze Farce genau nichts gebracht, denn die „guten“ Hundebesitzer waren schon immer korrekt und die Herde der schwarzen Schafe wird es immer geben. Die Würsterl sowieso, denn jedes Dackerl macht zwangsläufig ein Gackerl.
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Fazit: Macht man nicht aktiv was gegen die schwarzen Schafe, sind Hundecampagnen für die Katz!