Ich sitze nur da, alleine. Das Licht ist gedimmt und die Atmosphäre gemütlich. In allem ein besinnlicher Moment, den ich mir gegönnt habe, mir ganz allein. Leider ist das viel zu selten. Das bewusste Gönnen und das bewusste Leben. Das Bewusstsein. Das Jetzt.
Jetzt ist nicht gestern und jetzt ist nicht morgen. Jetzt ist jetzt. Obwohl, auch gestern war ein Jetzt und auch morgen wird es ein Jetzt geben, vorausgesetzt morgen tritt ein. Auch wenn es nicht eintritt, wird es ein Jetzt geben, nur nicht für mich, aber für die anderen. Deshalb heißt es, das Jetzt zu genießen.
Jetzt ist ein Moment, jetzt sind viele Momente, jetzt ist das Leben, eine Aneinanderreihung von Momenten und Ereignissen. Eine Kette von Glück oder von Problemen, eine Vermischung von beiden, oder nur das eine. Filter und Focus bestimmen, was gesehen wird.
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Jetzt bedeutet Sein. Jetzt bedeutet Spüren. Jetzt bedeutet, zeitlos zu sein und gleichzeitig die Zeit zu erfassen. Was vergangen ist, kann man nicht auslöschen. Auch nicht vergessen. Nur verzeihen. Was zukünftig sein wird, kann man nicht planen, nur träumen oder sich wünschen. Jetzt.
Wenn es mir jetzt gut geht, geht es mir gut. Wenn es mir jetzt schlecht geht, ist das ebenfalls so. Wenn es mir jetzt gut geht, geht es gleichzeitig jemand anderem schlecht. Wenn es jemand anderem durch mich schlecht geht, kann es mir gleichzeitig nicht richtig gut gehen. Wir leben im Einklang. Zu jeder Zeit.
Wenn ich mich jetzt in den Spiegel schaue, denke ich, wo die Zeit doch hingekommen ist. Gleichzeitig weiß ich, dass noch sehr viel Zeit vor mir liegt, in der sich viel verändern wird, obwohl ich es nicht weiß.
Ich habe Angst, obwohl Angst ein Gefühl ist, das man nicht greifen kann. Wie die Zukunft. Im Jetzt existiert keine Angst und doch spüre ich hin und wieder, wie sie aufkeimt.
Im Jetzt existieren keine Gedanken. Nur Denken, und doch haben Erinnerungen noch Platz. Im Jetzt gibt es keine Verschwendung, keinen Geiz, aber Reduktion. Im Jetzt steht das Wesentliche im Vordergrund.
Jetzt fragt nicht warum und jetzt fragt nicht wie. Jetzt fragt nicht, jetzt weiß. Jetzt vergisst.
Im Jetzt sollte Platz sein, Jetzt engt nicht ein oder sieht auf die Uhr. Jetzt ist nicht erwachsen, Jetzt erlebt. Jetzt hat Zeit.
Hin und wieder blicke ich zurück und erinnere mich, was jetzt genau vor einem Jahr geschehen ist und was jetzt im nächsten Jahr sein wird und vergleiche. Sind Momente denn vergleichbar? Und wenn ja, was ist gut und was ist schlecht? Wo liegt das Maß? Schlechte Momente bewirken oft positive Veränderung, obwohl ich sie nicht sehen kann. Jetzt nicht.
Wenn jetzt immer gut ist, erfasse ich es denn noch als solches? Muss sich Jetzt verändern, um keiner Inflation zu unterliegen?
Muss ich Jetzt verändern oder soll ich es so lassen, wie es ist? Kann ich es überhaupt beeinflussen? Jetzt?
Jetzt ist nicht greifbar und nicht festzuhalten, obwohl ich es oft gerne festhalten würde. Dann wieder nicht, wenn es unangenehm ist. Das stimmt mich traurig, jetzt, obwohl es keinen Sinn macht darüber zu trauern.
Irgendwann jetzt ist eine Zeit zu lachen, irgendwann jetzt eine Zeit für Tränen, Wut oder Hass. Irgendwann jetzt ist Zeit für Liebe. Irgendwann jetzt ist Zeit innezuhalten und sich die Zeit zu nehmen, die wichtig ist.
Irgendwann jetzt ist der Moment, das Glück zu suchen und zu finden. In jedem Fall jetzt und nicht nie! Denn jetzt ist irgendwann und irgendwann ist jetzt!