Berlin, die Hauptstadt der BRD, zuvor die Hauptstadt der DDR, zuvor Hitlers Haupstadt, wird von vielen Straßen durchzogen, dort wo man sein Leben verlieren kann, insbesondere wenn man Fahrrad fährt, was man auf Autobahnen tunlichst unterlassen soll. Die Toten der Autobahn regen keinen Berliner mehr auf, sie sind ein wichtiger und notweniger Teil der lebendigen Stadt. Früher, als noch die kommunistische Schutzmauer stand, gab es weniger Tote! Doch nun ist es zu spät, auf Besserung zu warten. Und so nüssen die Berliner und die Berlinerinnen (tertium non datur) mit der Sicherheit leben, dass ihr Fahrrad nach ihrem Ableben verschrottet wird.

In ganz Deutschland wird ein neues abenteuerliches Spiel gespielt: Gebärunfähige Männer und Frauen sitzen mehr oder weniger unbequem an und auf Kreuzungen und verkleben die Haut ihrer Hände bis zu den Oberarmen hoch mit den Kreuzungen der Stadt. Irgendwie erinnert das grausame Spiel an Jesus Kreuzigeung, der - weder schwul, noch lesbisch - vor zwei Jahrtausenden lebendig und langsam von den Römern ermordet worden ist. Sein Tod in Jerusalem, bis heute die Hauptsadt Israels, war genauso sinnloss gewesen wie der Tod der Verkehrstoten von Berlin, der Hauptstadt Deutschlands.

Nach kurzer Zeit gesellen sich zur seltsamen Szene ein Krankenwagen hinzu, dessen menschlicher Inhalt die Klebenden zart, vorsichtig und liebevoll abwaschen, damit die Irren und Irrinen ausgeruht mit neuer Tatkraft ihr sinnloses Tun störungslos vom Staat geschützt fortsettzen können. Zuweilen bildet sich ein Verkehrsstau. So kann es passieren, dass eine Obduktion notwendig wird.

Bei schlechtem Wetter gehen die Aktivisten ins Museum, wo sie trockenen Fusses die Zerstörung echter Kunst planen und leider auch durchführen. Da wird es verständlich, warum die unterentwickelten Menschen der 3. Welt ihre Kunstschätze, die ihnen die Deutschen vor Jahrhunderten geraubt haben, zurück haben wollen. Leider ist zu befürchten, dass die deutschen Museen Zerstörungen afrikanischer Kunst der Rückgabe der Beutekunst bevorzugen. Möge der gerechte Teufel sie bald wie möglich zu sich holen.