Einleitung:

Das Rabbinerseminar des liberalen jüdischen Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam verleiht dem Regisseur der Oberammergauer Passionsspiele 2020 – wegen Corona vertagt auf 2022 - den Abraham-Geiger-Preis für Verdienste um das Judentum in seiner Vielfalt, der mit 10.000 € dotiert und alle zwei Jahre vergeben wird. Bisherige Passionsspiele haben unzähligen Juden den Tod gebracht!

Frage: Warum zahlen Juden in ihrer Vielfalt 10.000 € für ein Juden hetzerisches Stück in Oberammergau, das wegen Corona glücklicherweise nicht aufgeführt wird?

Antwort: Selbst der Antisemit und Erfinder des Christentums Paulus legt Wert darauf, als Jude zu gelten!

Der Jude Hyam Maccoby (1924 – 2004) aus London hat sein ganzes Leben mit der Erforschung des christlichen Antisemitismus verbracht. Nun ist ein weiteres seiner vielen Werke auf deutsch erschienen.

Judas Ischariot und der Mythos vom jüdischen Übel

von Hyam Maccoby (Autor), Peter Gorenflos (Herausgeber)

ISBN-13 : 978-3955653972

Hentrich und Hentrich Verlag Berlin: September 2020

224 Seiten 24,90 €

Der Unterschied:

Der Christ fragt: Wie werde ich gerettet? Der Jude fragt: Wie verbessere ich die Welt?

Das jüdische Volk wird seit mehr als 2.000 Jahren bis heute verfolgt - es existiert noch heute:

Ein Volk kann weiterbestehen, auch wenn einzelne Mitglieder getötet werden.

Der rationalistische Optimismus wirkt nicht nur auf Kommunismus und Faschismus, auch auf die christliche Mythologie:

Aus dem leidenden Christus wird ein Triumphator.

Feststellung:

„Judas“ und „Juden“ gehören zusammen. Wenn Verräter gebraucht werden, wird Judas zum Jude.

Ohne das Böse gäbt es keine Erlösung vom Bösen.

Bis zum heutigen Tag gibt es Mysterienkulte mit Menschenopfer, die von rational denkenden Menschen als Aberglauben abgelehnt werden. Judentum und Islam verfügen im Gegensatz zum Christentum über keine Mysterien, folglich auch über keine Menschenopfer. Im Judentum gibt es ein Sühneopfer (tierischer, kein menschlicher Sündenbock), welches der Versöhnung zwischen Gott und den Menschen dient. Mysterienkulte verlangen regelmäßig nach Menschenopfern.

Die europäische Aufklärung beeinflusst den Kommunismus, den Nazismus und das Christentum.

Antizionismus wird als Deckwort für Antisemitismus gebraucht.

Christen verspüren unbewusst einen Hass, zumindest einen Groll auf Gott-Vater, da seine Anhänger die Juden sind und Gott-Vater die Kreuzigung seines christlichen und einzigen Sohnes zugelassen hat.

Der Verrat des Judas an Jesus wird frühestens 30 Jahre nach dem Tod Jesu erfunden und schriftlich fixiert. Petrus und Paulus sind sich fremd, stehen sich ideologisch feindlich gegenüber. Petrus ist ein geborener Jude (Judenchrist), der auch in Jerusalem wirkt, während Paulus ein zum Judentum übergetretener hellenistischer Heide ist. Petrus ist nie in Rom gewesen. Petri Vorstellungen über Jesus werden nicht im Christentum integriert, obwohl Petrus sein Nachfolger gewesen ist. Das Christentum ist durch und durch paulinisch, folglich antisemitisch.

Frage: Warum verrät Judas seinen Bruder Jesus im Garten Gethsemane mit einem Kuss? Kennen die Häscher Jesus nicht?

Antwort: Im Orient wird es schnell dunkel!

Der Kuss wird im NT nicht begründet.

Im Lukasevangelium gibt ausreichend Hinweise, dass Judas der leibliche Bruder von Jesus ist.

Die Überhöhung des Todes stammt aus prähistorischen Zeiten.

Die Fußwaschung betrifft nur die Füße, denn wer vom Bad kommt, braucht sich nur die Füße zu waschen.

Der Verrat des göttlichen Opfers entstammt der heidnischen Mythologie, nicht dem Judentum.

Johannes-Evangelium:

Jesus wird als politischer Rebell gegen Rom verhaftet, nicht aus jüdisch-religiösen Gründen.

Auf einem Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, welches heute im Louvre hängt, trägt Judas einen gelben Umhang, das Erkennungszeichen der Juden seit dem Mittelalter. Ein weiteres Gemälde aus dem 16. Jahrhundert in Dessau zeigt Judas ebenfalls mit einem gelben Umhang. Zudem weist Judas „jüdische“ Gesichtszügen auf. Judas wird als Jude dargestellt, Jesus als Arier.

Christen profitieren von Jesus Tod: Erlösung. Somit muss ein Jude (Judas) schuld daran sein.

Gnosis: Menschenopfer, ob real oder literarisch, gehören abgeschafft!

Antisemitismus gehört seit dem Mittelalter zur christlichen Frömmigkeit.

Wie Kain und Abel, Romulus und Remus sind die Protagonisten des christlichen Ritualmordes Jesus und sein Bruder Judas.

Neuzeit:

Passionsspiele münden in antisemitische Wut. Juden (Judas) sind Verräter. Judas kann kein Jünger Jesus sein, da Jesus nicht existiert hat. Jesus ist mit Judas identisch: Sadomasochismus? Homoerotik?

Jesus will die Herrschaft Roms möglichst gewaltlos beseitigen, nicht erneuern!

Wie zuvor bei den Makkabäern sind auch Jesus und seine Brüder (Judas etc.) ein Familienunternehmen. Und nicht nur Waffenbrüder.

Gnostik: Jesus und Judas sind Zwillinge. Jesus ist kein Pazifist. „Judas“ entspricht dem „Nigger“.

Judenhass entsteht aus dem christlichen Mythos. Der Nationalsozialismus ist somit eine christliche Religion. Der linke Antisemitismus basiert ebenfalls auf den christlichen Mythos. Es wird mit Sicherheit einen nachchristlichen Antisemitismus geben.

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

5 Kommentare

Mehr von Charley