Corona-Krise, Matura und verpflichtendes soziales Jahr für alle jungen Menschen.

In Zeitungen echauffierten sich in Leserbriefen angehende Maturanten darüber, dass das Bildungsministerium noch keinen genauen Fahrplan für die verschobenen Matura festgelegt hat.

Nun kann man über den Sinn der Matura auch außerhalb von Krisenzeiten lange diskutieren und geteilter Meinung sein. Nachdem ohnehin weit über 90% der Maturanten die Matura bereits beim ersten Antritt schaffen, wäre ein pragmatischer und kostensparender Vorschlag die Matura heuer gänzlich auszusetzen und all jene, die es in die letzte Schulstufe einer höheren Schule geschafft haben automatisch die Universitätsreife zu verleihen.

Im Gegenzug sollte es angesichts der nationalen Krise, ab sofort für alle, unabhängig vom Geschlecht, ein verpflichtendes soziales Jahr geben – im Rahmen des Zivildienstes oder der Wehrpflicht.

Die Corona-Krise verdeutlicht einmal mehr wie wichtig eine ausreichende Infrastruktur und personelle Ressourcen im Gesundheits- und Pflegesektor sind. Es ist beeindruckend, dass sich viele ehemalige Zivildiener nun freiwillig melden, um einen Beitrag zu leisten. Aber wie wünschenswert wäre es, wenn es nun auch darüber hinaus eine strategische Reserve geben würde – auch da nun viele ausländische Pflegekräfte ausfallen.

Angesichts dieses überragenden öffentlichen Interesses scheint die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern beim Zivildienst und der Wehrpflicht spätestens mit dieser Krise deutlich überholt.

Und nicht zuletzt, wie viel mehr würden junge Menschen im Einsatz für andere lernen, als beim Pauken daheim vorm Computer oder auch sonst im normalen Unterricht. Gesellschaftliche Verantwortung in dieser Krise zu übernehmen wäre die wirkliche Reifeprüfung, die weitaus mehr zählt als jede Maturanote.

Und schließlich, würden sich mehr junge Menschen für andere in einer Notsituation engagieren – und zwar nicht nur virtuell mittels Hashtag oder politisch korrekter Platituden im Internet – die Sorgen darüber, dass sich die Maturatermine um einige Wochen verschieben, würden sich deutlich relativieren.

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Margaretha G

Margaretha G bewertete diesen Eintrag 31.03.2020 20:02:20

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