Innenministerium, Verfassungsschutz und die Justiz stehen eine Woche nach dem Terroranschlag von Wien in der Kritik und selbstverständlich gehört das mutmaßliche Versagen umfassend aufgeklärt.
Aber während diese Aufarbeitung noch Zeit in Anspruch nehmen wird, stehen die Versäumnisse eines Berufsstandes schon fest: Medien und Journalisten ignorieren oder verharmlosen seit langem die stetig wachsende Bedrohung durch islamischen Extremismus in Österreich.
Dabei zeichnet sich die dramatische Entwicklung seit vielen Jahren ab. Bereits vor 10 Jahren als ich im Asyl- und Fremdenwesen gearbeitet habe, war offenkundig wie sich die Lage bei Integrationsversagen und Islamismus zuspitzt. Es war absehbar, dass langfristig die Probleme dem Staat entgleiten werden.
Doch weder der 11. September noch die unzähligen Anschläge in Paris, London oder Brüssel und der Aufstieg des IS im Nahen Osten führten zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Ideologie und den Organisationen, die in Österreich den Boden für die Radikalisierung aufbereiten.
Durch die von vielen Journalisten unterstütze Migrationspolitik wurde die Gefährdungslage in Österreich weiter verschärft.
Einen nüchternen Blick auf die Tatsachen haben die meisten Medien unterlassen. Allzu oft hat man bei den Themen Migration und Integration auf faktenfreies, politisch-korrektes Wunschdenken gesetzt und Menschen, die auf die Probleme aufmerksam machten, als rechts oder populistisch diffamiert.
Mittlerweile sind die Herausforderungen in Österreich so massiv, dass es unabhängig von Parteipolitik und ideologischer Ausrichtung einen Schulterschluss zwischen allen Demokraten geben müsste. Es wäre höchste Zeit, dass auch Journalisten und Medien in Österreich aufwachen und aufhören vor der Realität die Augen zu verschließen.