Den meisten Österreicherinnen und Österreichern ist vermutlich relativ gleichgültig, ob Griechenland jene Kredite, die wir Athen in den vergangenen Jahren gewährt haben, je zurückzahlen werden oder nicht. Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist?
Das erstaunt insofern, als es dabei um nahezu zehn Milliarden Euro an Krediten, Haftungen und Bürgschaften geht, die wir den Griechen zukommen haben lassen, um sie vor einem ungeordneten Staatsbankrott zu bewahren.
Von der Größenordnung her droht also, wenn die Griechen ihre Schulden nicht mehr oder nur noch teilweise bedienen wollen und oder können, da ein Schaden, der mit dem von der „Hypo-Alpe-Adria“ verursachten schon halbwegs mithalten kann. Selbst wenn die Griechen nur einen Verzicht der Gläubiger auf 50% ihrer Forderungen erzwingen, wird damit jeder der 2.8 Millionen Erwerbstätigen um rund 2.000 Euro erleichtert. Für viele Menschen ist das nicht gerade wenig Geld.
Um so atemberaubender war da jene Videobotschaft einiger Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat unmittelbar vor den griechischen Wahlen am vergangenen Sonntag. In dem YouTube-Video werben Bruno Rossmann, Peter Pilz, Berivan Aslan und Matthias Köchl von den Grünen sowie Nurten Yilmaz, Katharina Kucharowits, Johannes Jarolim und Daniela Holzinger von der SPÖ für die linksextremistische Syriza-Partei, die nach ihrem Wahlsieg nun die Regierung bilden wird.
„Die griechische Linke ist eine Hoffnung für ganz Europa", sagt da etwa Nurten Yilmaz ( SPÖ) . Bruno Rossmann nennt Syriza " gar als Chance für die europäische Wirtschaftspolitik". SPÖ-Vizeparteichefin Katharina Kucharowits will "den jungen Griechinnen und Griechen Mut zusprechen, Veränderung zu wählen. (...) Die Solidarität von Österreich ist da." Und Daniela Holzinger, SPÖ, sehnt sich danach, dass die griechischen Linksextremen „ Vorreiter in ganz Europa werden."
Das ist insofern ziemlich verblasen, als jene Partei, deren Wahl da die Politiker von SPÖ und Grünen so herbeisehnten, das offen deklarierte Ziel hat, die österreichische Regierung zu einem Verzicht auf einen erheblichen Teil der Athen gewährten Kredite zu zwingen. Und da die Regierung die daraus engstehenden Verluste leider nicht aus ihrem Privatvermögen begleichen wird, darf natürlich der österreichische Steuerzahler die Kosten eines derartigen Forderungsverzichtes übernehmen.
Das heißt: Abgeordnete, die darauf vereidigt worden sind, das Wohl der Republik und ihrer Bürger zu beachten, machen Propaganda für eine Partei deren erklärtes Ziel die Enteignung dieser Republik und ihrer Bürger ist. Und werden dafür auch noch mit mindestens 8.000 Euro im Monat entlohnt, aufzubringen von genau jenem Steuerzahler, dessen Enteignung sie nun propagieren. Noch dreister kann man den Wähler kaum noch verarschen.
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