So, liebe Kärntner Freunde, jetzt müsst ihr für ein paar Minuten ganz tapfer sein und die Zähne zusammenbeißen, aber es geht leider nicht anders. Es ist nämlich so: ich vertrete den Standpunkt, dass euer schönes Bundesland ganz einfach pleite gehen soll, wenn in den nächsten Jahren Gläubiger eurer ehemaligen Landeshypo ihr Geld zurückbekommen wollen, für dessen Rückzahlung das Land haftet, aber nicht genug Kohle hat, zu zahlen.
Das, hat euch zwar der Herr Bundekanzler vor einem Jahr versprochen, werde er nie zulassen und euch „nicht im Stich“ lassen – aber wer, weiß, wer im nächsten oder übernächsten Jahr Bundeskanzler ist.
Jetzt werdet ihr sagen: Aber das geht doch nicht, ein Bundesland einfach pleite machen lassen, dann gibt es ja kein Geld mehr, mit dem Kindergärten betrieben, Spitalsärzte bezahlt und die Müllmänner entlohnt werden.
Damit habt ihr auch vollkommen Recht: Wenn eine Stadt oder ein ganzes Land pleite gehen, dann nimmt die Servicequalität eine Zeit lang ganz schön ab, weil dann nämlich einfach nicht mehr genug Geld da ist.
Aber so geht das halt jedem Pleitier: ist auch nicht lustig, wenn der Exekutor antanzt und einem die Wohnung ausräumt, die Bilder abhängt und den Laptop mitnimmt. Deswegen machen vernünftige Zeitgenossen eben auch nicht mehr Schulden, als sie locker bedienen können – und unterschreiben vor allem keine Haftungen, die sie ins Unglück stürzen können.
Ihr findet das ungerecht? Ist es nicht, denn in einer Demokratie sind die Wähler für die Regierung verantwortlich, die sie sich zusammenwählen. Und wenn der Kärntner Wähler, wie seinerzeit geschehen, eine Bande von Einfaltspinseln, intellektuellen Leichtmatrosen und Politclowns an die Spitze ihres Landes wählen, angeführt vom größten Hütchenspieler – Talent Zentraleuropas (mittlerweile tot), dann hat der Kärntner Wähler eben auch die Konsequenzen seiner lustigen Wahlentscheidungen zu tragen.
Ihr habt euch, und das nicht nur einmal, gutgelaunt in die Pleite gewählt. Selber schuld, jetzt löffelt bitte auch aus, was ihr euch da eingebrockt habt.
Ich verstehe schon, dass ihr, angeführt von eurem Herrn Landeshauptmann, nun wollt, dass Unschuldige Dritte für euch zahlen, die Burgenländer oder die Vorarlberger und alle anderen österreichischen Steuerzahler, und all die Leute, die eurer Bank gutgläubig Geld geborgt haben. Es ist nur so, dass das ziemlich mies ist, wenn man seine Schulden nicht zahlt. In euren hübschen Landgasthöfen schätzt man es auch nicht sehr, wenn man dort als Gast schlemmt, den alten Chateau Petrus aus dem Keller holen läßt und das Bezahlen der Rechnung mit dem Hinweis darauf verweigert, dass man leider das Geld nicht habe.
Passiert ja immer wieder, dass sich die Wähler verwählen und dann eben den Schaden haben. Ganz blöd gelaufen ist das etwa, als die Deutschen Herrn Hitler ganz demokratisch zum Chef gewählt haben; hat ihnen dann wie bekannt ganz mächtig Ärger eingebracht. Ist so, wenn man unbedacht sein Kreuz an der falschen Stelle macht.
Und außerdem habt ihr doch die schönsten traurigen Lieder in Eurem Land, die man sich vorstellen kann, so melancholisch, dass man dazu herrlich heulen kann. Das hilft sicher ein wenig durch die Pleite. Lei Lei!
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