Man kann in diesen Tagen keiner zehn Minuten in eine der diversen Talkshows gucken, ohne auf der Stelle von irgendwelchen Islam-Verstehern darüber belehrt zu werden, dass „die schreckliche Ausgrenzung“ junger muslimischer Männer, deren „soziale Marginalisierung“ und „berufliche Perspektivenlosigkeit“ die Ursache dafür ist, dass manche von ihnen jetzt bei Jihad-Tours Abenteuerreisen nach Syrien oder Irak buchen.
Das ist natürlich völliger Bullshit. Es gibt, auch wenn sich der typische hiesige Soziologe schon beim Gedanken dran völlig in die Hose macht, einen einzigen Grund für jüngere Männer, in den mittleren Osten zu ziehen, um dort Ungläubigen die Kehle durchzuschneiden, politische Opponenten brutal zu unterdrücken und Frauen zu vergewaltigen, wenn einem gerade danach ist: weil das unglaublich geil ist und so ein richtig gutes Gefühl erzeugen kann, den ultimativen Kick sozusagen...
Es ist nämlich so: andere zu unterwerfen, vor sich auf Knien zu sehen, ihnen seine Willen aufzuzwingen, über ihr Leben und ihren Tod entscheiden zu können, ist vor allem für jüngere Männer, völlig unabhängig von ihrer Religion, Kultur oder Herkunft, eine verdammt attraktive Vorstellung; so wie die Möglichkeit, sich Frauen nehmen zu können wie eine Packung Zigaretten aus dem Automaten, anstatt bei langen Abendessen Interesse für ihre langweiligen Bürogeschichten heucheln zu müssen.
Dass wir diesem Verlangen, die Sau so richtig rauszulassen, in Wien-Favoriten oder Berlin-Kreuzberg üblicherweise nicht nachgehen können, liegt an einer Spaßbremse namens „Kultur“, doch auf die ist nicht immer Verlass. Wann immer eine Ideologie, eine Religion oder auch nur irgendein Führer dieses Die-Sau-raus-lassen für einen Dienst an irgendeiner Heiligen Sache erklärt, verschwindet diese „Kultur“ blitzartig. Und deswegen haben junge Männer rund um die Welt immer wieder mit allergrößtem Vergnügen gemordet, gefoltert und stets , damit verbunden, vergewaltigt: bei der SS in Polen, in Russland und in den KZs der Nazis; als Christliche Schlächter im Namen des Herrn in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Shatilla nahe Beirut, bei den zahllosen Massakern in den Jugoslawien-Kriegen des späten 20.Jahrhunderts. Im Grunde immer die gleiche öde Story: bei passender Gelegenheit gönnt sich fast jeder, die Sache ist leider genetisch tief in uns verankert, gerne eine kleine Sauerei, solange er (und manchmal auch sie) Anlass zur Hoffnung hat, damit durchzukommen .
Es ist leider so: eine kleine IS-Drecksau steckt in jedem von uns (zart Besaitete, die das nicht für möglich halten, sollten mal den Begriff „Milgrim-Experiment“ googeln und dann tief durchatmen.) Die Köpfungsvideos des IS ermöglichen uns, auch wenn uns der Gedanke wenig behagt, einen Blick auf uns selbst.
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