... die billige Waffe Medien

Der zeitliche Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung eines Skandales und anstehender Wahlen oder Präsentationen lässt in diesen Tagen wieder nachdenklich machen. Kluge Menschen behaupten, dass ein Geheimnis nur von einer Person behalten werden kann. Wenn viele davon Kenntnis besitzen, ist es schier unmöglich, dass irgendwann die Öffentlichkeit davon erfährt. Die Mitwisser müssen ruhiggestellt werden, in welcher Form auch immer.

Ein Beispiel wäre VW. Just in dem Moment, als ein neues Modell in den USA vorgestellt wurde, gelangten die Abgasmanipulationen an die Öffentlichkeit. Wissende sollen einige Ingenieure und Entscheidungsträger gewesen sein. Ob es eine späte Rache von Piech an den Aufsichtsratpräsidenten, der Einkauf von billigen Aktien des Konzerns durch ihn als Triebfeder oder eine Massnahme gegen einen weiteren Ausbau des Marktes in den USA durch dessen Autoindustrie waren, mag noch spekuliert werden. Faktum ist, dass der grösste Autohersteller der Welt niemals in Konkurs oder Insolvenz geschickt werden würde, da VW einer der grössten Arbeitgeber in Deutschland ist und viele Existenzen davon abhängen. Eine Regierung kann sich einen Zusammenbruch eines solchen Unternehmens in Zeiten einer Griechenland-, Banken- oder Flüchtlingskrise niemals leisten. Der Staat müsste auf jeden Fall einspringen. Pokern auf sicherem Niveau also.

Nächstes Beispiel wäre die WM-Vergabe an Deutschland 2006. Gerade dann, wenn der jetzige DFB Präsident als sehr aussichtreicher Kandidat für die Nachfolge von Sepp Platter gehandelt wird, tauchen Zahlungen auf, die zum Zwecke des Stimmenkaufs bei der Vergabe eventuell eingesetzt worden sind. Im Jahre 1999 wurde darüber entschieden. Spekulationen gab es schon immer. Der aktuelle Präsident soll davon gewusst haben. Es soll auch einen Aktenvermerk von ihm geben. Erst jetzt, 16 Jahre später, scheinen auf einmal vermeintliche Beweise vorzuliegen. Klingt doch ein bisschen komisch.

Wissen ist Macht und wie viele Skandale noch in den Schubladen liegen, wird zur gegebener Zeit bekannt werden.

Es stimmt nachdenklich, dass Tatbestände erst dann zu Tatbestände werden, wenn es zeitlich einer Interessenvereinigung nützt. Die Medien sind dabei billige Erfüllungsgehilfen!

Ob eine Weinkönigin die Bundespräsidentwahl entscheiden könnte, werden wir vielleicht auch bald erfahren.

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:15

2 Kommentare

Mehr von Christian B.