Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich keine Kraft mehr habe und verdränge alles, doch irgenDwann holt es mich doch wieder ein, manchmal weiß ich nicht, was ich fühle, weshalb ich so fühle und will alleine sein, aber dann wieder doch nicht. Manchmal weiß ich nicht, was mit mir los ist, oder ich weiß es, aber will es nicht wahrhaben, manchmal brauch ich Hilfe, doch ich will niemanden belasten, manchmal fühle ich mich so einsam und brauche Zeit für mich selbst, aber meistens denk ich an die Menschen, die ich liebe und muss für sie stark sein "UND" manchmal lache ich, obwohl meine Seele weint...
Manchmal .. manchmal habe ich Zeit, dass ich alleine Zuhause bin und endlich schwach werden kann. Wo es keiner mitbekommt, wo mich keiner fragt, was denn "schon wieder" los ist. Ich hatte gestern das perfekte Zusammenspiel von meinen Gedanken, Nerven und Gefühlen.
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Alles fing damit an, dass ich einem Bekannten über meine Alpträume schrieb und damit, dass ich derzeit allein Zuhause bin. Ich träume oft, dass jemand bei uns Zuhause einbricht und mich erschießt.
Irgendwann kann man nicht mehr unterscheiden, ob es Realität oder Traum ist.
Ich wollte nach längerer Funkstille die Neuigkeiten meinem Vater mitteilen, auch von den Alpträumen. Mein Vater schrieb mir, dass er auch mal so eine Zeit hatte und dass das völlig normal ist. Aber was er für eine "normale Zeit" hält, sind bei mir schon Monate ..
Bei mir im Kopf hat es Klick gemacht, von einem auf den anderen Moment. Ich brach in Tränen aus, konnte mich nicht beruhigen. Diese Alpträume verfolgen mich schon Monate, immer und immer wieder. Jedes mal werde ich erschossen, geköpft, aufgespießt oder erschlagen und das Tag für Tag. Einer meiner härtesten Träume war,
dass ich bei einem Blutmassaker zusehen musste und zum Schluss selber geköpft wurde.
Manchmal rede ich mir ein, dass es die Medien sind, die mich soetwas träumen lassen. Doch wenn ich nachdenke, höre und sehe ich mir nicht viele Medien an. Aber für einen Borderline-Erkrankten sind die Medien auch ein sicherer Tod, denn das was normale Menschen wütend oder traurig macht, verletzt uns schon zutiefst.
Wer Alpträume hat, kennt es. Ich wache jede Nacht verschwitzt und unter Tränen auf.
Ich will nicht mehr schlafen.
Es war gestern das perfekte Zusammenspiel: Ich war alleine Zuhause, hatte mit meinem Vater Kontakt und es ging um meine Alpträume.
Wie ich in Tränen ausbrach, wusste ich nicht mehr, ich wusste nichts mehr. Mittlerweile bin ich ein Nervenbündel. Ich war in diesen 4 Stunden komplett orientierungslos, ich wusste nicht, wieso ich im Bad stand. Ich wollte nur, dass der Alptraum ein Ende hatte. Zum Schluss konnte ich nicht mehr aufstehen. Ich war schwer am überlegen, wen ich anrufen kann, der mich zum Doktor oder ins Krankenhaus bringt..
Aber ich habe keinen angerufen, denn ich wollte keinem zur Last fallen und meiner Mutter auch nicht den Urlaub verderben.
Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Vatern anzurufen, doch ich hörte nur von ihm: "Ruf deine Schwester an, ich kann gerade nicht weg." Warscheinlich war er gerade in der Arbeit, aber wenn sein eigenes kleines Mädchen zusammenbricht, könnte er doch mal alles stehen und liegen lassen und sich drum kümmern? Tut er aber nicht, vielleicht ist es von mir einfach zuviel verlangt.
Zwischendurch hatte ich immer wieder mit diesem Bekannten geschrieben, den ich anfangs erwähnt hatte. Ich kenne ihn noch nicht so extrem lange, aber da ist eine Verbindung. Kennt ihr das? Von einem auf den anderen Moment, einem Menschen so vertraut zu sein? Ich erzählte ihm das, dennoch dachte ich, ich würde übertreiben. Ich konnte keine normalen Sätze mehr bilden, sogar das war mir in diesem Moment zu schwer.
Ich wusste, ich brauche eine Beruhigungstablette und eine Infusion, aber 1km zum Arzt gehen war in der Zeit unmöglich für mich. Ich wollte keinen mehr bitten, mich zu holen und zu ihm zu bringen, will ja keinen zur Last fallen.
Ich habe eine starke Schlaftablette genommen (die ich lt. Arzt nicht mehr nehmen darf, seitdem leide ich wieder an Schlafentzug) und bin für eine Stunde eingenickt. Es hat geholfen, aber danach war ich benommen, brachte immer noch kein Wort heraus und konnte mich nicht wirklich aufraffen. Mein Nachbar holte mich am Abend und baute mich bisschen auf.
Die Nachwirkungen der Geschichte sind ganz simpel. Ich bin heute noch sehr schlapp - ist ja auch kein Wunder nach nem Nervenzusammenbruch braucht man sehr viel Ruhe. Ich will einfach nicht mehr schlafen. Fühle mich krank und keiner ist daheim. Ist auch besser so -
keiner soll mich schwach sehen.
Aber etwas Gutes hat es, dieser eine Bekannte, hat mich gestern nicht alleine gelassen und ich lerne ihn immer besser kennen. Dennoch ist es für mich genauso ein "schreckliches" Gefühl, weil es mir durch ihn gut geht.
Das zerstört wiederum mein Weltbild, denn als Borderlinerin geht es mir nur gut, wenns mir schlecht geht,
dachte ich zumindest bis vor kurzem. Dieser Mensch gibt mir soviel Geborgenheit und Liebe, das noch dazu unbewusst. Ich genieße jedes Wort, jede Geste und ich genieße es ,mich am Tag danach lächeln zu sehen.
"Du machst meine Welt bisschen weniger scheiße!"