Eines meiner Hobbys ist Geschichte – auch Militärgeschichte. Vor kurzem habe ich einen halblustigen Blog hier auf FuF gelesen, der mich auf die Idee brachte, einen Blog über die Kriegsmarine Österreichs zu schreiben.
Fakt (mein Lieblingswort 😉) – Österreich hatte eine Kriegsmarine und Kriegsschiffe.
Die Habsburgermonarchie verfügte wohl schon im 16. und 17. Jahrhundert über Kriegsschiffe. Diese dienten in erster Linie dem Küstenschutz und dem Einsatz auf der Donau, wobei die Flussstreitkräfte eine beträchtliche Stärke erreichten. Mit der Besetzung Venedigs infolge des Friedens von Campo Formio (1797) erhielt Österreich eine maßgebliche Kriegsmarine. Ihr Haupthafen war während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Venedig, bis schließlich Pola und Cattaro zu großen Kriegshäfen ausgebaut wurden und bis zum Ende der Monarchie als Flottenbasen dienten.
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Die österreichische Flotte war nicht nur ein militärisches Machtmittel, sondern auch ein Instrument der Forschung. Expeditionen der österreichischen Kriegsmarine wurden dazu genutzt, die Ausbildung der Mannschaft zu vertiefen und auf den Weltmeeren „Flagge zu zeigen“. Sie dienten außerdem der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Sogar ein Mitglied des Kaiserhauses war ein Konteradmiral - Erzherzog Ferdinand Maximilian.
Es war die österreichisch-ungarische Nordpolarexpedition der Jahre 1872 bis 1874, welche die Inselgruppe Franz Joseph-Land entdeckte.
Es gab auch noch die Novara-Expedition, eine 1857-1859 von Triest aus durchgeführte Erdumsegelung der österreichischen Kriegsmarine; die eingesetzte Fregatte "Novara" (Kommando Freiherr von Wüllerstorf-Urbair) war der letzte Segler, der die Welt umrundete.
Und ja – es gab im ersten Weltkrieg auch österreichische U-Boote.
Mit dem Zerfall Österreich-Ungarns im Herbst 1918 wurden die Schiffe der ehemaligen k. u. k. Kriegsmarine auf die Nachfolge- und Siegerstaaten aufgeteilt.
Die Geschichte der österreichischen Seemacht fand damit ihr Ende.
Aber noch bis ins 21. Jahrhundert gab und gibt es noch Bauwerke, die daran erinnern.
Bis 2012 gab es im 19. Wiener Gemeindebezirk eine Kaserne, die nach Wilhelm von Tegetthoff – einem Konteradmiral – benannt war - die Tegetthoff-Kaserne.
Es gibt auch noch eine zweite Kaserne, die mit der Marine Österreichs in Verbindung steht – die Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne - benannt nach Oberstleutnant Georg Freiherr von Vega, Oberleutnant Julius von Payer und Linienschiffsleutnant Karl Weyprecht.
Oberstleutnant Georg Freiherr von Vega war ein slowenischer Mathematiker und Artillerieoffizier.
Julius Payer und Carl Weyprecht entdecken Franz-Josef-Land und kartografierten die Inselgruppe. Ihre Rückkehr vor 150 Jahren war der Beginn internationaler Polarforschung, wie wir sie heute kennen.
Sieht man meine Heimat Österreich heute, so ist es kaum vorstellbar, dass auch Österreich einst eine Kriegsmarine hatte – dennoch ist es eine historische Tatsache.
Quelle:
https://www.hgm.at/besuch/heeresgeschichtliches-museum/ausstellungen/seemacht-oesterreich