Cindy Crawford und die halbnackte Wahrheit

Gestern sitze ich im Zug von Wien nach Salzburg, wie in den guten alten Zeiten bepackt mit einem Stapel bunter Zeitschriften, die unnützes Wissen vermitteln. Also Medien, von denen man behauptet, man würde sie maximal beim Friseur oder Zahnärzte im Wartezimmer lesen. Offenbar hatte ich trotz meiner Internetaffinität in den letzten beiden Wochen ein Bild im weltweiten Netz übersehen, das nun in den bunten Printmedien für Aufsehen sorgt.

Cindy Crawford, die Frau mit dem kessen Muttermal als Wiedererkennungsmerkmal. Ikone der Modelszene in den 80ern und 90ern. Sie ist nie ganz von der Bildfläche verschwunden, ich habe im Hinterkopf, dass sie als Testimonial für eine Schuhmarke fungiert. Immer noch eine Top-Figur und ein jugendliches Gesicht, das gereift wirkt. Und die Frau ist zweifache Mutter und geht auf die 50 zu. Soweit ein paar Fakten. Jetzt ist aus ganz geheimen Quellen ein Foto von Frau Crawford von einem Fotoshooting vor einigen Monaten aufgetaucht. Das Foto zeigt eine Frau die aussieht wie Cindy Crawford in schwarzer Unterwäsche und geschminkt für ein Shooting. So weit so gut. Solche Fotos gibt es von vielen Promifrauen, die in der Mitte ihres Lebens noch einmal zeigen wollen, wie top sie noch aussehen. In den meisten Fällen werden viele Stunden Photoshop dafür aufgewendet um einen etwas fragwürdigen Schein herzustellen. Wofür das gut ist, darüber könnte man natürlich diskutieren. Viele Frauen sehen sich dadurch wahrlich unter Druck gesetzt.

Und nun kommt dieses Foto von Cindy aus der geheimgeheimen Quelle. Soviel ist durchgesickert, das Bild entstand für ein Hochglanzmagazin und wurde offenbar ohne Frau Crawfords Genehmigung veröffentlicht. Zu sehen ist eine Frau mit einem nicht mehr ganz aalglatten Körper, Schwangerschaftsspuren und leichten Fältchen rund um den Bauch. Wer genauer hinsieht, was ich natürlich für Recherchezwecke gemacht habe, erkennt an den schlanken Oberschenkeln sogar Anzeichen von Cellulite. Sozusagen, ein 48-jähriger Frauenkörper der gut in Schuss ist. Dem Foto schlug eine sehr große Welle an Sympathie entgegen, viele Frauen konnten sich plötzlich mit dem reifen Supermodel ein wenig identifizieren.

Herr Gerber, der Gemahl von Cindy hat natürlich sofort via Twitter oder Instagram, oder beiden Kanälen, ganz aktuelle Bikinifotos von einer wunderbaren, glatten, faltenfreien Cindy an einer wunderschönen, perfekten Po-Landschaft in die Welt versendet. Als wüssten wir nicht, dass Smartphones nette Fotofilter-Apps anbieten.

Und nachdem ich mich nun ein wenig mit dem Geschehen rund um das besagte Bild auseinandergesetzt und die letzten 14 Tage nachgelesen habe, erfahre ich heute Morgen, dass Frau Crawford nach über zwei Wochen ihre Anwälte damit beauftragt hat, Klage einzureichen und das Bild aus dem weltweiten virtuellen Verkehr ziehen zu lassen.

Selbst, wenn das Foto zu ihren Nachteilen bearbeitet worden sein sollte, finde ich das sehr schade, denn es zeigte nichts anderes als eine eher überdurchschnittlich echte, authentische knapp 50 jährige Frau, mit einem sehr gut erhaltenen, nicht mehr ganz perfekten Körper.

Wer das Bild näher betrachten möchte, sollte sich nun wohl beeilen.

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Herbert Erregger

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