Seit über sieben Jahren habe ich einen FB-Account. Anfangs tatsächlich nur, weil auch meine vier Kinder dort angemeldet waren. Wollte man als Mutter up to date sein, dann folgte man seinen Nachkommen. Heute hat sich das Blatt gänzlich gewendet. Meine ältere Tochter hat ihren Account abgemeldet, weil ihr viele politische Gesinnungen von ihren Bekannten nicht gefielen, die anderen drei Kinder sind nicht wirklich präsent. Mein ältester Sohn hat in den letzten Monaten ab und dann ein Foto von seiner Auszeit-Reise durch Mittel- und Südamerika publik gemacht. Und ja, wir benützen manchmal den Messenger um in Kontakt zu bleiben. Ich hingegen bin durch meine beiden Blogs ziemlich präsent, habe Followerzahlen in vierstelliger Höhe und nütze FB als Verteiler meiner Artikel und um auf dem Laufenden über die Bloggerszene zu bleiben. Und ja, ich treffe dort auch öfter auf Freunde aus meinem realen Leben, die ich irgendwann einmal verloren hatte. Ich kenne mich technisch mit dem Tool aus, weiß wie ich meine Seiten bedienen kann, welche Größe Vorschaubilder haben sollten und wie man Anzeigen schaltet. Ich finde nichts Ungewöhnliches daran, denn meine Blogs sind zumindest mein Zuverdienst zu meiner Berufsunfähigkeitspension und somit sollte ich mich mit der Technik zumindest halbwegs auskennen. Gelernt habe ich das alles durch nachfragen, Tutorials oder schlicht ausprobieren.

Nun habe ich vor wenigen Tagen bei einer jungen Bloggerkollegin, die ich schon lange persönlich kenne einen kleinen Hilferuf gelesen, in dem sie feststellte, der Umstand wäre eingetreten, dass ihre Mutter ihr eine Freundschaftsanfrage geschickt hätte. Ich kenne die Hintergründe, warum das meiner jungen Freundin nicht wirklich angenehm ist, aber das ist auch nicht der Grund warum ich verwundert bin. Der liegt viel mehr in den Kommentaren, die darauf folgten. Vornehmlich von jungen Damen im Alter meiner Kinder, somit ich annehme, dass deren Mütter sich in meiner Altersklasse 50+ wiederfinden. Da kamen Empfehlungen, wie man sie so halb blockieren könnte, oder ihr ja nicht alle Funktionen erklären sollte, oder überhaupt die Anfrage nicht anzunehmen. Weiters wurde ziemlich genau erläutert, dass sich die Elterngeneration eh nicht auskennen würde und meist nicht einmal wüsste, wie man Fotos uploadet und so fort. Dass da auch noch zwischenmenschliche Probleme, die in meinen Augen nicht in die Öffentlichkeit gehören, breitgetreten wurden, ist dann noch einmal eine andere Geschichte. Ein großer Teil der Teilnehmer des Threads, mit Ausnahme der Verfasserin, klang eher ziemlich respektlos gegenüber der Elterngeneration, was den Umgang mit sozialen Medien anbelangt.

Im Großen und Ganzen hatte ich das Gefühl, dass in dieser Konversation Menschen jenseits der 35 irgendwie überhaupt nicht ernst genommen werden. Warum glaubt so mancher junger Mensch Social Media Kanäle wären für ihre Generation gepachtet und weshalb traut man Menschen die nicht mit Computertechnik und Internet aufgewachsen sind, den Umgang mit Facebook und Co. nicht zu?

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schuasterl

schuasterl bewertete diesen Eintrag 27.06.2016 12:08:02

Globetrotter

Globetrotter bewertete diesen Eintrag 13.06.2016 00:10:17

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