Zwischen all den ernsten Themen, die seit Wochen Fisch und Fleisch dominieren, möchte ich euch ein wenig von meinem Kurztrip nach Thüringen erzählen. Und das ist nur ein kurzer Ausriss aus vier unglaublichen Tagen.

Claudia Braunstein

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Bis vor wenigen Wochen war für mich Thüringen ein deutsches Bundesland, ehemals der DDR zugehörig und bekannt durch Städte wie Weimar, Gotha oder Jena. Ansonsten war Thüringen nicht wirklich auf meinem Radar, schon gar nicht als Wunschreiseziel. Manchmal kommt dann alles ganz anders. Anfang Mai nahm ich jedoch eine Einladung in den Süden von Thüringen wahr. Genaugenommen ins Schiefergebirge und an das Thüringer Meer. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, welche schöne Eindrücke ich auf die Heimreise mitnehmen kann, wenn ich so ganz ohne Erwartung verreise. Das war hier der Fall. Die Gegend um die aufgestaute Saale erinnert einerseits sehr an nordische Fjorde und andererseits wähnt man sich ein wenig im Mühl- oder Waldviertel. Hügelig und unglaublich viel Natur. Man fühlt sich dort auch sehr entschleunigt, und das liegt nicht nur daran, dass mancherorts W-Lan beinahe ein Fremdwort ist. An manchen Plätzen fühlt man sich tatsächlich ein wenig in die Vergangenheit zurückversetzt. Da stößt man auf große Campingplätze in unglaublichen Seelagen, aber große Hotels gibt es keine. Das mag wohl auch ein Mitgrund sein, weshalb es keinen Massentourismus gibt.

Claudia Braunstein

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Auch das Schiefergebirge im Süden hat mich sehr begeistert. Im Winter stelle ich mir die Orte, in denen viele Schiefer verkleidete Häuser stehen, etwas unheimlich vor. Graues Licht und fast schwarze Häuser. Ein wenig beklemmend empfand ich auch, dass man an einigen Stellen noch immer Erinnerungen an den sogenannten Todesstreifen findet. Ich hatte in Probstzella Quartier bezogen. Der Ort liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Bayern. Dort befindet sich nicht nur ein historisches Architekturdenkmal, das Bauhaus-Hotel, Haus des Volkes, sondern auch des Grenzbahnhof-Museum, das die Geschichte des Ortes während es DDR-Regimes aufzeigt. Bei einer geführten Wanderung entlang des ehemaligen Grenzgebietes konnte ich auch einen Grenzturm besichtigen. Da kann man fast nicht glauben, dass es doch schon über 25 Jahre her ist, dass diesem Menschen verachtenden Regime ein Ende gesetzt wurde. Diese Eindrücke tun aber der wunderbaren Landschaft keinen Abbruch. Interessant finde ich auch, wie man diesen Grenzstreifen aufgearbeitet hat. Im Verlauf des sogenannten Grünen Bandes wurden weite Strecken der Natur zurückgegeben und an vielen Orten haben sich wieder Fauna und Flora neu angesiedelt, die lange verschwunden waren.

Claudia Braunstein

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Für mich waren die kurzen vier Tage in Südthüringen ungemein inspirierend und unglaublich interessant.

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anti3anti

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Globetrotter

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Petra vom Frankenwald

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