Heute ist wieder so ein Tag. Aus heiterem Himmel taucht plötzlich mein #firstworldproblem auf. Zum Glück passiert es nur sehr selten, doch wenn dieser Hader mit meinen Unzulänglichkeiten in mein Leben tritt, dann irritiert mich das für ein paar Stunden, wenn nicht sogar Tage.
Ich sitze am Morgen gemütlich im Kaffeehaus, weil ein bestimmtes Geschäft noch nicht geöffnet hat und blättere in der Frühstückskarte. Außer Ei im Glas ist nichts zu finden, das für mich essbar wäre. Darauf habe ich keine Lust, also belasse ich es bei einem Cappucino. Schade, denke ich mir, früher hätte ich mir ein Semmerl mit Butter bestellt, aber das geht ja nun seit fast sechs Jahren nicht mehr. Normalerweise ist das keine große Sache, ich bin es ja gewöhnt, gerade auswärts meine Ansprüche, was Essen anbelangt, ein wenig herunter zu schrauben.
Doch plötzlich serviert der Kellner einem Herren am Nebentisch ein Semmerl mit einer Portion Butter. Ein handgemachtes Kaisersemmerl, das so richtig schön bröselt und kracht, wenn man die Butter darauf streicht und genau in diesem Moment rinnen mir haltlos die Tränen über die Wangen. Ja tatsächlich, ich beweine den lächerlichen Umstand, kein Buttersemmerl essen zu können.
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Ich konzentriere mich darauf, den Tränenfluss zu stoppen, weil es mir wirklich peinlich erscheint, mitten im Kaffeehaus eigentlich grundlos, zumindest für die Anwesenden, zu weinen.
Ich rede mir ein, dass ich undankbar sei. Ich kann ja essen, wenn auch sehr eingeschränkt. Ich habe jederzeit, fast rund um die Uhr, die Möglichkeit, in Geschäften aus einer großen Auswahl Lebensmittel auszuwählen. Ich kann in Wirtshäuser, Restaurants oder Kaffeehäuser gehen, auch wenn das oft ein Spießrutenlauf ist, aber ich hab zumindest die Möglichkeit dazu. Ich geniere mich, weil es viele Menschen gibt, die diese Möglichkeiten nicht haben, während ich um ein Buttersemmerl weine. Ja, in solchen Augenblicken fühle ich mich richtig undankbar.