Claudia Braunstein

Seit vielen Monaten schreibe ich nun hier auf Fisch und Fleisch. Mein Hauptthema ist nach wie vor meine überstandene Krebserkrankung. Manchmal erzähle ich von Begebenheiten aus meinem Alltag, oft witzig, ab und zu auch durchaus kritisch. Ich versuche mich aus politischen Diskussionen herauszuhalten, was mir wirklich sehr schwer fällt. Nicht, dass ich keine Meinung habe, ganz im Gegenteil. Aber man macht sich durch politische Statement oft Feinde, auch unter Menschen, denen man eigentlich wohlgesonnen ist. Ich habe keine Lust mich virtuell verbal zu bekriegen, ich halte das sogar für gesundheitsgefährdent. Wie persönlich ich das oft nehme, merke ich genau dann, wenn ich mich doch auf eine Kontroverse einlasse. Ich kann dann kaum abschalten, auch wenn ich schon seit Stunden nicht mehr vor dem Lap-Top sitze. Dann fühle ich mich missverstanden, herabgewürdigt und auch angegriffen. Das brauche ich einfach nicht mehr. Ich bin trotz meines sehr ernsten Themas sehr bemüht, positive Seiten aufzuzeigen. Wie etwa auf meinem Foodblog, auf dem ich über meine besondere Ernährungsweise schreibe und dadurch versuche anderen Betroffenen eine Hilfestellung zu geben. Ja, das funktioniert wunderbar. Auf meiner zweiten Website gebe ich mich dem reinen Vergnügen hin. Reisen, Essen und inzwischen auch Mode. Das macht mir unglaublich viel Spaß, bereichert meinen Alltag ungemein und sorgt auch für eine neue Tagesstruktur, weil Bloggen inzwischen der Ersatz für meinen ehemaligen Job geworden ist.

So weit so gut und wunderbar. Was mich aber wirklich beschäftigt, ist die Tatsache, dass man mit polarisierenden, reißerischen und teils hetzerischen Artikeln weit mehr Menschen hinter dem virtuellen Ofen hervorlocken kann, als beispielsweise mit einem schönen Reisebericht. Oft machen sich die Schreiber nicht einmal die Mühe Grammatik und Rechtschreibung wenigstens ein wenig zu beherzigen. Hauptsache, es wird auf irgendetwas geschimpft. Egal, ob Wahlkampf oder Flüchtlingsthematik. Wer mehr herumeckert, erreicht offenbar mehr Leser, egal, ob gleichgesinnt oder konträr. Mir wäre das zu anstrengend, mich permanent nur mit negativen Dingen zu beschäftigen. Ich vermute auch, dass Menschen, die ständig nur polarisieren im tiefsten ihres Inneren nicht wirklich glücklich sind.

Es mag für manche naiv anmuten, trotzdem glaube ich, es ist unglaublich wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und auf schöne Dinge zu schauen und nicht immer nur krampfhaft das Negative zu suchen.

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Globetrotter

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