Schon vor Jahren habe ich aufgehört mir Vorsätze zum Beginn eines neuen Jahres zu machen. Ich rauche nicht und trinke keinen Alkohol. Ich ernähre mich gesund und versuche Negatives möglichst fern von mir zu halten. Ich betreibe Sport und setze mich für andere Menschen ein. Das wären ja meist die Faktoren die man ändern möchte. Prinzipiell glaube ich außerdem, dass es besser wäre Vorsätze immer sofort umzusetzen und nicht auf ein bestimmtes Datum zu warten. Und so halbherzige Vorsätze halten meist sehr selten.
Aber ich habe auch heuer wieder einen wichtigen Termin. Voriges Jahr war es die Hochzeit meiner Tochter auf die ich hin gefiebert habe und auf der ich mich nicht mehr aus einem Tränenmeer retten konnte, so berührt hat mich dieses Ereignis.
Und heuer steht ein persönlich wichtiger Termin an. Der 11.August ist dick in meinem Kalender angestrichen, denn da feiere ich meinen zweiten Geburtstag. Es ist der Tag, an dem ich 2011 viele Stunden im Operationssaal verbrachte und der mein Leben sehr grundlegend und einschneidend verändert hat. Es ist aber auch der Tag an dem eine sehr langwierige, belastende Krebstherapie begann, die aus drei Teilen bestand. Operation mit Entfernung des Tumors in der Zunge und im Mundboden, Entfernung diverser Lymphknoten im Hals und noch andere unangenehme Maßnahmen. Danach folgte eine kombinierte Chemo/Strahlentherapie, deren Nebenwirkungen mir beinahe das Leben gekostete hätten. Anschließend verbrachte ich viele Monate in einem Dämmerzustand und konnte über einen langen Zeitraum kaum das Bett verlassen. Erst ab Sommer 2012 begann mein Weg zurück in einen neuen Alltag. Heute lebe ich für meine Begriffe ein *normales* Leben, auch wenn es von vielen Einschränkungen geprägt ist, die mir den Alltag oft nicht leichtmachen. Ich gelte seit dem Ende der Therapie als tumorfrei, bis auf einen weniger erfreulichen Rezidivverdacht, der mich letzten Winter begleitet und der sich im Frühjahr in Wohlgefallen aufgelöst hat.
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Onkologen haben durch Beobachtungen und Forschung einen 5 Jahres-Zeitraum festgelegt, der für die meisten Krebserkrankungen gilt. Wenn man diese Periode ohne Rückfall überlebt, dann gilt man als geheilt. Der 11. August wird an meinem Allgemeinzustand vermutlich nichts ändern, der wird sich auch nicht mehr verbessern, ich kann nur durch konsequentes Training am Erhalt arbeiten. Aber allein das Wort GEHEILT verleiht sehr viel Hoffnung, der Erkrankung tatsächlich den Garaus gemacht zu haben. Auch wenn ich weiß, dass gerade bei Mundhöhlenkarzinomen die Wiedererkrankungsrate relativ hoch ist, in meinem Leben hat die Erkrankung keinen Platz mehr, auch wenn ich durch die Behinderungen täglich daran erinnert werde.