Letztens, als ich einer Spur von nassen Pfotenabdrücken durch die ganze Wohnung folgte, dachte ich an früher. Ich hatte unter anderem ein weißes Sofa und das war wirklich weiß, unfassbar. Mittlerweile bin ich auf anthrazit mit Decken umgestiegen, passend zu den schwarzen Hundehaaren. Wobei ich sagen muss, dass meine beiden Hunde rassebedingt ein sehr kurzes Fell haben und nicht so viele Haare verlieren.
Aber nun wieder zurück zu jener Zeit, als ich sozusagen noch „hundelos“ war: Die Parkettböden glänzten, es lag so gut wie nie etwas herum, es war perfekt. Mir nahe stehende Menschen sagten mir damals zwar eine leichte Putzstörung nach, aber das konnte mich nicht erschüttern. Als Pollux kam, gab es keine gravierende Veränderung zu vorher. Wenn man von einem Hund behaupten kann, dass er ordentlich ist, dann war das Pollux. Sogar wenn er aus der Wasserschüssel trinkt, gibt es nicht einen Tropfen, der am Boden landet. Ich kann es ja selbst kaum glauben, aber er ist einfach so.
Und dann kam Coco
Schon als sie das erste Mal gemeinsam mit Pollux Futter bekam wusste ich: sie ist anders. Um es kurz zu halten: Teile des Futters befanden sich sogar auf ihrer Rute, wie sie das geschafft hat, weiß ich bis heute nicht. Ab nun war nichts mehr vor meiner kleinen Chaotin sicher. Sie grub Erde aus den Blumentöpfen, um diese dann in der ganzen Wohnung zu verteilen, schaffte es, mir in einem unbeobachtetem Augenblick die gesamte Wäsche aus dem untersten Kastenfach auszuräumen und sich darin einzugraben oder hüpfte in die soeben für mich eingelassene Badewanne. Gott sei Dank war noch nicht viel Wasser in der Wanne und es ist ihr nichts passiert, außer, dass ich vor meinem geplanten Bad einmal das Chaos beseitigen musste. Sie ist aber auch Weltmeisterin im Verstecken. Nachdem sie eines Tages plötzlich weg war, suchten wir die ganze Wohnung nach ihr ab. Wie kann bitte ein Hund aus einer verschlossenen Wohnung entkommen? Nachdem wir sie mindestens 10 Minuten gesucht haben, fanden wir sie friedlich schlafend in einem Wäschefach im begehbaren Schrank. Sie lag ganz hinten, eingehüllt in ein Leintuch und sah so süß aus. Nichts mehr mit glänzenden Parkettböden und strahlender Sauberkeit. Man darf raten, welchen Pfotenabdrücken ich letztens gefolgt bin...
So, nun zu der Frage, ob „Schöner Wohnen mit Hund“ möglich ist. Ja, ist es, denn wenn ich in ihre süßen Gesichter sehe und ihre wirklich bedingungslose Liebe zu mir spüre, dann ist es mir völlig gleichgültig, ob meine Parkettböden glänzen oder nicht.