Wien-Wahl 2015 - Grüne beantworten 3 Fragen zum Thema Hund

Gestern hat sich Manfred Juraczka von der ÖVP als erster Spitzenkandidat meinen 3 Fragen über das Zusammenleben von Mensch und Hund in Wien gestellt. Nun haben sich auch die Grünen zu Wort gemeldet. So wie bei der ÖVP und allen anderen Parteien auch, erging meine Anfrage direkt an Spitzenkandidatin Maria Vassilakou. Beantwortet werden die 3 Fragen nun, stellvertretend für die Wiener Grünen, von Barbara Huemer, Kandidatin zum Wiener Landtag und Gemeinderat.

1. Hunde bzw. deren Halter sind ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor. Allein in Wien leben offiziell über 60.000 Hunde. Nach inoffiziellen Schätzungen sollen es insgesamt mehr als 100.000 sein. Mit einem guten Angebot kann man durchaus Wähler für sich gewinnen. Welches ist Ihres an die Wiener Hundehalter?

Unser Angebot an HundehalterInnen sehen wir im Ausbau und der bessere Ausstattung von Hundezonen (Wasserstellen, befestigte Wege, Größe, etc.). Auch weitere Sackerlspender sollen aufgestellt werden. Ebenso ist es uns wichtig, ein positives Klima in der Stadt zu schaffen, dass zu einem guten Miteinander von HundebesitzerInnen und nicht HundebesitzerInnen führt.

2. Thema Hundesteuer: Neben Deutschland, Namibia und der Schweiz ist Österreich das einzige Land weltweit, das eine Hundesteuer einhebt. Allein in Wien wurde die jährliche Hundeabgabe 2012 von 43,60 Euro auf 72 Euro angehoben. Beim zweiten Hund steigt die Abgabe, die viele Hundebesitzer als Strafsteuer sehen, auf 105 Euro jährlich. Wie stehen Sie zu einer gänzlichen Abschaffung der Hundesteuer in Wien?

Eine generelle Abschaffung der Hundeabgabe sehen wir nicht als zielführend an. Durch die Hundeabgabe sind die Kosten für die Hundeinfrastruktur bei weitem nicht gedeckt. Die Einnahmen aus der Hundeabgabe betragen lediglich ca. 3,9 Millionen Euro pro Jahr, die Kosten für die mehr als 140 Hundezonen und die mittlerweile 2.800 Sackerlspender belaufen sich auf 7,5 Millionen Euro pro Jahr. Weitere Kosten entstehen durch den Hundeführschein und durch die tierschutzgerechte Versorgung herrenloser Tiere.

Allerdings gibt es Ermäßigungen für jene Hundehalter und Hundehalterinnen, die Sozialhilfe beziehen. Blindenhunde sind von der Abgabe gänzlich befreit und wer einen Hundeführschein macht, bekommt ebenfalls eine Ermäßigung. Das ist sinnvoll und soll auch nicht geändert werden. Außerdem wollen wir in Zukunft eine weitere Ermäßigung im Sinne der Tierschutzes umsetzen: So soll für aus Tierschutzhäusern aufgenommene Hunde eine deutliche Ermäßigung der Hundeabgabe erfolgen.

3. Wien gilt als hundefreundliche Stadt. Dennoch sind Hundehalter im täglichen Leben oft mit Einschränkungen bzw. Benachteiligungen konfrontiert. Hunde sind nicht überall willkommen: Sei es bei der Wohnungssuche mit Hund oder aber auch der Freizeitgestaltung. Die Politik kann hier nur indirekt, beispielsweise mit Informationskampagnen einwirken. Welche Maßnahmen würden Sie setzen, um mit Vorurteilen aufzuräumen und die Akzeptanz von Hunden in Wien bzw. auch in der Gesellschaft zu erhöhen?

Ein positives Image kann am besten gefördert werden, wenn auf der einen Seiten gute Bedingungen für die Hundehaltung in Wien geschaffen werden und gleichzeitig darauf geschaut wird, dass notwendige Regeln eingehalten werden (z.B. "Nimm ein Sackerl für mein Gackerl" oder Einhaltung der Hundeverbotszonen). Das ist unseres Erachtens in den letzten Jahren sehr gut gelungen und das Image der Hundehaltung in Wien hat sich weiter verbessert.

Ich bedanke mich bei Barbara Huemer und bin, wie viele andere Hundehalter in Wien wahrscheinlich auch, sehr neugierig auf die Standpunkte der restlichen Wiener Spitzenkandidaten zum Thema Hund in Wien.

Foto: Grüne Wien

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