Wien-Wahl 2015 - ÖVP Spitzenkandidat Manfred Juraczka beantwortet 3 Fragen zum Thema Hund

Weniger als zwei Wochen noch, dann wählt Wien. AbsolutHund.at hat bei den Wiener Spitzenkandidaten nachgefragt, wie sie das Zusammenleben von Mensch und Hund in unserer Stadt gestalten würden. Die ersten Anfragen ergingen an die Spitzenkandidaten von SPÖ, Grünen, ÖVP, FPÖ und NEOS. Da in Wien aber insgesamt 8 Parteien bei den Gemeinderatswahlen antreten, sollen selbstverständlich auch die Spitzenkandidaten von Wien Anders, WWW und GFW zu Wort kommen. Der Ablauf bleibt gleich: 8 Spitzenkandidaten erhalten 3 identische Fragen zu einem Thema. Die erste Antwort kam prompt: ÖVP Spitzenkandidat Manfred Juraczka stellt sich heute den 3 Fragen von AbsolutHund.at.

1. Hunde bzw. deren Halter sind ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor. Allein in Wien leben offiziell über 60.000 Hunde. Nach inoffiziellen Schätzungen sollen es insgesamt mehr als 100.000 sein. Mit einem guten Angebot kann man durchaus Menschen für sich gewinnen. Welches ist Ihres an die Wiener Hundehalter?

Wir wollen mittels eines durchgehenden Hundezonen-Checks Standardschwächen bei diesen Einrichtungen erfassen und sie beseitigen. Hundezonen sind für uns ein wichtiger Faktor um die artgerechte Hundehaltung in der Stadt zu gewährleisten. Die Ausstattung mit Hundesackerlspendern, Spielmöglichkeiten und Wasserentnahmestellen sowie entsprechender Beschattung müsste in allen Hundezonen unserer Meinung nach vorhanden sein. Die Hundezonen müssen eine ausreichende Größe haben und von der Umgebung so abgeschottet sein, dass der Hund beim Auslauf sich nicht gestört fühlt. Darüber hinaus fordern wir auch den zahlenmäßigen Ausbau der Einrichtungen der Hundezonen. Die Anzahl der Hundesackerlspender im öffentlichen Straßenraum, dort wo es neuralgische Punkte gibt, soll ebenfalls erhöht werden.

2. Thema Hundesteuer: Neben Deutschland, Namibia und der Schweiz ist Österreich das einzige Land weltweit, das eine Hundesteuer einhebt. Allein in Wien wurde die jährliche Hundeabgabe 2012 von 43,60 Euro auf 72 Euro angehoben. Beim zweiten Hund steigt die Abgabe, die viele Hundebesitzer als Strafsteuer sehen, auf 105 Euro jährlich. Wie stehen Sie zu einer gänzlichen Abschaffung der Hundesteuer in Wien?

Wir sind für eine 100prozentige Zweckbindung der Hundesteuer. Sie soll ausschließlich für die Reinigungskosten, die Errichtung von Hundezonen und Hundesackerlspender herangezogen werden.

3. Wien gilt als hundefreundliche Stadt. Dennoch sind Hundehalter im täglichen Leben oft mit Einschränkungen bzw. Benachteiligungen konfrontiert. Hunde sind nicht überall willkommen: Sei es bei der Wohnungssuche mit Hund oder aber auch der Freizeitgestaltung. Die Politik kann hier selbstverständlich nur indirekt, beispielsweise mit Informationskampagnen einwirken. Welche Maßnahmen würden Sie setzen, um mit Vorurteilen aufzuräumen und die Akzeptanz von Hunden in Wien bzw. auch in der Gesellschaft zu erhöhen?

Es geht darum das Zusammenleben von Mensch und Hund in dieser Stadt so zu regeln, dass es harmonisch abläuft. Neben den Hundezonen sind sicherlich auch alle verantwortungsvollen Hundebesitzer der Ansicht, dass es darum geht, die Einhaltung der Tierhaltebestimmungen und der Reinhalteverordnung zu ermöglichen. Entsprechende aufklärende Kontrolltätigkeit einer entsprechend großen Anzahl von Ordnungsorganen, die eine entsprechende Ausbildung haben, wäre daher etwa im Rahmen einer Stadtwache notwendig. Gleichzeitig müsste in diesem Zusammenhang auch in Form von Bewußtseinbildungskampagnen die Einstellung der Öffentlichkeit gefördert werden, dass die Tierhaltung auch Bestandteil der Lebensqualität für viele Menschen ist. Die Förderung von gegenseitigem Verständnis und Rücksichtnahme müssen Teil dieser Kampagne sein. Es sollen daher auch mehr freiwillige Anreize geschaffen werden, dass die Hundebesitzer einen Hundeführschein erwerben. Schon in der Schule soll der selbstverständliche Umgang mit Hunden, aber auch mit anderen Haustieren geübt werden.

Ich bedanke mich bei Manfred Juraczka und freue mich sehr auf die Standpunkte der anderen, zu den 3 Fragen eingeladenen Spitzenkandidaten zum Thema Hund in Wien.

Foto: cc ÖVP Wien

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