Das heutige Problem ist dass sich Gruppen herausbilden, die einfach davon ausgehen, dass sie alleine wissen was Sache ist, wie man zu leben hat, was man glauben muss und was man machen darf und was nicht. Wer davon abweicht liegt selbstverständlich falsch. Sie haben die einzige Wahrheit gepachtet und niemand darf daran rütteln. Diskussionen sind nicht erwünscht, bzw. unnötig, denn sie wissen ja schon im voraus, wer Recht hat, nämlich sie.
Überall wohin man schaut hat sich das eingenistet. Politik, Medien, Religionsgruppen, Veganer, Genderisten, Migrationsbefürworter, Klima- und Tierschützer, alle wollen, notfalls auch mit Gewalt, ihre Sache durchsetzen. Auch gegen den Willen der übrigen Gesellschaft.
Die sogenannten Aktivisten sind heute angesehene Leute, man bietet ihnen ein breites Podium, wo sie sich präsentieren können, und sie werden in der Politik gehört. Selbst wenn sie ein paar Rechtsbrüche begehen, scheint das heute in Ordnung zu sein. Nicht so schlimm, denn es dient ja der guten Sache.
Aber welcher Sache dient es denn? Dem Zusammenhalt der Gesellschaft? Nein, dem schadet es, denn die spalten ja das Land. Die Aktivisten sind ja nicht kompromissfähig. Die wollen einfach nur ihr Ding durchsetzen, koste es was es wolle. Ob das spaltet interessiert sie nicht. Ob sie damit andere Menschen vor den Kopf stoßen, interessiert sie nicht. Ob das was sie wollen überhaupt machbar ist, interessiert sie ebenfalls nicht.
Aktivisten spalten, das ist auch eine ihre Aufgaben. Das war auch früher so. Wir sind gegen Atomkraft, war lange ein Feld der Aktivisten. Da gab es auch keine Kompromisse. Das ist auch nicht die Aufgabe der Aktivisten. Sie fordern sie zeigen auf aber sie machen keine Politik
Was ist denn da heute anders? Früher hat man die Aktivitäten der Aktivisten als das gesehen was es war, ein Fingerzeig. Die Aktivisten haben auf etwas aufmerksam gemacht, was sie als nicht richtig erkannt haben.
Heute machen sie das auch. Aber die Politik hat sich verändert. Während man früher in der Politik für und gegen das was die Aktivisten forderten diskutiert hat, stellen sich heute sämtliche etablierte Parteien (und Medien) hinter das, was die Aktivisten sagen und fordern. Sie treiben die Politiker und Medien förmlich vor sich her. Somit machen heute die Aktivisten auch Politik.
Und wenn dann doch jemand etwas dagegen sagt, dann wird das als „Böse“ betrachtet. In den eigenen Reihen werden Politiker, die sich nicht der Sache unterwerfen, abgestraft, notfalls auch aus der Partei entfernt. Medien berichten nicht in verschiedene Richtungen, nein auch sie müssen sich der vorgegebenen Meinung anschließen. Wer es dennoch wagt zu widersprechen, der ist außen vor. Das geht bis in die Künstlerszene, wer es wagt der zur allgemeingültig erklärten Sache zu widersprechen, der ist außen vor. Der bekommt keine Aufträge mehr, der ist weg vom Fenster.
Und weil das noch nicht genug ist, wird auch noch von hochkarätigen Personen, wie Gewerkschaftler, Kirchenvertretern, Politikern usw. dazu aufgerufen, dass man sich gegenseitig überwachen und denunzieren soll, damit man ja die findet, die nicht einfach diese zur Allgemeingültigkeit erklärten Ansicht folgen wollen.
Man darf eben heute nicht mehr seine eigene Meinung haben oder zumindest sie öffentlich kundtun. Das ist verboten.
Was folgt ist die Ächtung und Ausgrenzung aus der Gesellschaft, evt. Verlust des Arbeitsplatzes, evt. die Bespitzelung durch die Behörden, evt. Anzeige durch die, die ihre eigene Meinung zum alleinigen Recht erklärt haben, evt. Sperrung des Accounts, evt. keine Vermietung von Räumen, evt. abfackeln des Autos, evt. Bedrohung usw.. Auf jeden Fall handelt man sich damit gewaltigen Ärger ein. Und genau das wird wahrscheinlich auch so bezweckt. So mancher duckt sich dann halt weg, weil er eben keinen Ärger haben will.
Damit schränkt man aber, die heilige Kuh der Demokratie, die Meinungsfreiheit ein. Wenn man seine Gegner mundtot macht, dann ist das ein direkter Angriff auf die Demokratie.
Jetzt bekommen wir ja ständig erzählt, dass wir gerade damit die Demokratie schützen sollen. Hmm, wir sollen also die Demokratie schützen in dem wir sie abschaffen oder zumindest einschränken, sehr seltsam.
Wir bekommen erzählt, dass von Rechts aus die Demokratie abgeschafft würde und wir aufpassen müssen. Was tun wir, wir schauen gebannt nach Rechts und sehen dadurch nicht, wie währenddessen, die Links-Grüne Seite die Demokratie gerade abschaffen will.
Zensur, Meinungsdiktat, Mediengleichschaltung, Aufrufe zur Denunziation, die Indoktrination unserer Kinder, der Ausschluss derer die nicht mitmachen wollen, alles Mittel die man auch schon zu früheren Zeiten nutze. Zeiten in denen man eine Diktatur hatte. Mit Demokratie hat das auf jeden Fall alles nichts zu tun.
Der Absolutismus, dass immer nur die einen Recht haben und sie dann alle anderen bestimmen dürfen, hat ebenfalls nichts mit Demokratie zu tun.
Genauso wenn Minderheiten die Mehrheit dominieren, auch das ist keine Demokratie mehr. Denn in der Demokratie bestimmt die Mehrheit und nicht die Minderheit. Egal wie man über den Brexit auch denkt, oder ob er für die Briten besser oder schlechter ist, eines ist sicher, im Mutterland der Demokratie hat die Demokratie gesiegt. Und das ist gut so.
Das man auch Minderheiten schützen muss und auch sie Rechte haben, steht ja außer Frage. Es kann aber doch nicht sein, dass die Minderheiten heute mehr Rechte haben wollen, als die Mehrheitsgesellschaft. Dass die Minderheiten alles bestimmen und die Mehrheitsgesellschaft das einfach alles so hinnehmen muss, auch noch ohne aufzumucken. Das ist der Tod der Demokratie.
Wenn wir dieses schleichende Abschaffen der Demokratie einfach so hinnehmen, dann sind wir eben keiner Demokratie würdig. Dann werden wir uns in eine absoluten Gesellschaft wiederfinden.
Und wenn jetzt die guten ach so moralischen Menschen denken, sie hätten dann gewonnen, dann will ich nur zu bedenken geben, dass das System, das wir uns gerade schaffen, auch anderen Extremen in die Hände fallen kann und die freuen sich dann sicherlich über die brillante Vorarbeit die unsere heutigen Politiker schon mal geleistet haben.
Das ist dann so, als wenn die Weimarer Republik die Zensur, die Einschränkung der Meinungs- und Redefreiheit, die Gleichschaltung der Medien, die Indoktrination der Kinder und den Ausschluss derer mit anderer Ansichten aus der Gesellschaft schon im voraus beschlossen hätten. Das hätte der folgenden Regierung viel Zeit erspart.