Kann man das so vereinfachen: Ein linker, träumender, menschlicher, theoretischer Spinner steht einem rechten, realistisch denkenden, unmenschlichen, praktisch veranlagtem "Nazi" gegenüber?
Im Moment scheint ein Kampf entbrannt zu sein, rechtes Lager gegen linkes Lager. Ist das wirklich so? Sind alle Linken menschlich und alle Rechten unmenschlich? Sind alle Linken Träumer und alle Rechten Realisten? Sind alle Linken gleich Spinner? Sind alle Rechten gleich Nazi? Nein, so einfach ist das sicherlich nicht.
Was richtig ist, wir spalten uns immer mehr in sogenannte Lager. Immer mehr Menschen versuchen andere Menschen in bestimmte Schubladen zu verfrachten. Und wenn die dann da drin sind, dann kommen die da auch nicht mehr heraus. Vorurteile nennt man das und die Vorurteile gelten auf beiden Seiten.
Politisches Rechts – Links
Vereinfachend zähle ich jetzt mal zu dem rechten Lager die rechts-liberal-konservativen Parteien CDU/CSU, FDP und AfD – zu dem linken Lager, SPD, Grüne und Linke. Wobei die CDU und die FDP bestimmt nicht zum rechten Lager gezählt werden wollen und unsere CDU-Kanzlerin mittlerweile ganz eindeutig zu dem linken Lager zu gehören scheint. Also alles nicht ganz so zu vereinfachen. Aber für mich ist diese Aufteilung, mit wenigen Ausnahmen, so richtig, wenn man es eben nur auf die zwei Seiten reduzieren möchte. An den jeweiligen Rändern ganz weit außen, gibt es dann noch die Antifa und die rechtsradikalen Neonazis.
Ausgelöst durch die unkontrollierte Öffnung der Grenzen 2015 scheinen sich zwei unversöhnlich gegenüberstehende Lager gebildet zu haben. Die, die für ungebremsten Zuzug sind, die, die gerne jedem, der in unser Land will, aufnehmen wollen, die sogenannte Linke Seite. Dagegen stehen die, die das nicht unkontrolliert haben wollen, die Rechte Seite.
Die Befürworter der ungebremsten Zuwanderung stellen gerne den Humanismus in den Vordergrund. Dementsprechend wären dann ja alle, die keine ungebremste Zuwanderer haben wollen inhuman.
Ist es unmenschlich, wenn man sich nicht mit Massen von Menschen, noch aus einer anderen nicht zu uns passenden Kultur und Religion, überfordern will? Sind die Politiker nicht auch den Menschen die schon lange hier leben verpflichtet? Haben die keine Rechte? Muss man von denen nicht auch Schaden abwenden, wie es die Kanzlerin bei ihrer Vereidigung geschworen hat?
Die Kirchen stellen das christliche Gebot der Nächstenliebe in den Vordergrund. Ist es jetzt wirklich christlich, dass man denen, die schon lange hier leben, den Christen, Buddhisten, Juden, Hindus und auch die ganz ohne Religion, diese Bürde auferlegt, jetzt von den zuwandernden Muslimen im eigenen Land als Ungläubig verachtet zu werden?
Ist es unchristlich, dass man von den Muslimen verlangt sich an die hier geltenden Rechte, Sitten und Gebräuche zu halten? Dass auch sie alle Religionen als gleichwertig betrachten müssen? Muss man als Christ eine Religion, die so gar keine Toleranz kennt überhaupt tolerieren und ihnen alles so bereiten, wie es ihnen beliebt?
Was für Lager haben wir noch, in die wir jetzt so gesteckt werden?
Da gibt es noch die Träumer und die Vernuftmenschen. Realos und Fundis. Sind alle Träumer jetzt Links des Spektrums? Und dementsprechend alle Vernuftmenschen Rechts?
Es gibt auch in den Reihen der Politiker, die man als Links bezeichnet, Menschen die sehr wohl auch die Realität und die Machbarkeit vor ihre Träumereien stellen. Auch da haben nicht alle Politiker, die Realität aus den Augen verloren.
Dagegen gibt es auch in den Reihen des sogenannten rechten Lagers viele Politiker die auch in so manchen Träumereien die Wirklichkeit nicht mit einbeziehen.
Während die der linken Seite von Multikulti träumen, wollen die von der rechten Seite keine Fremden. Sowohl das eine als auch das andere ist aber nicht machbar. Multikulti ist ja schon als gescheitert anzusehen. Immer mehr Parallelgesellschaften zeigen deutlich, dass auch die Zuwanderer selbst eigentlich keine Multikulti Gesellschaft wollen. Auch die wollen lieber unter sich bleiben. Aber auch ganz ohne Zuwanderung wird es nicht funktionieren.
Wirtschaftliche Aspekte
Während die vom „Linken Lager“ vom bedingungslosen Grundeinkommen träumen, träumen die „von der Rechts-Konservativen Seite“ vom selbstregulierenden Markt. Beides auch einfach nur Träumereien.
Selbst die Globalisierung die allen den Wohlstand bringen soll, ist auch nur eine Träumerei, die an der Realität völlig vorbei geht. Die Vorteile, die uns die Globalisierung bringen, sind doch einfach nur erkauft. Ein paar wenige Menschen erhaschen durch die Globalisierung Vorteile und Luxus.
Das bezahlen aber ganz viele Menschen, mitunter durch Arbeitsplatzverlust, immer niedriger werdenden Löhne, prekäre Arbeitsverhältnisse. Und dies geschieht mittlerweile nicht nur am untersten Rand, das reicht mittlerweile schon bis in den unteren Mittelschicht.
Globalisierung heißt ganz einfach, Geld wird von unten nach oben gescheffelt und zwar rücksichtslos.
Globalisierung heißt aber auch, dass für unseren Wohlstand auch Menschen der „dritten“ Welt in riesigen Fabriken unter erbärmlichen Arbeitsbedingungen, dafür schuften, dass wir viele billige Artikel haben, die wir ersten nicht brauchen und zweitens dann auch schnell wieder wegwerfen.
Und unsere Kinder und Enkel bezahlen dann eines Tages den Preis dafür. Die gigantische Verschuldung die wir jetzt für unseren Wohlstand anhäufen, werden sie einmal bezahlen und sie bekommen auch die Umweltverschmutzung von heute voll und ganz ab. Uns geht es gut, weil wir die Welt ausbeuten, sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Wir leben als gäbe es kein Morgen.
Auch bei den Liberalen gibt es die Träumer, das sind die, die glauben, dass sich alles von alleine regelt. Der Staat soll sich überall zurück ziehen, ist ihr Wunsch. Privatisierung heißt das Zauberwort. Jeder muss selbst für sich verantwortlich sein. Das ist ein frommer Wunsch, dem ich mich auch gerne anschließe, was die Eigenverantwortung betrifft. Jeder ist in erster Linie für sich selbst verantwortlich. Aber es wird auch immer Menschen geben, die zu schwach sind um selbst für sich zu sorgen, Kinder, Alte, Kranke, Alleinerziehende, die werden in diesem System dann einfach durchs Netz fallen.
Ich bin dafür, dass der Staat da regulierend eingreifen muss. Da muss der Staat einfach ausgleichen, er muss steuern, dafür sind ja auch die Steuern gedacht, die heißen ja nicht umsonst so. Also es ist richtig, dass der Staat mit den Steuern der Kinderlosen auch die Kinder der anderen finanziert. Denn auch die Kinderlosen profitieren ja von den Kindern der anderen, wenn die eines Tages dann Erwachsenen sind, dann sind sie ja auch für die Kinderlosen im Einsatz, als Arzt, als Rechtsanwalt, als Krankenschwester, als Müllwerker, als Maurer usw.
Also dieser Traum, das ohne das Regulieren des Staates alles besser funktionieren würde, funktioniert genauso wenig wie alle anderen Träumereien.
Der Mensch ist eben wie er ist. Der Mensch schaut in erster Linie, wie er zu all dem kommt, was ihm vermeintlich zusteht. Das gibt dann unweigerlich ein Wettrennen, zwischen den „Starken“ und den „Schwachen“, wobei die Starken siegen werden. Ist es das was wir wollen? Das Recht des Stärkeren? Das ist übrigens auch das was sich die Linke Seite mit ihrer Anarchie erträumt. Auch da wird es das Recht des Stärkeren geben, wenn man den Staat/die Polizei ausschaltet.
Natürlich ist jetzt auch ein Polizeistaat nicht das non plus ultra und ich hoffe dass keiner wirklich davon träumt, obwohl es solche Tendenzen auch schon gibt.
Selbst die Rechtsaußen, haben so ihre Träume, die sich nicht in die Realität umsetzen lassen. Ein Nationalstaat geht in dieser vernetzen Welt auch nicht mehr so, wie die das gerne möchten. Auch dass man ganz ohne Zuwanderung auskommt, ist nicht sehr realistisch. Die Menschheit war immer am Wandern. Es kommen immer andere hinzu, deren Genpool auch unseren verbessert. Manchmal bringen sie auch eine Bereicherung durch ihre Kultur. Das kann man nicht bestreiten. Wir wären nicht so wie wir heute wären, wenn wir nicht immer mal „Neues“ dazu bekommen hätten.
Da stehe ich auch voll und ganz dahinter, dass man Einwanderung nicht verhindern kann und auch nicht gänzlich zu verhindern braucht. Einwanderung sollte aber immer nur mit Sinn und Verstand gemacht werden. Das heißt man sollte nur die Wirtschaftsmigranten aufnehmen, die mit uns kompatible sind. Die wir auch integrieren können. Und nicht wie heute oftmals gefordert bedingungslos und unbegrenzt.
Durch die Grenzöffnung 2015, ist ein Ungleichgewicht entstanden. Es kommen viel zu viele in zu kurzer Zeit und die, die überwiegenden kommen, die sind nicht tolerant. Durch ihre Kultur und ihre Religion, die sie ja als die einzig Richtige ansehen, sind sie nicht integrierbar.
Aber das ist normaler Weise das Wichtigste bei der Einwanderung. Man muss als Einwanderer, das Land und die dort lebenden Leute schon mögen und man muss sich dort auch anpassen, einfach integrieren, ansonsten geht das auf Dauer nicht gut. Ansonsten gibt das Rebellion und zwar von beiden Seiten.
Sowohl die Zuwanderer rebellieren, weil sie sich etwas anders vorgestellt haben, weil sie sich hier behindert sehen im Ausleben ihrer Kultur/Religion. Aber auch die Einheimischen rebellieren, weil sie diese kulturelle Veränderung ablehnen. Es ist eben mal so, nicht jeder passt in jede Gesellschaft. Man kann aber jetzt auch nicht das Land passend machen, so wie das die Linke Seite gerne möchte. Da werden die schon länger hier Lebenden nicht einfach zustimmen.
Kommen wir noch zu den Theoretikern und den Praktikern.
Das sind auch zwei Lager, die sich gegenüber stehen. Da sind auf der einen Seite die Theoretiker, die sich ihre Theorien ausdenken und auf der anderen Seite, die, die das in die Praxis umsetzen müssen. Theorien sind eigentlich nur Gedanken.
Heute benutzt man dazu den Computer, der kann ja ganz schnell „denken“ und verschiedene Theorien aufstellen. Der berechnet z.B., wie viele Minuten eine Krankenschwester benötigt, um den Patienten zu waschen. Und wenn der Computer das so ausrechnet, dann stimmt das auch, ohne wenn und aber. Wenn die Krankenschwester dann doch länger braucht, dann ist die halt nicht schnell genug, vielleicht ist sie ja auch zu faul, und nur deshalb stimmen die reale Zeit und die errechnetet nicht überein?
Früher sagte man zu den Theoretikern: Ein Blatt Papier ist geduldig. Heute ist man nur noch Theorien gläubig.
Das Problem ist, die Theoretiker haben die Macht übernommen. Sie sitzen auf den hoch bezahlten Posten und genießen überall sehr hohes Ansehen. Während die Praktiker eher in den unteren Bereichen zu finden sind. Praktisch veranlagt zu sein ist heute nicht mehr cool. Kein Mensch will mehr Handwerker werden.
In der Politik sitzen in den hohen Position ausschließlich Theoretiker. Praktiker gibt es da nur noch ganz weit unten in den Kommunen, eben dort, wo man die Theorien in die Praxis umsetzen muss. Oben wird ausgedacht unten muss es dann funktionieren. Und das tut es eben nicht immer so reibungslos, wie es oben erdacht wurde. Denn Theorie und Praxis sind zwei verschieden Seiten.
So auch in der Flüchtlingspolitik. Wir schaffen das hat unsere Kanzlerin verkündet. Heute wollen immer mehr Städte einen Zuzugsstopp. Sie schaffen es eben nicht mit der Integration, so wie es sich die Theoretiker in Berlin ausgedacht haben. Frau Merkel kann da noch so sehr an die Menschlichkeit appellieren. Wenn die Kapazitäten nicht da sind, dann sind sie nicht da. Da fehlen Wohnungen, Lehrer, Kita Plätze, Polizisten, Richter, Sachbearbeiter usw. Es fehlt die Infrastruktur um einen so hohen und lang anhaltenden Zuzug zu bewältigen. Ich kann nur integrieren, wenn ich dazu auch ausreichend Möglichkeiten habe. Das ist die Realität in der Praxis.
Man kann sich ganz vieles wünschen, kann ganz viel theoretisch errechnen, man kann das sogar befehlen, wenn es sich aber nicht in die Praxis umsetzen lässt, dann geht es eben nicht. Man kann eben nicht alles erzwingen. Die Machbarkeit muss in erster Linie gegeben sein.
Zu den Guten oder zu den Schlechten gehören?
Wie definiert man heute (nach 2015) ob jemand zu den Guten zählt oder zu den Bösen? Ganz einfach man stellt die Frage, wie hältst du es mit Flüchtlingen? Antwortet er dann, ich will dass alle kommen dürfen, dann ist er eindeutig bei den Guten, egal wie fies er sich ansonsten verhält. Auch wenn er nur deshalb mag, dass viele Flüchtlinge kommen, weil man damit ein gutes Geschäft machen kann. Weil er vielleicht gerade sein ansonsten leerstehendes Hotel für 6000 Euro im Monat als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung stellt.
Wohingegen der, der sagt, ich mag nicht dass so viele Wirtschaftsmigranten zu uns kommen, sofort als schlechter Mensch gilt. Auch wenn er ansonsten noch so viele gute Taten macht. Auch wenn er ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagiert ist, auch wenn er im Krankenhausbesuchdienst mitmacht, bei alt-arm-allein oder als ehrenamtlicher Trainer, Kindern beim Fußballspielen oder Turnen zur Seite steht. Nein, der ist böse, weil er die Masseneinwanderung kritisiert. Er ist eindeutig ein Schlechtmensch.
Also die Entscheidung ob jetzt jemand gut oder schlecht ist, kann man ganz einfach daran bemessen ober er für Masseneinwanderung ist oder nicht.
Dieses, du bist böse, weil du gegen Migranten bist finde ich schrecklich. Kein Mensch ist doch nur deshalb schlecht, weil er in einer Sache nicht das Kriterium erfüllt, welches von ganz Oben ausgegeben wurde. Und kein Mensch ist nur deshalb gut, weil er sich für Migranten ausspricht. Nach dieser Definition würden ja auch die Schlepper zu den Guten zählen, denn die sind ja auch für Migranten und je mehr kommen umso besser für sie.
Stark und Schwach
Was mir auffällt ist, dass alles darauf hinausläuft, dass immer mehr das Recht des Stärkeren kommen wird. Sowohl die ganz linke Seite die auf Anarchie setzt, als auch die Liberal-Konservative Seite die auf Selbstregulierung setzt, haben eins gemeinsam, dass die Schwachen unterlegen sein werden. Aber auch der ungebremste Zuzug von Migranten, vorwiegend junge Männer, aus Ländern in dem das Recht des Stärkeren gilt, werden unsere Schwachen an den Rand drängen.
Ganz verwirrend ist ja, dass eigentlich die Linke Seite einmal dafür angetreten ist, den Schwachen eine Stimme zu geben, aber in ihrem Multikultiwahn haben die sich jetzt andere gesucht, die sie beschützen müssen. Sie stehen jetzt zu den Intoleranten, zu den Straftätern und die wirklich Schwachen, die keinerlei Lobby haben, sind jetzt sogar von der Linken Seite zum Feind erklärt worden.
Es werden längst nicht mehr die Schwachen beschützt, so wie es die Linke Seite gerne definiert. Schwach sind z.B. die Opfer von Straftaten und zwar alle, auch Deutsche. Werden die beschützt, interessiert sich da irgendjemand von der Linken Seite für diese Opfer? Nein, vor allem wenn der Täter mit Migrationshintergrund ist, wird er zum schützenswerten Opfer stilisiert. Er muss beschützt werden. Weil er haftempfindlich ist, muss ihm die Strafe erlassen werden. Abschieben kann man natürlich auch kein Täter mit Migrationshintergrund, denn in dessen Heimatland hätte er ja niemals ein so gutes Gefängnis, wie bei uns.
Das Opfer wird dagegen allein gelassen, für das interessiert sich keine Sau. Und wenn dann doch mal eine Partei Partei ergreift, dann heißt es sofort, die Tat wird populistisch ausgeschlachtet.
Anderes wäre es natürlich, wenn die Rollen vertauscht wären. Wenn ein Deutscher eine Muslimin überfallen würde, da wäre selbstverständlich der Täter nicht schützenswert, dann würde die Medien einen Hype daraus machen und es wäre auch kein Populismus wenn darüber gesprochen würde.
Manchmal denke ich die Menschen sind einfach verrückt geworden, wir werden von Verrückten regiert, denn das Establishment ist am Meisten davon betroffen. Komischer Weise sind meine unmittelbaren Mitbürger nicht von diesem Virus betroffen.