Im Forum wird gemobbt, was das Zeug hält. Leute, könnt Ihr nicht sachlich diskutieren? Warum muss man eigentlich andere Menschen beleidigen, nur weil man nicht die selbe Meinung hat? Wenn die eigenen Argumente ausgehen, dann wird das Gegenüber einfach abgewertet.
Da gibt es welche, die schauen penetrant auf die Rechtschreibung und wehe, man hat nicht korrekt geschrieben, da wird dann so richtig drüber hergezogen. Meine Frage ist aber, dürfen nur Menschen ihre Meinung schreiben, die in Rechtschreibung gut sind? Vielleicht hat ja gerade ein „wenig richtig Schreiber“ ganz gute Ideen und bereichert das Forum. Solange man versteht, was er mitteilen will, ist`s doch gut.
Viele schreiben aber auch nur mit der blöden Handytastatur, da sind Fehler vorprogrammiert. Da gibt es auch bei denen Fehler, die ansonsten wissen, wie man das richtig schreibt. Die Wörtervervollständigung trägt auch nicht immer zum fehlerfreien Schreiben bei. Ein schneller Klick und man hat ein ganz anderes Wort da stehen, welches dann überhaupt nicht mehr passt.
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Dann gibt es auch die, die sich unbedingt über einem stellen müssen. „Ich gescheit – du dumm.“ Was gerne gebraucht wird, ist, dass man andere abwertet, so nach dem Motto, du bist einfach nur „zu blöd“, ansonsten würdest du meiner Meinung sein. Warum soll ich aber blöd sein, nur weil ich eine andere Meinung vertrete? Was hat das mit meiner Intelligenz zu tun?
Wieder andere werfen ihren Mitmenschen einen "kleinen Horizont" vor, dann ist man auch nur mal "einfach gestrickt". Wobei das auch kein Verbrechen ist, wenn man einfach gestrickt ist. Es kann ja nicht nur komplizierte Menschen geben. Da gäbe es nur noch Chaos. Die Warteräume bei den Psychiatern sind jetzt schon überlaufen.
Aber am besten fand ich aber diesen Vorwurf:
In einem Facebook
-Betrag sagte einer zu mir: „Lieschen Müller erklärt mir die Welt.“
Gut, ich habe nicht studiert und dazu stehe ich auch. Ich empfinde mich deshalb auch als einfacher Mensch, als Otto Normalverbraucher oder eben auch als Lieschen Müller. Deshalb empfinde ich die Bezeichnung Lieschen Müller auch nicht als Beleidigung, obwohl sie so gedacht war.
Was mich aber daran stört ist doch eher die Frage, warum soll nicht auch Lieschen Müller ihre Meinung kundtun?
Darf man nur als Intellektueller eine Meinung haben? Ist nicht gerade das ein Problem, dass man dem normalen Bürger gar nicht mehr zuhören will? Man fragt ihn nicht nach seiner Meinung und wundert sich dann, dass er so wählt, wie er wählt.
Vielleicht wäre es ja mal gut, wenn noch viel mehr Lieschen Müllers und Otto Normalverbraucher sich trauen würden, ihre Meinung zu posten. Wie sonst kann unsere „Elite“ wissen, wie es uns geht, wie wir das sehen und was wir wollen?
Ich habe mir auf die Fahne geschrieben, ich poste meine Meinung, ob das nun gefällt oder nicht. In einer Demokratie darf ich mir das Recht darauf nehmen. Und gerade das Internet bietet mir diese Gelegenheit.
Im Internet gibt es keine Hierarchie, da kann die Hausfrau genauso posten wie der Professor. Da ist der „von und zu“ und der „auf und davon“ auch nicht besser oder höher gestellt, als der Arbeitslose.
Wem das nicht gefällt, dass sich auf einen Beitrag auch normale Menschen zu Wort melden, wer sich als zu intellektuell betrachtet, als „großkopfert“, als zu erhaben, der darf halt nicht im Internet seine Meinung verbreiten. Der sollte in einem Zirkel mit Gleichgesinnten diskutieren. Am besten gleich in einem Nobelhotel, welches sich die „Gewöhnlichen“ nicht leisten können. Dort ist er verschont, von der Stimme des Bürgers.
Vielleicht könnte man es ja aber auch als Chance auf beiden Seiten sehen. Vielleicht könnte man auch voneinander lernen. Ich habe da keine Berührungsängste.
Die Welt gehört doch nicht den Intellektuellen, den Eliten, den Politikern, allein, nein, sie gehört auch den einfachen Leuten. Und die haben manchmal auch andere Meinungen. Vielleicht auch mal gute Ideen. Hört doch einfach mal zu.
Vielleicht weiß ja auch ein Lieschen Müller mehr vom realen Leben als sich so ein Professor, Doktor, Wissenschaftler, Politiker, Schriftsteller, Medienmogul oder Hochwohlgeborener je vorstellen kann.
Wir brauchen uns doch auch gegenseitig. Wir ergänzen uns. Die Eliten können nicht ohne uns Arbeiter leben. Und wir können nicht ohne die Führungsqualitäten der Eliten auskommen. Jeder ist wichtig.
Gott sei Dank gibt es auch viele, die das genauso sehen.
Und die, die ihre „Über-Bildung“ ihre „Überlegenheit“ unbedingt raushängen müssen, die werden es wohl nötig haben. ;)
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***Nachtrag: 07.04.2016***
Leider wurde die Kommentarfunktion von fisch+fleisch zeitweise gesperrt, weil sich einige hier aufführen als müssten sie beweisen, dass das was ich hier geschrieben habe genau so in den Foren stattfindet.
Leute denkt doch einmal darüber nach: Wir regen uns auf, dass überall auf der Welt Krieg herrscht, dass Menschen sich gegenseitig zerfleischen. Und? Was machen wir? Wir zerfleischen uns in Foren. Das ist natürlich nicht so schlimm, wie im Krieg.
Aber es ein untrügliches Zeichen, dass der Mensch noch sehr viel lernen muss um wirklich friedlich zu werden. Und nicht nur die, die noch nicht so „zivilisiert“ sind wie wir. Auch wir „zivilisierte“ Menschen haben, wie man es hier schön sieht, einen Nachholbedarf.