Eine urbane Elite sieht sich als die Guten, die immer alles richtig machen, und sich deshalb berufen fühlen, den anderen die Welt zu erklären, so wie diese Welt in ihren Augen auszusehen hat. Da ist nichts, aber rein gar nichts mehr mit Toleranz. Sie haben den Stein der Weisen gefunden und nur ihre Welt ist die richtige und diese Sicht muss durchgesetzt werden, notfalls mit Verboten, und mit Ausgrenzung derer, die da nicht mitmachen möchten. Sie fühlen sich moralisch gut, weil SIE und nur SIE das Richtige machen. Während natürlich alle anderen dann zwangsläufig Unrecht haben und somit grundsätzlich falsch liegen müssen. Die Bewegung nennt man Wokeness. Wer dazu gehört fühlt sich den anderen überlegen und setzt damit einen Zwang in Gang, in dem sich jeder, der was auf sich hält, oder der in der Öffentlichkeit steht, auch unterwerfen muss.
Die Themen, in denen eben nur diese Wokeisten einfach alles Richtig machen sind vielfältig. Das geht über das Gendern, Politische Korrektheit, LBGT, BLM, sonstiger Minderheitenschutz über den Klimaschutz bis jetzt auch noch zur Corona-Pandemie. Und sie haben willfährige Helfer. Denn die Medien machen da gerne mit. Aber auch die Politiker sehen sich gezwungen da mit zu machen, wenn sie nicht ganz unten durch sein wollen. Und das wollen sie nicht, denn auch die urbanen Wokeisten sind ja Wähler.
Wahrscheinlich denken die Politiker, es ist wichtiger die urbanen Wokeisten von sich zu überzeugen. Das sind ja meist anspruchsvolle, elitäre, junge, und laute Wechselwähler. Die Anderen dagegen sind meist die Alten, auf die man schon allein deshalb keine Rücksicht nehmen muss, da sie erstens nicht mehr so lange wählen können, und außerdem wählen die ohnehin immer die, die sie schon immer gewählt haben, es sind eben treue Wähler. Also muss man sich um die nicht kümmern.
So bildet sich eine woke Gesellschaft, die über alles bestimmen will und mittlerweile auch darf. Der Wokeismus greift um sich wie eine Krake.
Dass es in den großen Städten diesen Wokeismus schon lange gibt ist bekannt. Aber er ist jetzt auch in der Provinz angekommen. Letztens war ich in einem Büro, da hingen 2 Listen am schwarzen Brett, mit all den Namen des Büropersonals, schön getrennt in Geimpft und Nichtgeimpft. Und das ist noch nicht alles, in dem Büro mobben jetzt die Geimpften die Ungeimpften. Die, die die Ungeimpften mobben sehen sich auch noch im Recht. Mit mobben gehört man heute schon zur guten Gesellschaft.
Eigentlich schon sehr seltsam. Die Geimpften drangsalieren die Ungeimpften. Aber warum denn? Die Geimpften brauchen doch keine Angst vor den Ungeimpften zu haben. Es müsste doch eher andersherum sein, dass die Ungeimpften nichts mit den Geimpften zu tun haben möchten, weil sie Angst vor einer Ansteckung haben. Aber so ist das schon etwas seltsam. Und seltsam finde ich dass die Geimpften so keinerlei Toleranz gegenüber andersdenkenden Menschen haben.
Hier geht es nicht nur ums Impfen, vielmehr geht es auch darum, dass sich gefälligst alle dem Gleichen unterordnen müssen. Wir sollen alle die gleiche Meinung haben, die gleichen Idealen. Deshalb sollen auch alle geimpft werden. Davon darf sich eben niemand ausnehmen dürfen. Diskutieren bringt da auch nichts, denn die Woken sind nicht mehr zugänglich, sie haben das gute Gefühl, dass sie alles richtig machen. Sie haben die MORAL für sich allein gepachtet.
Unterstützung finden sie auch überall her. Da ja in den Medien geradezu dazu aufgerufen wird, dass man Druck machen soll. Gerade gehört, dass man keinen Impfzwang einführen will, weil das rechtliche nicht ginge, aber man jetzt aufs Volk setzt, dass das den Druck auf die Impfgegner erhöht. Das ist sicherlich sehr gut für ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft, wenn man den Hass auf Leute schürt, die nicht alles mitmachen wollen.
Ich kenne auch noch eine Zeit, da gab es auch diesen Massenzwang, der wurde damals von der Kirche ausgeübt. Jeder der nicht so leben wollte wie es die Kirche vorschrieb, war außen vor. Obwohl man heute weiß, dass die Kirche gerade auch in dieser Zeit viel Dreck am Stecken hatte und sich selbst nicht an die Vorgaben hielt, die sie von ihren Schäflein erwartete.
Ein Grund, warum ich schon seit 50 Jahren keiner Religionsgemeinschaft mehr angehöre. Ich bin einfach zu selbst denkend, ich Hinterfrage alles. Einfach so glauben, weil es jemand sagt, oder weil das jemand so aufgeschrieben hat, das ist nichts für mich.
Komisch ist auch, dass die Grünen, in den Anfängen ihre Geschichte genau so dachten wie ich. Toleranz war auch mal deren Motto. Jeder sollte so leben wie er es mag. Frei und Ungezwungen. Ich hatte mit denen viel Gemeinsames und heute, habe ich ganz wenig Gemeinsames. Und das liegt nicht daran, dass ich mich so sehr verändert habe. Die Grünen, aber auch die SPD haben diesen woken Weg eingeschlagen, den ich nicht folgen kann und nicht folgen will. Die SPD ist ja mittlerweile so überheblich, dass die sogar nicht mehr von Menschen, die nicht woke genug sind, gewählt werden möchten, egal auch wenn sie unter 10% fallen. ;)
Und noch etwas seltsames läuft mir immer wieder über den Weg. Hier bei uns haben die Woken ganz viel Verständnis für jeden Kriminellen, auch für Mörder, dem muss man alle Türen offen halten, der muss resozialisiert werden, dem darf kein Ungemacht widerfahren. Aber andersdenkende Menschen, die darf man auf alle Zeit verteufeln. Das heißt also, selbst ein Mörder hat in Deutschland mittlerweile mehr Ansehen als ein völlig unbescholtener Andersdenkender.
Obwohl ja ein Verbrecher gegen den Gemeinschaftssinn verstößt. Denn ein Verbrecher ist ja auch nicht mit der Gesellschaft solidarisch. Er verhält sich anderes als es die Guten möchten. Er ist meist auch nicht woke. Aber dennoch scheinen alle Straftaten nicht so schlimm zu sein, wie das Andersdenken. Somit wird Selbst- und Andersdenken zur schlimmsten Tat, die wir Menschen kennen, die die höchste Strafe verdient, den Ausschluss aus der gesamten Gesellschaft.
Mensch hab ich ein Glück, dass ich nicht zu den Guten gehöre, und das obwohl auch ich Geimpft bin. Denn mir würde es sehr schwer fallen meine Mitmenschen auszuschließen, wenn sie nicht genau das selbe möchten wie ich. Toleranz ist mir immer schon sehr wichtig. Auch gegenüber Menschen die völlig anders ticken. Und die Moral sollte jeder zu erst einmal bei sich selbst suchen und von sich selbst abverlangen. Von sich selbst kann man auch viel mehr abverlangen als von den Andern. Man hat das ja selbst in der Hand. Und vorleben ist immer noch das A und O in einer Gesellschaft.
Also ihr Woken lebt es vor, was euch am Herzen liegt, fühlt euch gut dabei, aber habt Verständnis, dass eben nicht alle so ticken wie ihr. Leben und Leben lassen. Und mit Druck, erzeugt man nicht lauter guten Menschen, man bekommt dann auch viele Menschen die „Kreide gefressen haben", die sich eben nur so geben, wie es gewünscht ist. Der Mensch kann sich auch ganz gut verstellen. Sind einem so Menschen lieber? Mir nicht! Ich will Menschen die sich so geben wie sie sind. Die so sagen, wie sie es meinen. Die ihr Herz auf der Zunge tragen. Ehrliche Menschen halt.