Haben wir schon mal daran gedacht, dass unser Wirtschaftssystem an allem Elend der Welt schuld ist? Unser Wirtschaftssystem funktioniert nur mit Wachstum. Aber wohin wollen wir wachsen? Alles was wächst ist irgendwann ausgewachsen. Vielleicht ist das auch mit unserem Wirtschaftssystem so. Stehen wir jetzt am Ende?
Warum ist Wachstum so schlecht? Wachstum erfordert Ressourcen, die wir uns auch notfalls mit Krieg sichern. Wachstum braucht Platz, den wir der Natur rigoros abtrotzen. Für Wachstum gehen wir über Leichen. Alles wird dem Wachstum untergeordnet. Wenn jemand aufbegehrt, dann heißt es gleich „Arbeitsplätze in Gefahr“ schon ist alles gerechtfertigt.
Das ewige Wachstum zwingt uns auch zu „unmenschlichen“ Arbeitsbedingungen. Da werden Arbeitsplätze verdichtet, dass die Firma weiter wachsen kann. Da werden die Löhne gedrückt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Menschen werden immer mehr zu Arbeitssklaven. Und wenn dann das ausgeschöpft ist, dann wird halt die Produktion ins Ausland verlegt um dort die Menschen auszubeuten für´n Appel und ne Ei.
Mittlerweile wollen und können wir uns auch selbst nicht mehr leisten. Für Menschen im Niedriglohnsektor ist es nicht so einfach, einen deutschen Handwerker zu bezahlen. Aber selbst die „Reichen“ wollen auch nicht den Lohn des deutschen Handwerkers bezahlen. So wird nach der Alternative gesucht, ein ausländischer Handwerker soll`s richten oder noch besser ein Schwarzarbeiter.
Wir haben ja gelernt, dass „Geiz geil ist“. Das man immer feilschen muss. Das man immer da kauft, wo es am billigsten ist. Prima! Jetzt haben wir Bauern, die können von dem Milchpreis, den sie bekommen, nicht mehr ihre Kühe halten, geschweige denn davon leben. Prima, jetzt haben wir T-Shirts, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Bangladesch hergestellt werden, aber sie sind wenigstens schön billig und man kann sich 100 Stück im Jahr kaufen, ohne das man arm wird. Geil. Schuhe aus China, für jede Gelegenheit ein paar neue, kostet ja fast nichts. Was man nicht mehr braucht , das wirft man halt weg. Wegwerfgesellschaft. Das man damit die Erde zumüllt, was soll´s, nicht wichtig. Hauptsache der Konsumrausch geht weiter und das Wachstum sichert unsere Arbeitsplätze.
Die Globalisierung dachte ich immer, wäre etwas „gutes“. Wenn ich es mir aber jetzt genauer betrachte, ist es doch nicht so gut. Denn es bevorzugt einige wenige und bringt viel Leid in die übrige Welt. Vor allem die , die schon reich sind, werden immer reicher und die die arm sind, werden immer ärmer.
Dem Wachstum opfern wir auch unser Mittelstand. Früher hatten wir noch einen Mittelstand, Menschen die durch Arbeit zu etwas gekommen sind. Das funktioniert aber in unserer heutigen Welt nicht mehr. Durch Arbeit wird heute keiner mehr reich. Das geht mittlerweile nur noch durchs zocken (mit sparen geht es ja auch nicht mehr) , durch kriminelle Machenschaften oder man wird schon reich geboren.
Die Verlierer der Globalisierung sind aber nicht nur die Menschen im Inland. Nein, die größten Verlierer sind die Menschen außerhalb des westlichen Wirtschaftssystem. Sie werden ausgebeutet, ihre Rohstoffe werden gestohlen, Kriege werden gefördert. Je mehr Kriege, desto mehr Wachstum bei uns durch die Waffenlieferungen.
Sie bekommen aber auch unseren Abfall, zum Entsorgen oder auch zum Essen. Wie edel wir doch sind. Wir liefern ihnen z.B. Hühnchenteile, die wir nicht wollen, weil wir ja nur die Hühnerbrust essen. Deswegen geht dort z.B. das Geschäft eines kleinen Hühnerzüchters kaputt, weil auch diese Menschen, lieber den billige Hühnerabfall kaufen und nicht das teuer Hühnerfleisch des Züchters. Die Lebensperspektiven der Menschen gehen meistens erst dann kaputt, wenn der Westen sich einmischt.
Aber, diese armen Menschen jetzt alle zu uns zu holen um ihnen besser Bedingungen zu geben, würde im Endeffekt ein noch größeres Übel auslösen. Mehr Menschen, denen es gut geht, die konsumieren können, die sich Auto und Reisen leisten können, vergrößert das Elend, derer die nicht zu uns kommen können.
Es wird auch niemals möglich sein, dass alle 8 Milliarden Menschen auf Erden ein wohlhabendes Leben führen können, dass alle 8 Milliarden Menschen auf Erden sich ein Auto leisten können, dass alle 8 Milliarden Menschen auf Erden in Urlaub fliegen können.
Vielleicht bringen wir es mit einer gemeinsamen Anstrengung gerade noch fertig, dass alle 8 Milliarden Menschen auf Erden genug zu Essen haben. Aber alles andere wäre eine Umweltkatastrophe. Wie viele Flugbewegungen wären z.B. nötig, wenn jeder Erdenbürger nur einmal im Jahr fliegen dürfte? Da wäre der Luftraum sehr voll und unseren westlichen Menschen würden eine Flugbewegung im Jahr nicht reichen.
Was wäre also zu tun?
Erstens, das Wachstum abschaffen. In allem. Auch bei der Geburtenrate. Die Erde wird nicht viel mehr Menschen verkraften. Ansonsten gibt es nur noch mehr Elend und mehr Kriege. Enge macht Aggressionen. Es wird Verteilungskämpfe um die weniger werdenden Ressourcen geben. Man denke nur an ganz einfache Ressourcen, wie das Trinkwasser. Eigentlich müssten wir wieder schrumpfen, so dass alle ein einiger Massen annehmbares Leben führen könnten.
Zweitens, wir müssen unbedingt von dem „Konsumrausch“ weg. Wenn wir etwas konsumieren, dann müsste wir auch auf den ökologischen Fingerabdruck Wert legen. Nicht die Frage, wo bekomme ich das billiger, sondern was tut das mit der Umwelt, wenn ich das jetzt kaufe, wäre eigentlich die richtige Frage.
Drittens, wir müssen den Preis für die Ware und der Preis für die Arbeit neu überdenken. Wie kann es sein, dass es „ Luxus“ Wasser gibt, wo der Liter viel mehr kostet als ein Liter Milch? Menschen sind schon bereit für manche Dinge viel Geld hinzulegen, aber bei anderen Dingen sind sie geizig.
Gerade aber alles, was mit Tieren zu tun hat, kann man nicht einfach der Marktwirtschaft überlassen. Da müsste sich der Preis immer nur danach richten, wieviel Geld der Bauer in die Tiere investieren muss um ihnen ein tiergerechtes Leben zu ermöglichen. Das müssten wir dann auch bereit sein zu zahlen. Es kann nicht sein, dass Tiere in Massenhaltung leben müssen, nur weil sich eine kleinerer Haltung nicht mehr lohnt.
Viertens die Globalisierung muss aufhören. Das einige Wenige auf Kosten der großen Masse leben ist nicht schön. Die Erde gehört doch nicht nur der westlichen Welt, sie gehört allen Menschen. Sogar, denen, die noch nicht einmal geboren sind. Wir haben die Welt doch nur geliehen und müssen sie nach unserem Tod weitergeben. Was aber werden wir übergeben? Wir verschwenden die ganzen Rohstoffe und müllen die Erde zu.
Fazit: Nicht noch mehr Menschen den Wohlstand ermöglichen ist der richtige Weg, sondern unseren Wohlstand überdenken und der Umwelt anpassen.