Im Moment sieht es ja so aus, als wenn die Welt endlich den Klimaschutz ernst nehmen würde. Wird ja auch Zeit, könnte man sagen. Wir haben viel zu lange gewartet, obwohl viele Dinge auch schon früher absehbar waren. Einfach aussitzen ist nicht mehr. Jetzt scheint die Zeit des „Kopf in den Sand und dann gibt es das Problem nicht mehr“ vorbei. Die Schüler haben uns dazu aufgefordert endlich über dieses Thema nachzudenken. Und das ist auch gut so. Aber ob wir jetzt in einen blinden Aktivismus verfallen sollten, ist die Frage?

Die Klimaaktivisten wünschen sich sofortiges Handeln. Das heißt auch für sie ein sofortiges Abschaltung aller Kohlekraftwerke. Aber sie wollen natürlich auch keinen Atomstrom, kein Frackinggas von Amerika und natürlich auch auch nicht so viel Gas aus Russland, wegen der Abhängigkeit, die man dann hätte. Natürlich wollen sie aber Strom aus der Steckdose. Und sie würden sich bestimmt auch sehr aufregen, wenn der nicht ständig verfügbar wäre. Wenn man eben nur zu bestimmten Stunden Strom hätte und zu bestimmten Zeiten eben kein Strom zur Verfügung stände. Das wäre eine Welt, wie sie die jungen Leute so nicht kennen und ich denke auch nicht möchten.

Aber wie soll dann der Strom produziert werden?

Umweltverträglich selbstverständlich! Da sind dann die Erneuerbaren im Gespräch. Aber leider sind die noch nicht ausreichend vorhanden um das gesamte Land inklusive der Industrie mit Strom zu beliefern. Außerdem stoßen die in der Bevölkerung auch auf Widerstand. Und sie können (noch) nicht rund um die Uhr Tagaus Tagein konstant Strom liefern.

Windkraft macht guten sauberen Strom, aber nur, wenn Wind weht und wenn die Bevölkerung mit dem Bau der Windräder einverstanden Ist. Es gibt aber viele Windkraftgegner, die gegen jede neue Windkraftanlage Sturm laufen. Die, die in der Nachbarschaft solcher Anlagen wohnen müssen, die, die Angst um die Vögel haben und die, die keine Verspargelung der Landschaft sehen wollen.

Offshore-Windparks auf dem Meer müsste man dann bauen, da wohnt keiner nebenan und fühlt sich gestört. Aber da kommen dann die Tierschützer die dieses Brummen der Windräder unter Wasser als Gefahr für die Tiere im Wasser sehen. Außerdem braucht man auf dem Meer und an der Küste ja niemals soviel Strom, wie die Dinger herstellen.

Also müssen Leitungen her, die den auf dem Wasser produzierten Strom ins Land bringen, bestenfalls sogar bis an das südliche Ende der Republik. Was aber geschieht jetzt hier? Richtig! Da gibt es viele Gegner, die einen wollen keine Überlandleitungen, also verlegen sie die Leitungen in der Erde, was wiederum die Leute auf den Plan bringt, die befürchten, das da die Erde und das was drauf wächst verstrahlt wird.

Dezentrale Energiequellen wären dann wohl das Beste. Sonnenkollektoren dort wo man den Strom braucht. Auf allen der Sonne zugewandten Dächern könnten Kollektoren angebracht werden. Es gab auch mal den Trend dahin. Aber was kam dann, es wurde der Abnehmer Preis gekürzt, und gekürzt, und gekürzt, bis es sich für die einfachen Hausbesitzer nicht mehr lohnte, sich Kollektoren aufs Dach montieren zu lassen. Heute lohnt sich das nur noch für Firmen. Der einfache Mensch kann da nicht mehr seinen Beitrag dazu leisten.

Aber auch die ganze Sonnen- und Windkraftenergie kann nicht als einzige Energiequelle unseren Laden am Laufen halten. Es gibt halt Tage, wo keine Sonne scheint und auch kein Wind weht. Und was dann? Wir brauchen also Stromspeicher und eine verlässliche Grundlast.

Diese Grundlast könnte Biogas zu Grunde liegen. Aber ist Biogas auch wirklich umweltverträglich? Wenn es nur aus Abfall gewonnen würde ja, aber was tun wir, wir nehmen Felder und bauen im großen Stil Pflanzen an um Bio-Gas herzustellen. Die Felder fehlen erstens bei der Nahrungsherstellung, zweites sind das meist Monokulturen, also endlose Felder mit der gleiche Frucht. Das wiederum ist für unsere Tierwelt schädlich.

Also doch Gas, wenn das nur mit der Abhängigkeit mit Russland nicht wäre?

Oder doch Frackinggas aus der USA?

Oder aber noch eine Zeit lang die Kohle?

Oder beziehen wir den Strom aus Frankreichs Atommeilern?

Oder aus Polens Kohlekraftwerke?

Vielleicht erfinden wir ja in der Zukunft noch etwas ganz neues, etwas, was uns den Wunschtraum wahr machen könnte, einfach nur Strom aus der Steckdose ohne all die störende Stromerzeugung.

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