Gerade heute einen Beitrag dazu gelesen, über eine Studie der Cosmo-Studienreihe, darin ging es u.a. warum sich manche Menschen nicht impfen lassen. Und dafür gibt es eben ganz unterschiedliche Gründe.
Um wieviele Menschen handelt es sich da eigentlich, die noch nicht geimpft sind?
Am 15.09.2021 haben laut RKI: 66,7 pro 100 Einwohner in Deutschland zumindest die erste Spritze erhalten.
Also reden wir über 33,3% der Einwohner Deutschlands, die sich bis jetzt noch nicht impfen ließen. Darunter sind aber auch Kinder, für die noch gar keine Möglichkeit der Impfung besteht und andere Personen, für die eine Impfung nicht nicht in Frage kommt. Nicht jeder dritte zählt demnach dann als Impfunwilliger.
Nach einer jüngsten Erhebung (Befragung von Ende Juli bis Anfang September) zeigt die Studie, unter den Ungeimpften lehnt über die Hälfte die Impfung ab. 20% der Ungeimpften sind impfbereit, 24% sind unsicher und zögerlich. In den jüngeren Altersgruppen unter 60 Jahren sind noch impfbereite Personen zu finden.
Warum lassen sich Leute nicht impfen?
Selbstverständlich gibt es die, die sich aus welchen Gründen auch immer, dafür entschieden haben sich nicht impfen zu lassen. Aber dazu gibt es auch ganz viele unterschiedliche Gründe.
18% der befragten Ungeimpften sehen das Nichtimpfen als Möglichkeit ihre Unzufriedenheit mit der Regierung auszudrücken.
Mehr als die Hälfte der 1353 befragten Ungeimpften dieser Studie, die die Impfung kategorisch ablehnen, sind auch schwer dazu zu bewegen sich impfen zu lassen. Viele derer haben Sicherheitsbedenken. Nennen Gründe einer nicht ausreichend Forschungslage, eine zu schnelle Zulassung, mögliche noch nicht erkennbare Spätfolgen, Angst vor Nebenwirkungen.
Es gibt aber auch viele Impfverweigerer, die die Immunisierung für unnötig halten, weil sie in dem Virus (für sich) keine Bedrohung sehen. Darunter sind auch viele, die sich darauf verlassen, dass sich genügend anderen sich impfen lassen.
Die Cosmo-Erhebung zeigt aber auch, dass immerhin jeder 5. eigentlich impfbereit wäre, aber die Alltagshürden für ihn zu hoch sind. Da müsste man dann das Impfen vereinfachen, indem man sie dort anbietet, wo diese Leute sich aufhalten.
Die unsicheren Zögerer, immerhin knapp ein viertel der befragten Ungeimpften, hat Sicherheitsbedenken, verlässt sich aber auch vor allem darauf, dass die anderen sich impfen lassen. Um diese Zögerern umzustimmen bedarf es eben viel Aufklärungsarbeit.
Zu dieser Gruppe gehören neben den Ostdeutschen auch, viele Menschen mit Kindern, Menschen die niemanden kennen der Covid19 hatte, viele weniger Gebildete und Menschen mit Migrationshintergrund. Eine weitere wichtige Zielgruppe sind junge Frauen die sich Gedanken um ihre Fruchtbarkeit machen.
Es ist also eine reine Unterstellung das alle Impfgegner rechtsradikal wären
Den Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, einfach nur Rechtsradikalität, so wie das aus der Link-Linken-Ecke kommt, zu unterstellen ist also eine rein populistische Aussage. Und das obwohl sie eigentlich gegen Populismus sind, bedienen sie sich immer wieder rein populistischer Aussagen. Aber es ist auch selbstverständlich, dass bei den Links-Linken alles was nicht Links-Link ist halt auch gleich Rechtsradikal ist.
Gerade aus diese Link-Linken Ecke kommt doch immer wieder, dass man unterscheiden und differenziert betrachten muss. Man sollte nie alle über einen Kamm scheren. Warum machen die das dann selbst? Und wie bewertet man dann die vielen Migranten, die sich nicht impfen lassen? Sind die dann etwa auch rechtsradikal?
Ich selbst kenne persönlich sowohl viele, die sich impfen ließen als auch einige, die das nicht möchten. Und bei allen gibt es völlig unterschiedliche Motive warum oder warum nicht.
Eine Frau, 60+ esoterisch veranlagt, gehört zu den Querdenkern und liebäugelt auch mit den Reichsbürgern. Sie war schon immer ein wenig „verrückt“ und anders als alle anderen.
Eine Frau, 60+ das krasse Gegenteil zu der vorher genannten, sie gehört zu den Gutmenschen, setzt sich für Migranten ein, sie will sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen. Hofft also dass sich genügend andere impfen lassen.
Eine Frau, 70+ gehört zu den „Pfingstlern“ lehnt das wegen ihrer Religion ab.
Eine Frau, 80+ gehört zu denen, die das Virus nicht als eine Bedrohung ihrer Gesundheit ansehen und will auch wissentlich die Gefahr eingehen, sollten sie Unrecht behalten. Sie sagt, sie ist schon alt und wenn sie an dem Virus sterben wird, dann ist das für sie auch gut. In ihrem Alter kann sie auch jeden Tag an einem Herzinfakt sterben.
Eine Frau 60+ aus Ostdeutschland, steht alles was auch nur den Anschein wie eine Zwangsherrschaft aussieht, sehr skeptisch gegenüber. Verständlich, wenn man bedenkt, dass diese Menschen noch bis vor 30 Jahren in einer Diktatur unter Zwangsherrschaft leben mussten.
Eine jüngere Frau 40+ aus Ostdeutschland sieht das ebenso und reagiert auch sehr vehement auf alle Bevormundung seitens der Regierung.
Aber auch die, die sich impfen ließen, haben ja auch ganz unterschiedliche Motive das zu tun.
Die meisten 60+, die ich kenne, haben Angst zu erkranken und wollen sich mit der Impfung selbst schützen.
Bei den jüngeren unter 60 jährigen, kommen dann viele verschieden Motive zum Zug.
Ich kenne da Leute, die möchten einfach keine Scherereien auf der Arbeit,
oder möchten einfach keinen Test fürs Lokal machen müssen,
auch um in Urlaub zu fahren haben sich viele impfen lassen.
Es gibt auch die, die das einfach nur machen um so zu sein wie die anderen.
Manche möchten auch einfach nur, dass durch die Impfung Corona verschwindet und dann ihr früheres Leben zurückkommt.
Aber es gibt auch unter 60jährige, die sich jetzt impfen ließen, weil sie in ihrem Bekannten/Verwandtenkreis Leute kennen, denen es ganz dreckig mit einer Corona-Erkrankung erging.
Und es gibt die ganz besonderen Angsthasen, die panisch auf Corona reagieren. Die denken, dass jeder Ungeimpfte an Covid19 stirbt oder zumindest Long-Covid bekommt. Deshalb lassen die alles impfen was in der Familie so geht und warten schon sehnsüchtig darauf, bis es auch endlich eine Impfung für die 6 bis 12 jährigen, (die ist schon in den Startlöchern) und dann selbstverständlich auch für die unter 6jährige gibt.
Das sind alles Menschen die ich persönlich kenne und ihre Motive. Was noch fehlt, es soll auch Menschen geben, die sich altruistisch für andere impfen lassen. Solche habe ich nicht kennengelernt.
Was wir aber auf jeden Fall nicht zulassen sollten, dass uns diese Frage auf Dauer entzweit. Das wir eine Zweiklassen Gesellschaft bekommen. Menschen die sich impfen lassen sind nicht besser als die, die sich nicht impfen lassen und umgekehrt.
Es sollte also auf keinen Fall wertvollen und wertlosen Menschen in Deutschland geben.
Quellen: Die Rheinpfalz und die Cosmo-Studie https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/web/summary/48-51/
Alexandra_Koch/pixabay https://pixabay.com/de/illustrations/welt-impfung-corona-pandemie-5352923/