Als völlig „normaler“ Mensch versteht man heute gar nicht mehr was da abgeht. Man sieht und hört zwar, dass da irgend etwas völlig aus dem Ruder läuft, aber warum? Das ist für mich und auch viele andere bis heute noch weitgehend ein Rätsel. Das kam also für so Otto-Normalbürger, wie mich, völlig überraschend. Bis vor 2015 eine völlig normale Welt – ab 2015 eine auf den Kopf gestellte Welt. Alles was jetzt nach 2015 passiert, hat es so bis dato nicht gegeben. Auf einmal gehen (werden gegangen) altgediente Politiker, weil sie mit dem was da heute abgeht nicht mehr klar kommen. Das sind Politiker die offen sagen, da will und kann ich nicht mehr mitmachen. Alle andere passen sich anscheinend an, an diese Welt, der politischen Korrektheit.
Eine Welt in der Wörter plötzlich als Waffen gewertet werden. In der nichts anderes als die politische Korrektheit gelten darf. Und wer sich nicht daran hält ist dann auf einmal außen vor. Das ist wie eine Absprache einiger (die in den richtigen Positionen sitzen) dass man jetzt alle die nicht der gleichen Meinung sind, vom politischen, medialen und sogar wirtschaftlichen Leben ausschließt. Es wird ja sogar offen dazu aufgerufen diese Leute, die es sich (in einer Demokratie) wagen eine andere Meinung zu haben, zu ächten.
Politische Korrektheit über alles, was sagt das über uns aus?
„Wir machen jetzt alles völlig korrekt“ schließt ja auch mit ein, wir sind die Bessermenschen, weil wir korrekter (unfehlbarer) als alle anderen sind. Sie erheben sich also über andere, und merken das ja noch nicht einmal, weil sie sich ja auf der „guten“ Seite wägen. Aber ist nicht jeglicher Fanatismus schlecht? Also auch der Wahn Deutschland zu einem Land von lauter völlig politisch korrekt denkenden Menschen zu machen?
Übrigens die ganze Welt lacht über Deutschland. Auch die verstehen nicht, was da gerade abgeht. Wo doch Deutschland als ein Land gesehen wird, in dem es Minderheiten so gut geht, wie sonst nirgends auf der Welt. Und gerade da soll jetzt noch mehr verändert werden?
Diese politische Korrektheit wollen sie jetzt mit Zwang und auch gegen den Willen der Mehrheit. So nach dem Motto, sie sind die Guten und die dürfen das. Richtig demokratisch ist das aber nicht. Kann man also in Deutschland auch zu den Guten gehören, obwohl man sich gegen die demokratischen Regeln stemmt? In einer Demokratie muss man immer Mehrheiten finden um etwas durchzusetzen. Das wird aber heute einfach umgangen, in dem man politisch Andersdenkende einen Maulkorb verpasst, sie ausgrenzt, sie diffamiert. Man behauptet einfach diese Andersdenkenden wollen die Demokratie zerstören. Und schon hat man genug Rechtfertigung gegen die Andersdenkenden vorzugehen.
Aber, ist nicht schon das Ausgrenzen von allen politisch „unkorrekten“ Personen ein Affront gegen die Demokratie? Dass man Menschen, die eine andere Meinung, wie die offiziell gewünschte haben, nicht teilhaben lassen will, hat mit Demokratie nichts am Hut. Eine Demokratie muss auch die andere Meinung aushalten. Sie muss sie sogar schützen. Kann es also richtig sein,dass man in einem Rechtsstaat, einer Demokratie, Menschen mit Zwang zu anderen Menschen formen will? Eigentlich geht so eine Vorgehensweisen eher mit totalitären Staaten konform.
Wer verhält sich also jetzt Demokratiefeindlich? Die, die eine andere Meinung haben, oder die, die eine andere Meinung nicht zulassen wollen?
Es wird mit aller Macht versucht, dieses was sich ein paar wenige vorgenommen haben, auch durchzuführen und zwar sofort. Dazu haben die die Medien gekapert, auch die öffentlich Rechtlichen, die jedermann/frau mit Zwangsgebühren bezahlen müssen. Da schrecken auch einige noch nicht einmal davor zurück, zu verlangen, dass man „Säuberungsaktionen“ durchführen soll. Bei der Polizei oder dem Heer muss jetzt jeglicher irgendwie konservativ oder rechts denkende Mensch aufgespürt und entlassen werden. Da geht es mittlerweile jedem an den Kragen, der auch nur einen Like bei einem "Rechtsradikalen" setzt.
Es wird also vorgeschrieben, wessen Aussagen man zustimmen darf und wessen man nicht zustimmen darf. Um den Inhalt geht es da nicht. Auch völlig harmlosen Aussagen darf man nicht zustimmen, wenn die von Personen gemacht werden, die eine andere politische Ansicht vertreten. Genau so wie es mittlerweile auch vorgeschrieben wird, bei welcher Demonstration man mitlaufen darf und bei welcher nicht. Auch da geht es nicht um den Inhalt der Demonstration sondern darum, wer da mitläuft.
Früher gab es da mal ein Lied: "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" Damals wurde das Lied geschrieben, weil man es als ungeheuerlich angesehen hat, dass man Menschen aussondert. Heute ist es für die selben Leute völlig normal, dass man Leute aussortiert und sie verlangen, dass man diese Menschen meiden muss.
Normalerweise brüsten wir uns damit, dass ALLE Menschen gleich behandelt werden sollen, dass Diskriminierung gegenüber anderen Menschen verächtlich ist, und dass ALLE geschützt werden müssen. Das gilt aber heute nicht mehr für Menschen die eine andere Meinung haben. Die werden aus Ämtern gedrängt. Die werden „beobachtet“. Die werden als Staatsfeinde gesehen. Bis jetzt dachte ich immer Meinungsfreiheit umfasst ALLE Meinungen, auch die Meinung, die sich gegen die Staatsmeinung wendet? Wenn also nur noch die Staatsmeinung gelten darf und von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, warum regen wir uns dann über solche Staaten auf, in denen die Staatsmeinung als alleinige Meinung gelten darf?
Selbstverständlich will ich auch keine Rechtsradikalen in den Reihen der Polizei oder Bundeswehr. Aber darum geht es doch schon lange nicht mehr. Es geht darum, dass sich einige zusammengeschlossen haben und eine Meinung links der Mitte, als die alleinige Meinung gelten lassen. Es geht darum das heute schon alles als verächtlich gilt, was rechts von den Links-Grünen ist. Jeder, der eine etwas andere Meinung als die Links-Grünen hat ist heute schon rechtsradikal. Jeder der sich heute „besorgt“ über die Migrationspolitik äußert ist schon rechtsradikal. Jeder der konservativ ist, gilt schon als Rechtsradikal.
Wir sind aber auch ein Land geworden, in dem jetzt die Überempfindlichen das Sagen haben. Ein Land derer, die keine Diskussionen mehr wollen, die kompromisslos sind. Da haben sich einige Einzug in Positionen verschafft, in denen sie eben was zu vermelden haben, und diktieren jetzt die Meldungen. Unten an der breiten Basis schütteln die Leute nur noch die Köpfe und wissen nicht mehr, was das soll. Die Minderheiten wollen die Mehrheit verändern.
Mittlerweile werden jegliche Befindlichkeitsstörungen einiger weniger als Anlass genommen, anderen Menschen zu gängeln. Man darf nicht mehr bestimmte Wörter sagen, die bis dato normaler Wortschatz waren. Es werden Bücher geschwärzt, weil da Wörter stehen, an denen vielleicht jemanden Anstoß nehmen könnte. Man benennt Straßen; Plätze und Gebäude um, weil sich daran jemand stören könnte. Man entfernt Statuen, die jemanden stören könnte. Man darf sich nicht mehr verkleiden, weil das jemand stören könnte.
Und das Ganze läuft heute nicht mehr als langsamer Prozess ab, so wie es schon immer war, dass bestimmte Wörter mit der Zeit von allein verschwinden, oder man bestimmte Dinge nicht mehr tut. Wir leben und reden ja auch nicht mehr wie im 19ten Jahrhundert, oder Anfang 20te Jahrhundert. Es ist ja nicht DASS man was verändern will schlecht, sondern dass man das jetzt gegen die Mehrheit und vor allem SOFORT verändern will, als gäbe es auf Erden keine größeren Probleme.
Veränderungen sind lange Prozesse, man muss da vorsichtig mit umgehen und in einer Demokratie auch „die Mehrheit“ mitnehmen. Man muss die Leute überzeugen, dass sie umdenken sollen und nicht überrumpeln. Wer zu viel und alles auf einmal will, der erreicht oft auch das Gegenteil dessen was er will. Keine Minderheit wird doch beliebter, wenn andere das Gefühl haben, das sie wegen denen eingeschränkt werden. Wenn man das nicht vorsichtig macht, schadet es den Betroffenen mehr als das es ihnen nützt.
Beim surfen ist mir jetzt auf dieser Artikel gestoßen, der erklärt einiges und bringt es ganz gut auf den Punkt:
US-Psychologe Steven Pinker beklagt „Klima der Intoleranz“
Hier einige Auszüge:
„Der Harvard-Psychologe Steven Pinker hat über die sogenannte „Cancel Culture“ in den USA geklagt, eine Praxis des Verdrängens von Personen oder Inhalten aus dem öffentlichen Leben zugunsten politischer Korrektheit. Die Ideale der Aufklärung wie Vernunft oder Freiheit müßten stets verteidigt werden, sagte Pinker am Montag der Welt“
„Der Trend, Menschen mit Überzeugungen, die sich von der linksliberalen Orthodoxie unterscheiden, zu verleumden oder zu feuern, ist gefährlich“, mahnte er. Das Leben unschuldiger Menschen werde damit ruiniert und die jüngere Generation von Intellektuellen, Wissenschaftlern und Künstlern eingeschüchtert. Dadurch werde die Möglichkeit, gemeinsam Probleme zu lösen, unterbunden. „Niemand ist allwissend. Wenn nur bestimmte Ideen diskutiert werden dürfen, bleiben wir unwissend“, führte Pinker aus“
„Heutzutage gebe es zwei Denkweisen, die aufeinanderprallten. Diejenige, die in der Aufklärung wurzle, versuche die komplexen Probleme einer Gesellschaft zu diagnostizieren und zu lösen. Die andere gesellschaftliche Vorstellung gehe von einem „Nullsummenwettbewerb“ um die Macht aus. Früher hätten weiße Männer diese innegehabt, nun werde versucht, sie auf Frauen, Schwarze und Homosexuelle zu übertragen. „Der Opferstatus dient als Vorwand für Macht“, betonte Pinker“
Quelle: https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2020/us-psychologe-steven-pinker-appelliert-an-vernunft-und-meinungsfreiheit/?fbclid=IwAR0NhOqHKK9TpsA9OPXmHuWrDNu5eLInvZA8XaIEP6C3HptAZxp0wfHUyVA