Wie können wir die Welt vor dem Untergang bewahren?

Im Moment gibt es ja fast kein anderes Thema in den Medien mehr. Konsens ist, es ist fünf vor zwölf und wenn Deutschland seine Klimaziele nicht erreicht, dann wird die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder düster aussehen. Es ist auch richtig, dass Deutschland etwas tun muss, sodass nachfolgende Generationen auch noch gut leben können. Das steht außer Frage.

Es gibt natürlich auch Menschen (darunter auch Wissenschaftler), die sagen, die Welt hat sich immer verändert, auf Kaltzeiten kamen Warmzeiten und dann wieder Kaltzeiten und wieder Warmzeiten, dass können wir nicht ändern. Das ist der Kreislauf der Welt. Da ich wissenschaftlich nicht viel man Hut habe, möchte ich jetzt nicht unbedingt diese Frage klären, ob der Mensch überhaupt an der Veränderung eine gewisse Mitschuld hat. Ich möchte hier einfach mal darüber nachdenken, was können wir tun und reicht das, was von den Klimaaktivisten gefordert wird, um die Welt zu retten?

Für mich steht fest, dass wir selbstverständlich etwas tun müssen. So wie wir heute leben, so kann es nicht weitergehen.

Wir müssen weg von der "Wegwerfgesellschaft"

von der "Kopf in den Sand stecken Gesellschaft"

von der "um den Erdball jettenden Spaßgesellschaft"

vom der "Transport Gesellschaft"

zu einer Gesellschaft, die die Nachhaltigkeit vor den Wohlstand, Spaß und den Profit stellt.

Was mich an dem jetzigen Hype ganz besonders stört, ist, dass der hochgepuscht wird von den Leuten, die daraus Gewinn (z.B. Wahlen gewinnen) ziehen wollen. Da wird auf einmal viel Angst geschürt. Komischerweise von den selben Leuten die „Angst schüren“ als populistisch betrachten.

Angst ist ein guter Wachmacher, aber ein guter Ratgeber ist sie niemals. Sie verhindert, durch Ausschüttung von Hormonen, dass wir eben nicht längerfristig denken können. Angst ist ja gerade dazu da, dass man ganz schnell in einer Notsituation handeln kann, ohne viel nachzudenken, weil eben oft in der Not die Zeit fehlt, erst zu denken und dann zu handeln..

Haben wir aber jetzt wirklich diese Notsituation, in der wir ohne zu denken handeln müssen um Schaden abzuwenden?

Ich denke, dass hinter diesem auf einmal hochgekochtem Thema, etwas ganz anderes steckt, als dass es den Leuten plötzlich auffällt, dass die Welt 2030 unter gehen wird, wenn Deutschland seine Klimaziele nicht erreicht.

Und das erreichen wir ja angeblich nur, wenn die deutschen Kohlekraftwerke sofort abgeschaltet werden.

Und natürlich die Dieselautos abschafft werden.

Und die Plastiktüten verboten werden.

Und die Deutschen weniger Fleisch essen.

Wenn WIR die Deutschen das nicht in der nächsten Zeit erreichen, wird die Erde wohl ab 2050 nicht mehr bewohnbar sein.

Daraus ergibt sich im Umkehrschluss, wenn die Deutschen endlich kein Fleisch mehr selber essen, nur noch für den Export züchten, auf Plastik verzichten, ihre alten Dieselautos nach Polen/Rumänien/Ungarn verkaufen, und sofort auf Kohlekraftwerke verzichten, und dann den Strom aus den Rumänischen/Polnischen/Ungarischen Kohlekraftwerke beziehen, dann geht die Welt nicht mehr unter, und WIR haben dann ganz allein die Erde gerettet.

„Deutschland rettete unsere Erde“ wird dann eines Tages im Geschichtsunterricht verkündet werden. Vielleicht haben wir dann damit unsere ewige Schuld zumindest etwas getilgt.

Da frage ich mich, wieso können Menschen so etwas überhaupt denken? Sind die vielen Jahre, die man in Deutschland zur Schule gehen muss etwa umsonst gewesen?

Man sehe sich doch mal die Landkarte an. Deutschland im Verhältnis zur Welt, was fällt einem da als erstes auf? Hm, wir sind klein. Die Welt ist groß. Da gibt es riesige Staaten wie Russland, China, Indien, USA, Canada, Australien usw.

Kann man sich jetzt ernsthaft vorstellen, dass wenn Deutschland sofort aus der Kohlekraft aussteigen würde, dass sich da irgendetwas beim Klima verbessern würde? Wobei ja gerade wir sehr strenge Abgaswerte haben, die diese Kohlekraftwerke erfüllen müssen, im Gegensatz zu anderen Ländern dieser Erde, die auch mal ihre Kohlekraftwerke ohne große Abgasreinigung betreiben.

Dann schaut man sich mal an, wie viele Menschen (auch Industrien) auf der Erde noch mit Holz heizen, oder Kohle verbrennen. Und mit Öl sieht das auch nicht besser aus. Da macht es jetzt ganz bestimmt viel aus, wenn wir aus der Kohle sofort aussteigen.

Kommen wir zum Diesel, macht es einen Sinn, wenn wir unsere alten Diesel, die bei uns die Umwelt verschmutzen und zur Klimakatastrophe beitragen, weltweit verkaufen und die dann dort die Umwelt verschmutzen? Hat die Luft Balken? Oder ist es dem Klima nicht egal, ob in Deutschland die Luft verschmutzt wird, oder in China? Ist es umweltverträglicher, wenn wir alle alten Autos wegwerfen und dann ganz viele neue bauen? Neue Dinge zu bauen, verschmutzt ja auch die Umwelt und verbraucht viel Energie und auch immer weniger werdende Ressourcen?

Verhindern wir durch einen Veggieday die Klimakatastrophe? Oder besser noch, wenn wir heute alle zu Veganern werden, können wir dann den Weltuntergang noch aufhalten? Wir essen zu viel Fleisch da stimme ich zu ohne wenn und aber. Und wir werfen zu viel weg, aber nicht nur Fleisch, das steht nun mal fest. Kann man aber einfach mit dem Verzicht auf Fleisch, vielleicht auch auf Eier und Milchprodukte die Klimakatastrophe verhindern?

Nein! Denn essen müssen wir alle und die immer mehr werdende Gesellschaft wird auch immer mehr essen, egal ob jetzt Fleisch, Tierprodukte oder Körner, Gemüse und Obst. Sie wollen alle satt werden. Verschmutzen Tiere die Umwelt wirklich mehr als der Anbau von Getreide, Gemüse, Salat und Obst? Auch für den Anbau für Getreide, Gemüse, Salat und Obst hat man einen großen Wasserbedarf, man verbraucht viel Fläche und selbstverständlich auch viel Energie (Traktor/Pflug/Erntemaschinen). Man muss Düngen damit sich das ganze lohnt und man muss Schädlinge abhalten die den Ertrag dezimieren. Übrigens auch dieser Anbau ist schlecht für die Tierwelt.

Plastik und weiteren Müll

Können die Deutschen mit Verzicht auf Plastik die Erde retten? Es gibt schon viel zu viel Plastik bei uns und man könnte auch ganz viel einfach einsparen ohne viel Verzicht zu spüren. Wenn ich einkaufen gehe und die Dinge sind alle schön säuberlich in Plastik eingeschweißt, dann denke ich sehr oft, warum muss ich jetzt diesen ganzen Verpackungsmüll bei mir entsorgen.

In Deutschland wird der Müll fein säuberlich getrennt. Wir haben eine Restmülltonne, eine Biomülltonne, eine Papiertonne, einen gelben Sack und einen Glassack. Außerdem haben wir einen Werkstoffhof, bei dem man jederzeit alte Elektrogeräte abliefern kann und all den Müll, für den wir keine Mülltonne haben, alte Einrichtungsgegenstände kann man sich zweimal im Jahr als sogenannten Sperrmüll kostenlos abholen lassen. Wir sind Weltmeister im sortieren von Müll. Da haben wir uns nichts vorzuwerfen, da müssten meiner Meinung nach andere Länder (auch EU Länder) erst einmal so sorgfältig mit ihrem Müll umgehen als wir. Beim der Recyclingquote könnten wir besser werden. Das liegt aber auch darin begründet, dass Rohstoffe oft billiger sind, wenn man sie neu einkauft, als wenn man sie aus Recycling bezieht. Da könnte die Politik dagegen steuern.

Aber selbstverständlich finde ich, könnte auch bei uns diese fein säuberlich sortierte Müllflut weniger werden. Dazu könnte man einfach mal weniger kaufen und altes länger gebrauchen. Kein Essen wegwerfen, sondern einfach nur das kaufen was man wirklich essen kann, bevor es verdirbt und nur soviel kochen, wie man auch essen kann. Außerdem kann man aus Resten auch noch eine prima Mahlzeit herstellen. Wir selbst können da einen guten Beitrag leisten.

Was auch kein Mensch wirklich braucht, dass ist diese ganze Werbeflut. Unsere Papiertonne quillt über von Katalogen, die ich nicht haben möchte, bei denen ich noch nie, oder aber schon vor vielen Jahren das letzte mal bestellt habe.

Bei mir ist das immer so: Ich gehe an meinen Briefkasten hole die Post heraus und sortiere,

Katalog = Papiereimer

Werbepost = Papiereimer

Brief = wichtig denn muss ich öffnen.

Über 80% der Post ist einfach nur für den Eimer, da schau ich also noch nicht einmal rein. Wenn man jetzt mal überlegt, wieviel Energie und Umweltverschmutzung allein nur in dieser unnötigen Werbung stecken. Das könnte man gerne einsparen.

Bei den Plastikverpackungen könnte man ganz sicherlich auch ganz viel einsparen, es ist völlig unnötig Dinge die schon in einer Verpackung sind nochmals einzeln in Folie ein zu schweißen. Die ganzen Mehrfachverpackungen sind meist unnötig.

Aber auch beim Transport, oder der Herstellung könnte man Plastik einsparen. Die Bauern bauen alles nur noch unter Plastikfolien an, die dann beim Sturm überall in der Geographie herumhängen und verrotten. Auf den Äckern hat man Mikroplastik in der Erde gefunden, das bei Pflügen halt eben mal so mit untergepflügt wird. Wir bauen also unser Essen direkt in der mit Plastik vermischten Erde an. Sicherlich sehr gesund.

Beim Transport habe ich schon gesehen, da werden die Paletten mit riesigen Plastikbahnen (wie großes Tesafilm) mehrfach umwickelt damit beim Transport nichts verrutschen kann. Da kommen mir dann die Plastiktütchen, um Obst abzuwiegen, im Verhältnis sehr wenig vor. Natürlich bräuchten wir die auch nicht. Früher gab es auch Papiertüten für Obst.

Was mir noch als Umweltsünde Nummer eins erscheint sind die Kapselmaschinen für Kaffee. Das ist eine ganz große Sauerei und vor allem so völlig unnötig, denn man kann auch mit Padmaschinen, ebenfalls ganz ganz einfach in der Handhabung, Kaffee machen. Mit dem Unterschied, die Kaffeepads kann man kompostieren, die Kaffeekapseln sind Restmüll – Aluminium mit Kaffee verschmutzt.

Aber es gibt noch weitere Umweltsünden und wenn wir das Klima wirklich retten wollen, dann müssen wir auch auf andere Dinge verzichten.

Flugreisen können nicht umweltverträglich sein. Kreuzfahrten ebenso. Darüber muss auch nachgedacht werden. Kreuzfahrtschiffe verschmutzen die Luft und die Meere und sind mittlerweile schon einen Plage für die Urlaubsregionen.

Der weltweite Handel ist aber auch ein großes Problem, welches nie angesprochen wird. Wer einfach nur glaubt, wir verzichten auf ein paar Dinge (Kohlekraft/Diesel/Plastik und Fleisch) und dann ist gut, der irrt sich ganz gewaltig.

Ich denke, dass auch die immer mehr werdende Globalisierung maßgeblich dazu beiträgt unsere weltweiten Klimaziele nicht zu erreichen. Das ist ja alles auch nur Transport. Und Transportieren können wir nur mit Energie, und im Moment besteht diese Energie der Transportmittel, großteils aus Diesel, Kerosin und Schweröl.

Es ist doch ein Wahnsinn, wenn wir Schiffe sehen, die ihre Container so hoch gestapelt haben, dass die bei Wind von Bord geweht werden können. Übrigens die Container die jetzt im Meer liegen, verschmutzen die Umwelt auch.

Muss man diesen großen Warenstrom rund um den Erdball wirklich haben?

Müssen die USA unsere Autos kaufen und wir kaufen deren Autos? Muss man deutschen Wein nach Südafrika verkaufen und wir trinken dann deren Wein? Natürlich gibt es Waren, die kann man hier nicht anbauen, die müssen wir immer importieren. Z.B. Kaffee, Bananen usw. Aber es gibt viele Waren, die bräuchte man nicht erst einmal rund um die Welt zu schicken. Rindfleisch aus Argentinien braucht man z.B. nicht, denn Rindfleisch gibt es auch in Deutschland.

Letztens habe ich ein Bild gesehen, da verotten die spanischen Orangen, während wir Orangen aus Südafrika kaufen. Wir haben die EU, auf die wir so stolz sind, da stellt sich mir die Frage, warum kaufen wir Orangen aus Südafrika und nicht aus Spanien, was ja auch weniger Transportweg bedeuten würde?

Vielleicht sollte man in Zukunft die Umweltverträglichkeit der Waren messen und dann mit (Öko) Steuern belegen. Viel Transport = viel Umweltschaden = saftige Steuer. Dann wären auch die Produkte aus der Heimat billiger als die aus der Ferne. Es ist doch ein Witz das Waren die mehrmals um die Erde geflogen oder geschifft werden am Ende billiger sind als Waren, die nebenan hergestellt werden.

Zum Schluss noch ein ganz wichtiges Thema, die explodierende Überbevölkerung trägt ja auch einen sehr großen Teil an der kommenden Klimakatastrophe. Denn nicht nur die Massentierhaltung ist Klimaschädlich, auch viele Menschen schädigen die Umwelt und das auch einfach nur weil sie existieren, weil sie Atmen, weil sie Essen, und Ausscheidungen haben. Und die, die zu immer mehr Wohlstand streben, die schädigen die Umwelt enorm, weil sie auch all das haben wollen, wie die, die jetzt schon im Genuss des Wohlstandes sind. Ein besseres Leben. Mit jeder Milliarde Menschen mehr auf Erden, wird unser Problem größer werden. Da kann Deutschland seine Klimaziele noch so penibel einhalten.

Komischerweise thematisiert diese Themen niemand auch nicht die Greta. Und keine Schüler gehen dafür auf die Straße, diesen weltweiten Transportwahnsinn einzudämmen oder die Überbevölkerung zu stoppen, oder den Wohlstand sich nicht so umweltschädlich ausbreiten zu lassen.

Wir retten lieber das Klima in dem wir einfach kein oder weniger Fleisch essen

Die deutschen Kohlekraftwerke sofort abschalten

Plastiktüten verbannen

Dieselfahren in Deutschland verbieten

Das muss ja auch mal reichen

Übrigens, für mich hört sich das ganz stark nach "den Grünen" an, die mit dem Thema Weltretten, die Wahlen gewinnen möchten, aber ihre neue Wählerschaft (die zur Spaßgesellschaft gehören) nicht zu sehr vergrämen wollen. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie hinter diesem plötzlichen Hype stecken würden.

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