Österreich droht seine wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit zu verlieren

Die Konkurrenzfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes ist für Wirtschaftswachstum, Ausmaß der Beschäftigung, für eine positive Leistungsbilanz und auch für eine ausgeglichene Budgetpolitik ganz entscheidend. Die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes soll helfen, das größte Problem, das derzeit fast jede Volkswirtschaft zu lösen hat, nämlich die Arbeitslosigkeit, zu reduzieren. Leider droht Österreich bei den wirtschaftlich relevanten Eckdaten ins Hintertreffen zu geratenen. Das zeigen internationale Vergleiche deutlich.

Der Global Competitiveness Report, der vom World Economic Forum veröffentlicht wird, zeigt, dass Österreich bei der Konkurrenzfähigkeit im internationalen Vergleich in den letzten Jahren an Boden verloren hat. Lag Österreich in den Jahren 2008/2009 noch am 14. Platz, so reichte es 2013/2014 nur noch für den 16. Rang.

Der zweite große internationale Vergleich ist das World CompetitivenessYearbook, das vom IMD in Lausanne heraus gegeben wird. In diesem Ranking werden vier große Bereiche, nämlich Economic Performance, Government Efficiency, Business Efficiency und Infrastructure untersucht. Hier belegte Österreich 2009noch den 16. Platz. Fünf Jahre später, 2014, reichte es nur noch für den 22. Platz.

Auch was die Korruption betrifft, fiel Österreich deutlich zurück.

Der CorruptionPerception Index wies Österreich 2006 noch auf dem 6. Platz aus. 2013 sackte Österreich auf Platz 26 ab. Das sollte zu denken geben.

Was die Kostenfaktoren betrifft, zeigt sich folgendes Bild. Hier liegt Österreich insgesamt besser als der EU-Schnitt. Bei den Arbeitskosten liegen wir zwar absolut in der Bezahlung der geleisteten Arbeitsstunden sehr hoch. Doch ist auch die Produktivität sehr hoch, sodass wir bei den Lohnstückkosten noch wettbewerbsfähig sind.

Einer der wichtigsten Aspekte, um internationaleWettbewerbsfähigkeit und internationale Attraktivität zu erreichen, sind die Steuern. Dabei wird eine Steuer besonders hervorgehoben, die Körperschaftssteuer, die 25 Prozent in Österreich ausmacht. Sie ist zwar im Vergleich mit direkten Nachbarländern (meist 19 Prozent)höher, meiner Meinung nach aber etwas überbewertet.

Trotzdem hat sich vor allem in den letzten Jahren der Körperschaftssteuersatz als der maßgebliche Indikator der steuerlichen Attraktivität eines Wirtschaftsstandortesherausgebildet. Insgesamt muss man in Bezug auf Österreich leider sagen, dass die Steuer-und Abgabenquote mit 45,4 Prozent sehr hoch ist und nicht zur Attraktivität des Standortes beiträgt.

Um nicht zu pessimistisch zu schließen: Bei den sogenannten weichen Faktoren liegt Österreich im Spitzenfeld. Das betrifft politische Stabilität, die Zahl der Streiks, Umweltschutz, Kultur- und Freizeitangebot, Rechtssicherheit, öffentliche Sicherheit und Chancengleichheit.

Diese Dinge sind also positiv hervorzuheben. Sie sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei der Konkurrenzfähigkeit gehörig hapert, und dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.

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Silvia Jelincic

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