Jedes Jahr im Frühling zieht es mich wie viele andere Menschen hinaus in die Natur. Doch heuer ist etwas anders. Mein Blick auf die Pflanzen und Landschaften hat sich in den vergangenen Monaten verändert. Ich bewege mich achtsamer durch den Wald und nehme die Luft bewusster in mich auf, denn ich weiß jetzt: Waldluft ist ein Arzneimittel zum Einatmen, und zwar das natürlichste, das wir haben.
Bewirkt haben meine vertiefte Beziehung zur Natur meine Recherchen für ein Buch. Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald heißt es. Es erscheint in wenigen Tagen, und am stärksten hat mich bei der Arbeit die mir bis dahin noch neue Kommunikation zwischen Pflanzen und unserem Immunsystem beeindruckt. Bäume sind wie Sendestationen, habe ich herausgefunden. Sie senden "Pflanzenvokabel" in Form chemischer Stoffe, so genannter Terpene, aus. Sie warnen einander mit solchen Terpenen vor Schädlingen und anderen Angreifern, sie rufen damit Insekten zur Hilfe oder vertreiben Konkurrenzpflanzen aus ihrem Revier.
So esoterisch es klingen mag, so wissenschaftlich ist es belegt: Überall im Wald kommunizieren die grünen Erdenbewohner miteinander, sogar durch Knackgeräusche der Wurzeln, und unser Immunsystem nimmt, ohne dass wir es merken, an dieser Kommunikation teil. Betreten wir einen Wald, wird dieses Immunsystem zu einem organischen Empfänger für die biochemischen Pflanzenfunksprüche. Es kann die Pflanzenvokabeln auf ähnliche Weise wie die Pflanzen selbst entschlüsseln.
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Es reagiert dabei schon bei einem Tag im Wald mit einer Aktivierung und Vermehrung unserer natürlichen Killerzellen und mit einer Erhöhung deren Anzahl um jeweils rund 50 Prozent für sieben Tage. Diese Killerzellen haben die Aufgabe, Viren aus dem Körper zu entfernen und entartende Zellen, die zu Krebs führen könnten, zu eliminieren. Auch bereits vorhandene Tumore bekämpfen diese Killerzellen. Zwei Tage im Wald lassen die Killerzellen gleich um 70 Prozent ansteigen und aktiver werden, und zwar für ein ganzes Monat.
Wer einen Garten hat, kann nach dem Vorbild des Waldes solche Bäume und Sträucher pflanzen, die besonders viele immunsystem-stärkende Terpene abgeben. Auch das ist eine sinnvolle Oster-Aktivität. Eine Anleitung für heilende Gärten findet sich ebenfalls in meinem Buch Der Biophilia-Effekt.
Es gibt noch ein paar andere Gründe, zu Ostern in den Wald zu gehen. Waldspaziergänge senken nachweislich Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin. Der Wald wirkt blutdrucksenkend, schafft Abhilfe bei chronischen Schmerzen, und wer im Wald atmet, produziert mehr von dem Herzschutz-Hormon "DHEA". Waldluft senkt zudem bei Diabetes-Patienten den Blutzuckerspiegel, beruhigt Kinder mit ADHS und wirkt gegen Depressionen und Erschöpfung. Frühjahrsblüher an Waldlichtungen wirken angstlösend und helfen gegen Panikattacken.
Es gibt inzwischen wie gesagt jede Menge wissenschaftliche Belege für den gesundheitlichen Nutzen des Waldes für Körper und Geist. In Japan ist die Waldmedizin bereits vom staatlichen Gesundheitswesen anerkannt und wird an medizinischen Universitäten und Universitätskliniken gelehrt und angewendet. Die schönsten Ostern waren für mich schon immer die, an denen wir Kinder im Wald auf Eiersuche gehen durften. Jetzt weiß ich, wieso.
Meine Recherchen für mein Buch haben mein Verständnis des Begriffes "Natur-Medizin" jedenfalls grundlegend verändert. Ich habe noch nie persönlich so sehr vom Schreiben eines Buches profitiert, wie diesmal. Seither ist kein Tag mehr vergangen, an dem ich nicht im Wald war.
Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald
"Selten habe ich beim Lesen so viel gestaunt, gelernt und Freude empfunden, wie bei diesem wundervollen Buch." (Ruediger Dahlke, Arzt und Bestseller-Autor)
"Ich bin von der verständlichen Darstellung der großen Zusammenhänge der Natur in diesem Buch tief beeindruckt. So wird Wissenschaft erfahrbar." (Thomas Haase, Rektor der Hochschule für Umweltpädagogik in Wien)
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