Wieso ich das hier schreibe? Weil es viele junge Mädchen und Frauen gibt, die Hilfe und Halt in derartigen Notsituationen suchen, es nicht nach außen tragen wollen oder können und gleichzeitig innerlich von diesem Wahn zerfressen werden. Dieser Text soll vermitteln: „Hee, DU bist nicht alleine!!! Und wenn DU ES WIRKLICH, WIRKLICH WILLST, dann schaffst du deinen Weg hier raus.

„Der einzige Inhalt meines Lebens bestand aus Hungern, Essen und Brechen. Ich fühlte mich so dermaßen dick und furchtbar, dass ich es leid war auch nur irgendetwas zu unternehmen. Die Gedanken kreisten tagtäglich nur ums Essen. Wie viel Kalorien haben dies und jenes? Wie viel Kilo pressen heute die Waage? Wie schaffe ich heute diesen Tag? Der Kontrollwahn war teilweise so schlimm, dass ich mich manchmal selber hasste. Und ja, ich wollte mit allem aufhören. Endlich ein normales Leben führen. Nichts verheimlichen!! Diese Fressattacken gefolgt von Brechsitzungen – dann wiederum Hungern als Bestrafung – ein Wechselbad aus gemischten Gefühlen von Angst, Scham, Wut, Hass und Enttäuschung – all dies waren meine stillen Begleiter Jahre hindurch. Ohne Aussicht auf Besserung und weit weg vom normalen Alltag trottete ich durchs Leben.“

Doch!! Ich habe es geschafft!! Wie? Durch jede Menge Arbeit mit mir selber! Und indem ich mir eine entscheidende Frage selber gestellt habe: „Will ich leben oder sterben?“ Somit war der erste Schritt - die Einsicht, dass es sich hier wirklich um ein tiefgehendes Krankheitsbild handelt, welches einem die Realität verzerrt wahrnehmen lässt - gesetzt. Dieser Schritt war der wichtigste und gleichzeitig der schwerste! Der Weg der Heilung durfte dadurch beginnen.

Wenn diese geballte Energie und die konsequente Disziplin, welche man in diesem Krankheitsbild vorfindet, in den Heilungsprozess verlegt werden, ebnet sich der Weg in ein neues Leben. Die Umprogrammierung erfolgt ausnahmslos im Kopf. Es ist mit Sicherheit kein Leichtes! Jedoch in der Krankheit zu verharren, zu leiden und sich selber ständig zu verletzen ist noch viel schwieriger!

Therapeutische und begleitende Hilfe anzunehmen, stellt weder Schwäche noch eine Schande dar.

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